home

FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Gisela Graichens und Harald Leschs Fragen: Liegt die Antwort in den Sternen?

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde …

Geheimnisse vergangener Kulturen zum Beispiel – und das perfekte Geschenk für den Gabentisch zu Weihnachten für TerraX-Fans und alle, die wissen wollen, wie Astrophysik die Rätsel der Archäologie löst.

Haben Spaß an wissenschaftlichen Entdeckungen: der Astrophysiker Harald Prof. Harald Lesch und die preisgekrönte Fernsehautorin Gisela Graichen, Foto:© Gerald von Foris /Propyläen

Ja, es ist faszinierend, was sich zwischen Himmel und Erde abspielt, wenn zwei ganz unterschiedliche Spezialisten aus scheinbar gegensätzlichen Forschungsrichtungen wie Astrophysik und Archäologie zusammentun, um uns spektakuläre archäologische Funde und Befunde zu erklären und uns Wege aufzeigen, mit welchen Mitteln man sich heute an die Auflösung von Rätseln der Menschheit heranpirschen kann.

Ungeklärte Fragen gibt es zuhauf: Woher kamen die plötzlichen Wissensexplosionen vergangener Zivilisationen? Warum gingen hochentwickelte Zivilisationen plötzlich unter? Unterschätzen wir das Können unserer Vor-Vorfahren? Und ganz aktuell: Wie gingen unsere Ahnen mit Klimaveränderungen um? Wissen wir davon durch Überlieferungen einer früheren, vergessenen Menschheit? Oder durch das Werk von Außerirdischen? Oder ist das barer esoterischer Unsinn?  Ob etwa wegen der heute durch die Technik erkennbaren Hohlräume der ägyptischen Pyramiden Aliens beim Bau geholfen haben könnten. Nun, solche Spekulationen können uns vielleicht aber auf die Fährte neuer Forschungsansätze führen.

Woher konnte zum Beispiel seit Jahrhunderten der isoliert lebende Stamm der Dogon im afrikanischen Mali, dem legendären Timbuktu, von einem Begleitstern des Sirius, dem strahlenden Star der Sterne, wissen? Schließlich hat man ihn erst Ende des 19. Jahrhunderts mit damals modernsten Teleskopen entdeckt. Nicht nur das, es war die Kultur der Dogon, welche vor allem den französischen Expeditionsleiter Marcel Griaule so sehr faszinierte, dass die Dogon zu seinem Lebensinhalt wurden. Er erlernte deren Sprache und wurde nach Jahren von ihnen als Stammesangehöriger aufgenommen. Aus diesem Vertrauen heraus führten sie ihn in ihr uraltes geheimes Wissen ein und wiesen ihn das auf Wissen über das Doppelsternsystem Sirius A und B hin, das mit bloßem Auge nicht sichtbar ist.

Natürlich liefert Harald Lesch Erklärungen, die nur die Naturwissenschaft und die Astrophysik geben können, auch, was die Geoglyphen der Nasca- und Sajama-Linien in Südamerika bedeuten. Er zeigt auf, dass selbst dichte Urwälder heute mittels Satellitendaten am Computer künstlich entlaubt werden können und damit bislang unbekannte archäologische Strukturen freilegen könne. So konnten erstmals in Guatemala durch Laserscans versunkene Ruinen überwucherter Maya-Städte oder besser einer ganzen Metropolregion im Dschungel entdeckt werden, mit der Schlussfolgerung, dass sie durch exzessiven Energieverbrauch durch extreme Rodungen an sich selbst zugrundegegangen sind.

Ein Erfolgsteam: Harald Lesch und Gisela Graiche , Foto:©Gerald von Foris / Propyläen

Gisela Graichen schildert sehr anschaulich die spektakulären archäologischen Funde und Befunde, hat sie doch jahrelange Erfahrung mit ähnlichen Themen. So entwickelte die Autorin und Co-Autorin zahlreicher Wissenschaftsbestseller zur Archäologie als Fernsehautorin für das ZDF so Serien wie C14 – Archäologische Entdeckungen in Deutschland, Serien wie Schliemanns Erben und  Humboldts Erben sowie zuletzt Ungelöste Fälle der Archäologie. Dafür wurde sie u.a. mit dem „Deutschen Preis für Denkmalschutz“, dem „Bayerischen Fernsehpreis“ und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Beide Herangehensweisen, die archäologische wie die astrophysikalische, haben etwas mit Zeit zu tun. Wer glaubt, das hätte etwas mit Lange-Weile zu tun, der hat sich gewaltig geirrt.

 

Gisela Graichen &
Harald Lesch,
„Liegt die Antwort
in den Sternen?“,
Propyläen,
320 Seiten, 32 €

 

 

 

 

 

Comments are closed.