Drei Generationen und drei jüdische Künstlerinnen aus Frankfurt
Großmutter, Mutter und (Enkel)Tochter
Drei Generationen jüdischer Frauen, die ihr Leben der Kunst gewidmet haben. Drei künstlerische Positionen, die sehr unterschiedlich sind und doch Gemeinsamkeiten aufweisen. Drei Generationen geprägt von Migration, Antisemitismus, Erfolgen und Rückschlägen, Anpassung, Veränderung, Assimilation und Ausgrenzung, Sexismus und Resilienz zeigen ihre Bilder in der Ausstellungshalle 1 A, Schulstraße 1A in Frankfurt in Sachsenhausen. Eröffnet wird die Ausstellung am 2. Dezember 2021 um 18 Uhr. Der ZONTA Club Frankfurt II Rhein-Main hat die Trägerschaft für die Realisierung des Projektes übernommen,
Anna Nero, Tatiana Ovrutschski und Julia Ovrutschski; Courtesy die Künstlerinnen, © Alexander Neroslavsky
Tatiana Ovrutschski wurde 1935 in St. Petersburg geboren und studierte klassische Malerei am renommierten Surikov-Institut in Moskau. Frauen waren in der Fakultät selten, Juden schlichtweg nicht gerne gesehen. Trotzdem absolvierte Tatiana die Kunsthochschule mit Bravour. 1961 bekam Tatiana ihr einziges Kind Julia im fünften Semester.
Julia Ovrutschski machte eine Ausbildung zur Theatermalerin und studierte später ebenfalls in Moskau, wo ihre Tochter Anna 1988 in Moskau zur Welt kam. Mitte der neunziger Jahre wanderte die Familie aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland aus und zog nach Frankfurt am Main, wo sie bis heute lebt. Julia Ovrutschski ist heute als selbständige Künstlerin und Kunstlehrerin tätig.
Anna Nero studierte Malerei an der Kunsthochschule Mainz und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie 2015 ihr Diplom mit Auszeichnung machte. Neros Arbeiten wurden bereits im In- und Ausland gezeigt. Sie wird von mehreren Galerien in Deutschland vertreten und war Teil der Ausstellungsreihe „JETZT! – Junge Malerei in Deutschland“ im Kunstmuseum Bonn, im Museum Wiesbaden, in den Kunstsammlungen Chemnitz und in den Deichtorhallen Hamburg.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ statt und wird unterstützt vom Verein 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V., vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und vom Kulturamt der Stadt Frankfurt.
Zusätzlich wird die Ausstellung begleitet von einem musikalischen Abend mit Roman Kuperschmidt und der jüdischen Autorin Mirna Funk, die aus ihrem Roman „Zwischen Du und Ich“ (dtv) liest. Die Lesung findet am 04.12 um 18:30 statt und kostet 6 Euro Eintritt. Um Voranmeldung wird gebeten: annanero@gmx.de