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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Emigranten der 1848er Revolution – Vortrag im Institut für Stadtgeschichte

Die Paulskirche und ihre Folgen

Das Paulskirchen-Jubiläum 2023, wirft seine Schatten voraus: Vor 175 Jahren nämlich kamen die Abgeordneten des ersten gesamtdeutschen Parlamentes in der Frankfurter Paulskirche zusammen, um über eine freiheitliche Verfassung und die Bildung eines deutschen Nationalstaates zu beraten. „Auf die Barikaden! Paulskirchenparlament und Revolution 1848/49 in Frankfurt“ heißt eine spannende und das Ereignis vorbereitende Ausstellung, die im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte seit September läuft. Dazu gehört auch eine Vortragsreihe, die das Institut für Stadtgeschichte zusammen mit der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte veranstaltet. Am Montag, den 16. Januar spricht im Institut für Stadtgeschichte Prof. Barbara Dölemeyer (Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte) über die Emigrantinnen und Emigranten der 1848er Revolution.

Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte, v.l.n.r.: Die Kuratoren Dr. Thomas Bauer, Dr. Markus Häfner, Franziska Kiermeier, kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte, David Dilmaghani, Leiter des Dezernatsbüros für Kultur und Wissenschaft, Dr. Alexander Jehn, Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung,  Foto: Petra Kammann

Die am 12. September 2022 eröffnete Ausstellung „Auf die Barrikaden! Paulskirchenparlament und Revolution 1848/49 in Frankfurt““ nimmt insbesondere das Geschehen in der Stadt Frankfurt in den Revolutionsjahren in den Blick. Im Mittelpunkt steht hier der Septemberaufstand 1848 mit Barrikadenkämpfen und der Ermordung zweier Abgeordneter. Er wird als zentrales Ereignis und Wendepunkt der Revolution in die allgemeinen revolutionären Entwicklungen eingeordnet.

In der Frankfurter Paulskirche hatte 1848/49 das erste gewählte deutsche Parlament getagt: Da debattierten insgesamt 809 Abgeordnete im Kirchenrund und erarbeiteten eine Verfassung mit Grundrechtskatalog für den zu schaffenden deutschen Nationalstaat. Da ging es u.a. zum ersten Mal auch um das Thema Pressefreiheit und andere Freiheiten wie die der politisch aktiven Frauen (wie z.B. Clotilde von Gontard). Etliche damals getroffene Festlegungen fanden später in der Weimarer Verfassung Niederschlag.

Nach dem Scheitern der Revolution 1848/49 wurden die Träger der Revolution, Liberale und Demokraten, von den Behörden der Restaurationszeit politisch verfolgt. Viele von ihnen verließen die Staaten des Deutschen Bundes, um – oft über die Schweiz – nach Übersee zu emigrieren.

Unter diesen „Forty-Eighters“  (48ern) machten etliche als Journalisten, Politiker, Militärs oder Unternehmer Karriere. Zu ihnen gehörten auch einige Frauen, die teils als Gefährtinnen der Männer, teils als selbständige Vertreterinnen ihrer Forderungen, im Ausland – meist den USA – ihre Ideen zu verwirklichen suchten.

Der Vortrag von Prof. Barbara Dölemeyer wird zum einen die Einflüsse, die die Emigrantinnen und Emigranten in ihrer neuen Heimat auf unterschiedlichen Feldern gesellschaftlichen Lebens ausübten, und zum anderen die Impulse, die von ihnen auf die (politische) Entwicklung in Deutschland ausgingen, behandeln.

 

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters, Münzgasse 9.

Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro,.Mitglieder der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte erhalten freien Eintritt.

Interessant auch dazu der Katalog (Edition Henrich) mit zahlreichen detailreichen Abbildungen, die etwas von der damaligen Atmosphäre wiedergeben!

Weitere Informationen unter stadtgeschichte-ffm.de.

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