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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Neujahrskonzert des hr-Sinfonieorchesters

Ein musikalisches Erlebnis

 von Renate Feyerbacher

Seit Jahren besteht die Tradition, dass die Freunde des hr-Sinfonieorchesters zur Generalprobe an Silvester in den Sendesaal kommen, um das Neujahrskonzert im Kurhaus Wiesbaden als erste zu hören.

Raphaela Gromes, Foto: Renate Feyerbacher

Einstimmung auf das Solistenkonzert ist Gioachino Rossinis Ouvertüre zur Oper Der Babier von Sevilla. Für Rossini folgt die Hommage von der jungen Cellistin Raphaela Gromes, die im Februar 2020 den Kulturpreis der Ingrid zu Solms-Stiftung erhielt. Sie ist die Solistin im Neujahrskonzert.

Unglaublich, welche Entwicklung die junge Künstlerin in diesen fast drei Jahren seit der Preisverleihung gemacht hat. Leidenschaftlich, brillant, fein, schwungvoll spielt sie die Hommage à Rossini – für Violoncello von Jacques Offenbach (1819-1880) mit dem hr-Sinfonielorchester.

Sie begeistert sich für den Komponisten Offenbach, der, geboren in Köln, früh vom Vater zum Cello-Studium aufs Pariser Conservatoire geschickt und dann Cellist an der Opéra-Comique wurde. Aus Jakob wurde dort Jacques. Wir kennen vor allem seinen Cancan aus Orpheus in der Unterwelt und die Barcarole aus Hoffmans Erzählungen. Seine 75 Cello-Kompositionen hingegen blieben mehr oder weniger unbekannt.

Es gefällt, so ein Werk zu hören. Ein weiteres nicht oft gehörtes Werk beim Neujahrskonzert ist die Les Biches-Suite von Francis Poulenc (1899-1963). Das Orchester, das als eins der besten hierzulande genannt werden darf, erweitert sich darin um eine große Bläserschar. Wuchtig!

Der junge, deutsche Dirigent Felix Mildenberger, seit 2021 Erster Gastdirigent der Filarmonica Teatro Turin, den der Musikrat in die Liste „Maestros von Morgen“ aufnahm, leitet souverän, gekonnt, manchmal tänzerisch, manchmal forsch, manchmal abwartend die große Schar der hr-Musiker.

Als krönender Abschluss folgt die 4. Sinfonie – die sogenannte italienische – von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809- 1847).  

Sehr einfühlsam widmen sich der Dirigent und die vielen Streicher dieser wunderbaren Sinfonie, die der Komponist, Organist und Pianist mit 24 Jahren schuf. Mit 38 Jahren starb dieses deutsche Multitalent aufgrund eines Schlaganfalls.

Die Besucher des Neujahrskonzerts im Kurhaus Wiesbaden, das am 1. Januar oder live in hr2-kultur übertragen wurde, konnten ebenfalls voll auf ihre musikalischen Kosten kommen.

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