Die Hamburger Elbphilharmonie digital und Solidarität mit Künstlern
Elphi at Home
von Angelika Campbell
Musikgenuss per Internet, Alle Fotos: Maxim Schulz
Wer Tickets für ein Konzert in der Elbphilharmonie ergattert hat, kann sein Glück kaum fassen. Und wer dort war, erzählt mit leuchtenden Augen von diesem Erlebnis. Die Rolltreppe nach oben, die spektakuläre Innen- und Außenarchitektur, der atemberaubende Blick über den Hamburger Hafen, Vorstellungen von Weltrang! Doch jetzt, in Corona-Zeiten, bleibt das Haus still, die wunderbaren Klänge, die es bis vor kurzem durchfluteten, sind verstummt. Doch Elphi wäre nicht Elphi, wenn nicht flugs Lösungen gefunden würden, um den Fans wenigsten ein kleines bisschen Freude zu schenken. Und auch an die freiberuflichen Künstler, die jetzt keine Einnahmen haben, wird gedacht…
Digitale Angebote sind auch für die Elbphilharmonie das Gebot der Stunde. Unter dem Titel „#ElphiAtHome“ wird über die hauseigenen Kanäle ein vielfältiges Programm ausgespielt, zu dem virtuelle Hausführungen ebenso gehören wie halbstündige Konzerte in kleinen Besetzungen, die aktuell im leeren Großen Saal des Hauses Elbphilharmonie mit ferngesteuerten Kameras aufgenommen werden.
Kein Mensch zur Zeit in dem grandiosen Konzertsaal
Auch das Education-Angebot der Elbphilharmonie hat sich im Rahmen des Möglichen in den virtuellen Raum verlagert. Weitere Ausgaben der beliebten“Elbphilharmonie Sessions“ – schön produzierte, exklusive Clips mit ausgewählten Musikern, die in den vergangenen Monaten gastiert haben – werden ebenfalls nach und nach das Programm bereichern. Allabendlich gibt es zudem im Verbund mit den Partnerhäusern der European Concert Hall Organisation (ECHO) einstündige Konzertformate, die sich aus bereits vorhandenem Material der angeschlossenen Konzerthäuser speisen.
Was wann wo zu sehen und zu hören ist, finden Sie in der Programmübersicht, die fortlaufend erweitert und aktualisiert wird, unter https://www.elbphilharmonie.de/de/blog/elphi-at-home-wochenprogramm/327
Freuen Sie sich also täglich auf neue Streams, Live-Aktionen, Kinderkonzerte, Hausführungen und vielen weiteren spannenden Inhalte. Zugänglich ist das gesamte Programm über den Facebook-Kanal der Elbphilharmonie.
Hilfsfond für in Not geratene Musiker
Auf Initiative der drei größten Veranstalter von Klassikkonzerten in Elbphilharmonie & Laeiszhalle wurde vor kurzem in Hamburg der „Elbphilharmonie Hilfsfonds“ gegründet. Unterstützer sind die HamburgMusik gGmbH, der NDR und die Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette. Weitere Veranstalter sind eingeladen, sich an der Initiative zu beteiligen.
Die Corona-Krise trifft alle Branchen, und in allen Branchen sind die freiberuflich Tätigen ganz besonders betroffen. Um für nicht fest angestellte Musikerinnen und Musiker, Musikpädagoginnen und Musikpädagogen sowie Bühnenkünstlerinnen und Bühnenkünstler die Folgen der durch Corona bedingten Konzertabsagen zumindest etwas abzufedern, wurde dieser Hilfsfonds zügig ins Leben gerufen. Er speist sich aus den Geldern, die an die genannten Veranstalter zurückgeflossen sind, weil eine erfreulich große Zahl an Kunden schriftlich auf ihren Erstattungsanspruch der Eintrittskarten für abgesagte Konzerte verzichtet hat. Der Fonds kann durch Zuwendungen Dritter aufgestockt werden, Anträge werden online über die Website der Elbphilharmonie gestellt.
„Ich freue mich sehr, dass wir diesen Hilfsfonds so schnell und unbürokratisch gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Es stand bereits ein niedriger sechsstelliger Betrag zur Verfügung, mit dem wir sofort loslegen konnten“, sagt Generalintendant Elbphilharmonie & Laeiszhalle Christoph Lieben-Seutter.