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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

ZUR ZUKUNFT DER STÄDTISCHEN BÜHNEN. Standorte und Stadträume

Eine Ausstellung des Dezernats für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt im Deutschen Archtitekturmuseum (DAM) 

Nachdem sich im Januar 2020 das Frankfurter Stadtparlament für einen Neubau des Hauses entschieden hatte, weil eine neuerliche Untersuchung von 2019 zu Sanierungsmöglichkeiten ergab, dass eine Sanierung des hochkomplexen Gebäudeensembles mindestens rund 850 Millionen Euro kosten würde, ohne die bestehenden funktionalen Mängel beheben zu können, standen damit die Fragen, ob alle Funktionen unter einem Dach realisierbar sind oder ob die Errichtung von zwei eigenständigen Häusern sinnvoll ist, ebenso zur Diskussion wie die Frage nach möglichen und auch geeigneten Standorte für Oper und Schauspiel. Nachdem nun die Stabsstelle „Zukunft der Städtischen Bühnen“ unterdessen verschiedene Standorte geprüft hat, liegen die Ergebnisse der Variantenuntersuchung, die im Auftrag des Dezernats für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt von PFP PLANUNGS GmbH sowie gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner erarbeitet wurden, vor. Sie sind ab dem 20. Juli 2020 im Deutschen Architekturmuseum (DAM) der Öffentlichkeit zu sehen.

Blick in die aktuelle Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum, Fotos: Petra Kammann 

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 19.6.2020 stellten Vertreter der Architektengruppen „PFP Planungs GmbH“ (Detlev Junkers) und „Architekten von Gerkan, Marg und Partner“ (Stefan Schütz) ihre vertiefte Prüfung von vier Standortvarianten für Oper und Schauspiel vor.

Kulturdezernentin Ina Hartwig präferiert Variante 2, weil auf dem Areal Neue Mainzer Straße eine neue Kulturmeile entstehen könnte

Folgende Varianten wurden untersucht:

  • Neubau der Oper am Willy-Brandt-Platz mit Neubau des Schauspiels in den Wallanlagen gegenüber
  • Neubau des Schauspiels am Willy-Brandt-Platz mit Neubau der Oper auf dem Areal Neue Mainzer Straße 47-51
  • Neubau des Schauspiels am Opernplatz 2, gegenüber der Alten Oper, und Neubau der Oper am Willy-Brandt-Platz
  • Neubau einer Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz

Ein weiterer Standort für eine Komplettverlagerung werde derzeit nachgeprüft.

Anschließend präsentierte Kulturdezernentin Ina Hartwig ihre Favoriten Neubauten Schauspiel in Wallanlagen (gespiegelt) und Oper am Willy-Brandt-Platz  („Variante 1: Spiegellösung“) sowie Neubau der Oper auf dem Grundstück der Helaba (Neue Mainzer Str 47-51) und Neubau Schauspiel am Willy-Brandt-Platz („Variante 2: Neuen Mainzer Straße“).

v.l.n.r.: Stefan Schütz, (gmp), Kulturdezernentin Ina Hartwig und Detlev Junkers (PFP Planungs GmbH)

Auf der Basis dieser Untersuchungen entwickelten die Architekten für einige Varianten erste Visionen, die auch die stadträumliche Wirkung – in der Schau durch eine Fototapete simuliert – in den Blick nehmen: Der Willy-Brandt-Platz wird besser zugänglich und als öffentlicher Raum erlebbar; die Wallanlagen werden durch erweiterte Funktionen in das Stadtleben integriert und vielfältiger nutzbar. Das Kulturangebot der Dependancen des Museums für Moderne Kunst (MMK Tower) und des Weltkulturen Museums wird in einen neuen, größeren Zusammenhang gestellt, die Grünanlagen erhalten eine verbindende Funktion als „Kulturmeile“ zwischen Jüdischem Museum und Alter Oper.

Blick in die aktuelle Ausstellung im 2. Stock des Deutschen Architekturmuseums

Im jetzt anstehenden nächsten Schritt werden nun auch die Anforderungen an die Bühnen definiert: Welche Nutzungen sind neben dem klassischen Schauspiel und der Oper möglich und wünschenswert, um die Gebäude auch außerhalb der Aufführungszeiten zu öffnen und zu beleben? Was bedeutet das für den Stadtraum? Welche Bühnenformen brauchen wir für zukünftige Aufführungen? Eine steht fest: Frankfurts Hochhausszene ist in Deutschland ebenso einmalig wie das Wallservitut. Warum sollte man sich das nicht zunutze machen?

Diese Fragen sollen u.a. auch in öffentlichen Veranstaltungen diskutiert werden, derzeit kann man sich im Architekturmuseum einen Einblick in die 4 möglichen Varianten verschaffen. Eine wichtige Voraussetzung, um überhaupt mitreden zu können!

https://dam-online.de/veranstaltung/zur-zukunft-der-staedtischen-buehnen/

 

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