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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

WORTMELDUNGEN-Literaturpreis 2022 für Volha Hapeyeva

Ein Sieg für die Macht der Sprache

FeuilletonFrankfurt gratuliert: Die aus Belarus stammende Autorin Volha Hapeyeva wird mit dem WORTMELDUNGEN-Literaturpreis 2022 der Crespo Foundation ausgezeichnet. Der in diesem Jahr zum fünften Mal verliehene Preis für kritische Kurztexte ist mit 35.000€ dotiert. Die Jury zeichnete einen Text aus, dem es „ auf eindringliche Weise gelingt, das Nachdenken über Heimat und persönliche Wurzeln mit der Reflexion über Gewalt und Macht zu verweben“. In ihrem ausgezeichneten Essay „Die Verteidigung der Poesie in Zeiten des Exils“ setzt Volha Hapeyeva sich mit der Macht von Sprache und Literatur vor dem Hintergrund eines Lebens in der belarussischen Diktatur und im Exil auseinander. Die aus Minsk in Belarus stammende Autorin, Übersetzerin und promovierte Linguistin lebt seit 2020 im deutschen und österreichischen Exil. Aktuell ist Hapeyeva Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programms des PEN-Zentrums Deutschland. Ihre Gedichte wurden in mehr als 15 Sprachen übertragen. Auf Deutsch erschienen der Lyrikband Mutantengarten (Edition Thanhäuser, 2020) und der Roman Camel Travel (Droschl Verlag, 2021).

 Volha Hapeyeva © Bogenberger Autorenfotos 

Der Text von Volha Hapeyeva ist online nachzulesen unter: www.wortmeldungen.org/literaturpreis/preistraegerin. Die Laudatio hält Sighard Neckel, zudem gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema Sprache und Macht.

Auf dem Blog Poesierausch befindet sich ein Interview mit der Autorin: https://poesierausch.com/2022/02/25/wortmeldungen-volha-hapeyeva-die-verteidigung-der-poesie-in-zeiten-dauernden-exils/

Der WORTMELDUNGEN-Literaturpreis 2022 ist ein Programm der Crespo Foundation in Kooperation mit dem Literaturhaus Frankfurt, dem Schauspiel Frankfurt und dem Verbrecher Verlag. Präsentiert von hr2-kultur, Der Freitag, 54books und Poesierausch.

WORTMELDUNGEN – Der Literaturpreis für kritische Kurztexte wird jährlich von der Crespo Foundation ausgelobt. Er ist mit 35.000 Euro dotiert und wird für herausragende literarische Kurztexte verliehen, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Bisher erhielten ihn Petra Piuk, Thomas Stangl, Kathrin Röggla und Marion Poschmann.

Der mit 15.000 Euro dotierte gleichnamige Förderpreis schließt an den Literaturpreis an und soll junge Autor:innen motivieren, in Auseinandersetzung mit dem Thema des Gewinner:innentextes eine eigene literarische Position zu formulieren.

Begründung der Jury:

Die Jury zeichnete einen Text aus, dem es „ auf eindringliche Weise gelingt, das Nachdenken über Heimat und persönliche Wurzeln mit der Reflexion über Gewalt und Macht zu verweben. Dabei zielt die Autorin vor allem auf die Kraft der Sprache ab: Sie zeigt, dass Diktaturen Sprachpolitik für ihre Zwecke nutzen, dass sie ihre eigene Sprache etablieren, dass Worte töten können. Und dass Diktaturen Kunst und Poesie unterdrücken, weil sie Mittel des kritischen Denkens sind, die ihnen gefährlich werden können. Gerade deswegen setzt Hapeyeva despotischen Machtstrukturen ein poetisches, nomadisches Denken entgegen. Ihr kunstvoll arrangiertes Plädoyer für eine widerständige Poesie gewinnt vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine an bedrückender Aktualität. Hapeyeva tut, was eine Autorin im Angesicht von Gewalt und Unterdrückung zum Besten tun kann: mit starken Worten wirken.“

Über die Vergabe des Preises entschieden die Juror:innen Paul Jandl (Literaturkritiker), Hasnain Kazim (Journalist und Autor), Esra Küçük (Politikwissenschaftlerin), Christine Lötscher (Literaturkritikerin), Ijoma Mangold (Literaturkritiker), Barbara Mundel (Theaterintendantin) und Sighard Neckel (Soziologe).

Die Preisverleihung findet am 19. Juni 2022 im Schauspiel Frankfurt statt. Die Laudatio hält Sighard Neckel, zudem gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema „Sprache und Macht“.

 

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