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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

ZONTA: Mit Frauenpower gegen Gewalt am 25. November

Die Mainmetropole leuchtet orange

Von Petra Kammann

100-Jahrfeier der Powerfrauen im Römer. In der ersten Reihe: Zonta-Präsidentinnen Susan Georgijewitsch, Zonta-Club Frankfurt,(3.v.l.) Katrin Lowitz, Zonta-Club Frankfurt II Rhein-Main (5.v.l.), Dr. Susanne von Bassewitz Zonta-International- Präsidentin 2018-2020 (4.v.l.), Foto: Kathrin Dassel

Zonta, die global agierende überparteiliche Organisation, war am 8. November vor hundert Jahren in Buffalo, New York, gegründet worden. Gerade noch war Susanne von Bassewitz, die erste deutsche Weltpräsidentin von Zonta International, eigens in den Kaisersaal des Frankfurter Römer gekommen, um eine eindringliche Festrede ( s.u.)  zum 100-jährigen Bestehen des weltweiten Netzwerks engagierter berufstätiger Frauen zu halten, macht auch schon am 25. November eine in der Stadt sichtbare Zonta-Aktion gemeinsam mit dem Frauenreferat Frankfurt auf sich aufmerksam.

Pünktlich zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ (der „Unite to End Violence against Women“-Kampagne des Generalsekretärs der Vereinten Nationen) werden dann  ab 17 Uhr die Paulskirche, die Alte Oper, die Frankfurt School of Finance & Management und das Filmmuseum orangefarben angestrahlt sein. Außerdem werden sich um 17 Uhr vor der Alten Oper Mitglieder der Zonta-Clubs mit orangenen Schals und Schirmen versammeln, um mit Passantinnen und Passanten über ihre Ziele zu diskutieren.

Dr. Susanne von Bassewitz, Präsidentin von Zonta-International und der Zonta International Foundation, war eigens zum Jubiläum nach Frankfurt gekommen, hier mit Zonta-Ambassador Renate von Köller; Foto: Petra Kammann

Entstanden war die Idee zur Aktion aus einer Kooperation der beiden Frankfurter Zonta-Clubs, Zonta-Club Frankfurt und Zonta-Club Frankfurt II Rhein-Main, sowie dem Frauenreferat Frankfurt. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist die weltweit häufigste Menschenrechtsverletzung“, sagte Susan Georgijewitsch, Präsidentin des Zonta-Clubs Frankfurt. „Auch bei uns ist sie trauriger Alltag – in allen Gesellschaftsschichten.“

Und Katrin Lowitz, die Präsidentin des Zonta-Club Frankfurt II Rhein-Main, wirft mit ihrer Ansprache einen Blick in die erstrebenswerte Zukunft: „Die Vision von Zonta International ist eine Welt, in der die Rechte der Frauen als Menschenrechte anerkannt werden und jede Frau in der Lage ist, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. In einer solchen Welt haben Frauen Zugang zu allen Ressourcen und sind in Entscheidungspositionen gleichberechtigt mit Männern vertreten. In einer solchen Welt hat keine Frau Angst vor Gewalt.“

Katrin Lowitz, Präsidentin des Zonta-Clubs Frankfurt II Rhein-Main, Foto: Petra Kammann

So seien Gewalt gegen Mädchen und Frauen immer noch ein Schlüsselthema wie etwa die Kinderehe und die Zwangsverheiratung, was auch der Hashtag #Me Too sichtbar gemacht habe.

In der Rhein-Main-Region ist Zonta mit über 10 Clubs durch karitatives Engagement aktiv, durch Bildungsprojekte wie die Förderung junger Frauen in MINT Berufen, durch die Vergabe von Stipendien und Preisen wie dem Zonta Art Contemporary (ZAC) für zeitgenössische Kunst an junge, vorzugsweise im Rhein-Main-Gebiet ansässige Künstlerinnen.

Die Zontians unterstützen außerdem ausgesuchte soziale Einrichtungen, wie z. B. Beratungsstellen, Frauenhäuser, Kinder- und Jugendprojekte oder das Frankfurter Mädchenbüro Milena sowie Aktionen zu Schwerpunktthemen. Seit 2012 organisiert das Frauennetzwerk seine diesbezüglichen Aktivitäten unter dem Dach „Zonta Says NO“.

Bei allen Aktionen wollen die Zontians darauf aufmerksam machen, dass sie sich auf allen Ebenen für die Rechte von Frauen und Mädchen in der ganzen Welt einsetzen, um deren Lebenssituation in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher, beruflicher und gesundheitlicher Hinsicht zu verbessern. Am 25. November wiederum wollen 130 deutsche und 1200 Zonta-Clubs weltweit zur Bekämpfung und Verhinderung von Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen ebenfalls ein leuchtendes Zeichen setzen.

Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war übrigens der Fall der Schwestern Mirabal, die sich in der Dominikanischen Republik gegen die Diktatur unter Rafael Trujillo zur Wehr gesetzt hatten. Die drei Frauen waren durch Militärangehörige Trujillos verschleppt und am 25. November 1960 ermordet worden.

ZONTA International hat seit 1969 generellen konsultativen Status bei den Vereinten Nationen. Das Frauennetzwerk engagiert sich außerdem in Genf bei ILO und WHO, in Wien bei UNODC, in Bangkok bei ESCAP und bei der UNESCO in Paris für die Rechte von Frauen und Mädchen. Zugleich ist die NGO-Organisation beim Europarat (CoE) vertreten. In Deutschland hat Zonta mit der Union deutscher Zonta-Clubs einen Sitz im Deutschen Frauenrat. Damit setzt sich ZONTA International heute auf allen Ebenen für die Erreichung der mit den Sustainable Development Goals verabredeten Ziele der Geschlechtergerechtigkeit ein.

Bei allem auch politischen Engagement sollte aber nicht vergessen werden, dass auch die Pflege von Freundschaften und gegenseitige Hilfe ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. So treffen sich die Clubs regelmäßig, tauschen sich aus und arbeiten beim Erreichen der gemeinsamen Ziele eng zusammen. Dafür steht nicht zuletzt ihr Motto „Zonta ist Begegnung – weltweit“.

So begingen die beiden Frankfurter Clubs Zonta Frankfurt und Zonta Frankfurt II Rhein-Main in Zusammenarbeit mit den beteiligten Nachbarclubs aus dem Rhein-Main-Gebiet das 100-Jahr-Jubiläum von ZONTA International mit zwei gemeinsamen Feiern: im Kaisersaal des Frankfurter Römer, wo die Federführung bei Zonta Frankfurt II Rhein-Main lag.

Als Pendant zur förmlich-protokollarischen Feier im Römer gab es dann noch eine fröhliche Feier mit Gästen ohne Regularien, mit Musik, Tanz und einem Flying Buffet in der Villa Bonn, wofür Zonta Frankfurt verantwortlich war. Ziel der letzteren war das gegenseitige Kennenlernen der Delegationen der benachbarten Clubs, der Gedankenaustausch, das Schließen von Freundschaften, und dann ganz einfach das gemeinsame Feiern von 100 Jahren Zonta.

Weitere Infos und die Rede von Susanne von Bassewitz:

Susanne von Bassewitz. Ein FeuilletonFrankfurt- Interview mit der ersten deutschen Zonta-Präsidentin

Fwd We envision a world where all women and girls are free from violence

Rede von Susanne von Bassewitz am 11. November 2019 im Kaisersaal des Frankfurter Römer

www.zontasaysno.org und www.zontasaysno.de.

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