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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Letzte Tage der Hurzlmeier-Ausstellung im caricatura-Museum

Gelungene Midissage

von Renate Feyerbacher 

Am 29. März fand die traditionelle Feier auf dem Weckmarkt, die ursprünglich zur Eröffnung am 1. Dezember 2021 geplant war, statt. Doch hat Corona immer wieder einen Strich durch die Planung gemacht. Nun aber war Rudi Hurzlmeier angereist, und er war in bester Stimmung.

Rudi Hurzlmeier; Foto: Renate Feyerbacher

Zur Midissage waren auch seine Verlegerin Antje Kunstmann und der Kabarettist Matthias Egersdörfer gekommen. Antje Kunstmann, die ein Herz für Komische Kunst hat, verlegt auch den neuen, prächtigen Bildband zur Ausstellung „Hurzlmeiers Malerei“. Ihr Grußwort geriet zu einer längeren Rede. „Die Bilder dieses humoristischen Freigeistes, einem Meister der Komischen Kunst, sind vielen ins Auge gefallen: in Magazinen, Zeitungen und Postkarten. Seine Kolumne HURZLMEIERMALEREI in der Süddeutschen Zeitung ist den Leserinnen und Lesern regelrecht ans Herz gewachsen.“ So lautet es zusammengefasst auf der Webseite des Kunstmann Verlags. Einige Tage zuvor hatte die Verlegerin den renommierten Kurt-Wolff-Preis in Leipzig für ihr verlegerisches Tun erhalten.

Robert Gernhardt, der Schriftsteller, Zeichner, Maler und Vertreter der „Neuen Frankfurter Schule“, war einer der ersten, der die Malerei von Rudi Hurzlmeier ins rechte Licht gerückt und das Publikum aufgefordert hatte, genau hinzuschauen. „Hurzlmeier verkörpert jenen Künstlertyp, dem einst rühmend nachgesagt wurde, er sei ein Malschwein bzw. mit einer Malfaust begabt. Auf seinen Bildern gibt es zwar jede Menge zu belachen, doch unendlich mehr zu beschauen, zu bewerten und zu bewundern“, sagte über den Karikaturisten. Das blieb nicht ohne Wirkung.

Spiegeleier, nicht einfach in die Pfanne gehauen; Foto: Renate Feyerbacher

Denn Hurzlmeier schert sich nicht um das, was man tun darf und was nicht.

Tarzan und Isolde; Foto: Renate Feyerbacher

Der 1969  in Nürnberg geborene, vielfach ausgezeichnete Kabarettist Matthias Egersdörfer (Deutscher Kleinkunstpreis, Bayerischer und Österreichischer Kabarettpreis) hielt die Laudatio. Der Meister des Fränkisch-Derben war der geeignete Laudator, denn auch er schert sich in seinen Programmen nicht um das, was „erlaubt „und das was „nicht erlaubt“ ist. Leider polterte er schon länger nicht mehr im Fernsehen.

Matthias Egersdörfer im Interview; Foto: Renate Feyerbacher

Musikalisch war die Feier vom Duo Schriefl/Bär – oberallgäuerisch-vorarlbergischer Blasmusikwahnsinn – begleitet mit zwei vorzüglichen Musikerinnen. Vor allem die Schweizer Jazz-Sängerin Sarah Buechi begeisterte mit ihrer Stimmakrobatik. Cathy Berberian ließ grüßen.

Foto: von links Sigi Böttcher, der Schöpfer des caricatura-Fensters, Rudi Hurzlmeier und Achim Frenz,  der Leiter des caricatura-Museums

Die Ausstellung „Hurzlmeier Malerei“ selbst hatte Hans-Bernd Heier bereits früher  besprochen.

Bis zum 18. April noch kann man diese nachdenklich-witzige und kritische Ausstellung mit Werken aus 30 Jahren besuchen.

www.caricatura-museum.de

 

 

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