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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Die Frankfurter Jazzlegende Emil Mangelsdorff wird 95

Herzlichen Glückwunsch, lieber Emil!

Emil Mangelsorff bei seinem 205. Montagskonzert am 5. März 2020 im Holzhausenschlösschen, Foto: Petra Kammann

Er ist ein Urgestein des Frankfurter Jazz, der Praunheimer Bubb‘. Man kann es einfach nicht fassen, wie lebendig und mit wieviel Spaß Emil auch mit 95 immer noch musiziert und sogar täglich drei Stunden übt. Aber wer unter den Nazis als 14-Jähriger zu einer Combo zählte, die im „Rokoko“ an der Frankfurter Kaiserstraße tatsächlich Jazz spielte; wen die Gestapo verhörte und unter Druck setzte; wer als blutjunger Mann, der nicht in den Krieg ziehen wollte, nach Russland verschleppt wurde; wer 1949 dann endlich aus der Gefangenschaft wieder nach Frankfurt zurückkam und bei Null anfangen musste; wer verschiedene Blasinstrumente dazulernte, weil er den Jazz über alles liebte und ihn über Bebop und Cool Jazz, Jazz & Lyrik weiterentwickelte: der wird nicht nur 95, sondern mindestens 195…

Voller Spaß spielte und improvisierte Emil Mangelsdorff mit seinem Mangelsdorff-Quartett (Thilo Wagner, Piano, Jean-Philipp Walde, Kontrabass, und Axel Pape, Drums) auch bei seinem 205. Konzert im Holzhausenschlösschen und seinen special guests wie hier mit dem Saxophonisten Alexander Sandi Kuhn, Foto: Petra Kammann

Lieber Emil,

natürlich wären wir – ohne Coronakrise – am vergangenen Montag zu Deinem Konzert ins Holzhausenschlösschen gepilgert, wo wir unsere Vorfreude auf Deinen heutigen Geburtstag schon mal vorab angeheizt hätten. Das holen wir natürlich nach. Wir wünschen Dir von Herzen, dass Du weiterhin so kreativ bleibst und soviel Spaß an der Sache hast. Wir, das ist das Team von FeuilletonFrankfurt, ganz besonders aber Petra und Uwe. Auch die liebe Renate zählt natürlich dazu.

Bleib so lebendig, wie Du auch bei Deinem 205. Konzert im Holzhausenschlösschen warst. In jenem hellen Saal, wo von Dir eingeladen, junge und bekannte Musiker Dich immer wieder aufs Neue zur Improvisation herausfordern und sich im lebendigen Zusammenspiel mit Dir bewähren und Deine geschätzten Quartett-Partner – der Pianist Thilo Wagner, der Bassist Jean Philipp Walde und der Drummer Axel Pape – mit stets spürbarem Temperament ein wunderbares spielerisches Ensemble bilden. Eine weltweit einmalige Konstellation und Konzeption, die Du und wir, das glückliche Publikum, nicht zuletzt auch dem unermüdlichen Holzhausenschlösschen-Impresario Clemens Greve verdanken.

Herzlichen Glückwunsch, lieber Emil! Zu Deinem 100sten lassen wir uns auf keine weitere Krise mehr ein, nicht zu allerletzt Teslime sei Dank. Heut aber erst einmal: Auf Dein Wohl!

Petra und Uwe Kammann

 

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Und ein Gespräch zum Nachhören mit Emil Mangelsdorff im HR

https://www.hr2.de/programm/jazz/jazzfacts–whats-going-on—features-interviews-und-was-die-szene-um-treibt,id-jazz-now-1576.html

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