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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Stehender Beifall für EZB-Präsidentin Christine Lagarde beim Neujahrsempfang der Stadt Frankfurt

Christine Lagarde, la Française européenne à Francfort, und wie OB Peter Feldmann sagte: die „frankfurterischste EZB-Präsidentin seit langem“

Ein-Blicke in einen kurzweiligen Abend von Petra Kammann

EZB-Präsidentin Christine Lagarde wollte nicht über Zinsen sprechen, sondern über die Stadt, die sie nun als ihren neuen Lebensmittelpunkt ansieht. Dabei stellte sie besonders die historische Bedeutung Frankfurts als internationalem Knotenpunkt in der Mitte Europas heraus…

Die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde, sie war der Star des Abends. Mit wenigen Worten fegte sie in ihrer Festrede zum traditionellen Neujahrsempfang der Stadt alle Vorteile gegen Frankfurt und Europa vom Tisch, indem sie eine knappe persönliche Anekdote erzählte, mit welchen drei Argumenten ihr Mann ihr geraten habe, den Posten am Main anzunehmen. Erstens gebe es gute Flugverbindungen zu seiner Heimatstadt Marseille, zweitens einen hervorragenden Fußballverein und drittens sei Frankfurt eine angenehme Stadt, in der man leben könne. Und dann spannte Lagarde souverän den Faden in bestem Englisch weiter und strich die Stärken des Standorts heraus, sie betonte den weltoffenen und energiegeladenen Charakter der Mainmetropole und die jahrhundertelang währende Tradition als internationales Handelskreuz.

„Wer Frankfurt zum ersten Mal besucht, wird sofort vom internationalen Charakter, den diese Stadt entwickelt hat, ergriffen: Sie ist offen, vibrierend und ehrgeizig“, sagte Lagarde in ihrer entwaffnenden Art vor den rund 1000 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Kirche, Militär und Polizei beim traditionellen Neujahrsempfang…

Tout Francfort strömte in den Kaisersaal; auch den früheren Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) hatte es nach Frankfurt gezogen

Stadtrat Jan Schneider (li) und Frankfurts Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker (re) im Gespräch

In ihrer charmanten Begrüßung auf Deutsch unterstrich die Doyenne des Konsularischen Korps und ukrainische Generalkonsulin Alla Plyova die Bedeutung der Frankfurter Frauen

Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt (li), Vorsitzender des Vorstands die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, und der frühere OB Andreas von Schoeler (SPD, re)

Prof. Dr. Brigitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, im Gespräch mit Prof. Dr. Frank E.P. Frank Dievernich, Präsident der University of Applied Sciences

Diplomat Prof. Dr. Rüdiger Freiherr von Rosen, Gründungspräsident des Lions Clubs Frankfurt

Nachträgliches Geburtstagsgeschenk von OB Peter Feldmann (SPD) an Christine Lagarde – zwei Goethe-Tassen

Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig freute sich über Lagardes Bekenntnis zu Europa

Alla Plyova, Doyenne des Konsularischen Korps, EZB-Präsidentin Christine Lagarde und OB Peter Feldmann (SPD)

Brausender Beifall für Lagardes Bekenntnis zur Offenheit und Internationalität Frankfurts 

…und natürlich auch stehender Applaus zu einem weltoffenen Europa

Der Frankfurter Lebensweg sei ein Modell dafür, „wie die europäische Zusammenarbeit uns stärker machen kann“, sagte Lagarde. Vielerorts seien Stimmen zu vernehmen, die den Wert europäischer Integration infrage stellten. Dabei brächten europäische Integration, eine gemeinsame Währung und eine starke gemeinsame Stimme in Verhandlungen mit anderen Ländern ökonomische und soziale Vorteile.

„Die europäische Integration muss auf die Zustimmung ihrer Bürger fußen. Es wird sicherlich nicht einfach sein. Aber wie der berühmte Frankfurter Sohn Johann Wolfgang von Goethe einmal sagte: ,Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.'“, beschloss die EZB-Präsidenten ihre in perfektem Englisch gehaltene Ansprache, in der sie selbst Goethes Sentenz auf Deutsch zitierte. Chapeau! Madame, und Merci. Wir freuen uns, dass Sie die EZB auch zur Stadt hin stärker öffnen wollen.

Beim Verlassen des Saals entspannen sich schon die ersten offenen Gespräche mit den anwesenden Bürgern, u.a. auch mit verschiedenen Vertretern der Religionen…

Alle Fotos: Petra Kammann

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