home

FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Antje Rávik Strubel erhält den Deutschen Buchpreis 2021 für ihren Roman „Blaue Frau“

Nur eine(r) kann gewinnen

„Literatur als fragile Gegenmacht, die sich Unrecht und Gewalt aller Verzweiflung zum Trotz entgegenstellt.“

Mit dem Deutschen Buchpreis 2021 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus.

Antje Rávik Strubel, die diesjährige Preisträgerin des Deutschen Buchpreises, Foto: Petra Kammann

„Der Deutsche Buchpreis schafft Aufmerksamkeit für die aktuelle deutschsprachige Literatur – auch in herausfordernden Zeiten… Über eine Vielzahl an Kanälen hat der Deutsche Buchpreis den Romanen des Jahres eine Bühne geboten und das Gespräch über die Fragen, die sie verhandeln, befördert. Die Verleihung des Preises heute wird das Gespräch weiter anfachen, sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Karin Schmidt-Friderichs bei der Preisfeier im Frankfurter Römer.

Die Preisträgerin war in mehreren Auswahlstufen ermittelt worden. Die sieben Jurymitglieder (Knut Cordsen (Kulturredakteur, Bayerischer Rundfunk), Bettina Fischer (Leiterin Literaturhaus Köln), Anja Johannsen (Leiterin Literarisches Zentrum Göttingen), Richard Kämmerlings (Literarischer Korrespondent, Die Welt), Sandra Kegel (Ressortleiterin Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Beate Scherzer (Buchhändlerin, Proust Wörter + Töne) und Anne-Catherine Simon (Feuilleton-Redakteurin, Die Presse) haben seit Ausschreibungsbeginn 230 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2020 und dem 21. September 2021 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus haben die Juror*innen sechs Titel für die Shortlist gewählt.

Mit „existenzieller Wucht und poetischer Präzision“ schildere Antje Rávik Strubel die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Schicht um Schicht lege der aufwühlende Roman das Geschehene frei. Die Geschichte einer weiblichen Selbstermächtigung weite sich zu einer Reflexion über rivalisierende Erinnerungskulturen in Ost- und Westeuropa und Machtgefälle zwischen den Geschlechtern“, heißt es in der Begründung der Jury.  So gelinge es Antje Rávik Strubel in einer tastenden Erzählbewegung , das eigentlich Unaussprechliche einer traumatischen Erfahrung zur Sprache zu bringen. Im Dialog mit der mythischen Figur der Blauen Frau verdichte die Erzählerin ihre eingreifende Poetik: „Literatur als fragile Gegenmacht, die sich Unrecht und Gewalt aller Verzweiflung zum Trotz entgegenstellt.“

Zur Erinnerung:Für die Auszeichnung waren nominiert:

Monika Helfer: Vati (Carl Hanser), Norbert Gstrein: Der zweite Jakob (Carl Hanser), , Christian Kracht: Eurotrash (Kiepenheuer & Witsch), Thomas Kunst: Zandschower Klinken (Suhrkamp) und Mithu Sanyal: Identitti (Carl Hanser). Die Preisträgerin Antje Rávik Strubel erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro.

v.l.n.r.: Monika Helfer,  Norbert Gstrein, Thomas Kunst, Christian Kracht, Antje Rávik Strubel  und Mithu Sanyal

Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

 

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen 20 Literaturblogger*innen die nominierten Titel 2021 vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt. Auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises vermitteln zudem Videoporträts einen Eindruck von den nominierten Werken und ihren Autor*innen.

 

Weitere Informationen und Termine der Preisträgerin können abgerufen werden unter:

www.deutscher-buchpreis.de.

 

Comments are closed.