Geheimnisvolle Bretagne: Bannalecs „Vermächtnis“ und Kommissar Dupins Ermittlungen
Orte des Kommissars Dupin. Eine fotografische Spurensuche
von Petra Kammann
An der zerklüfteten Corniche von Concarneau, der blauen Stadt am Meer, ist Kommissar Dupin ständig unterwegs…
Kommissar Georges Dupin hat seit seiner Versetzung „ans Ende der Welt“, ins Finistère, in den verschiedensten Gegenden der Bretagne ermittelt: in der Malerstadt Pont Aven, in Heide- und Moorlandschaften, an den mächtigen, zerklüfteten Klippen am Atlantik und seinen karibisch anmutenden Stränden aus hellem Sand, im märchenhaften Wald der Brocéliande, an den Salzbecken um Guérande. In Jean-Luc Bannalecs gerade erschienenem Roman „Bretonisches Vermächtnis“ ist der Pariser Kommissar in Concarneau einem Verbrechen auf der Spur…
In der Hafenstadt an der Mündung des Flusses Moros liegt nicht nur sein Kommissariat, sondern auch sein geliebtes Restaurant „L’Amiral“, in dem 1931 auch schon Georges Simenons Roman „Der gelbe Hund“ spielte. Von der Stadt der „Filets Bleus“ schweift Dupin in die unmittelbare Umgebung aus, um das Verbrechen am Tod von Docteur Chaboseau aufzudecken.
Wir sind fotografisch seinen Spuren gefolgt: ins Zentrum von Concarneau, in den Hafen von Douarnenez, in die Sardinenkonservenfabrik, in die Baie des Trépassés, nach Douarnenez und in die zauberhafte Bucht von Tréboul…
Blauweiße Wimpel in Concarneau, der Stadt der „Filets Bleus“, die wegen der traditionellen blauen Netze der Fischereiflotte Concarneaus so genannt wurde
Die Mairie in Concarneau: Ob der Bürgermeister auch seine Hände im Spiel hat?
Die traditionelle Conserverie Courtin in neuem Ozeandampfer-Look in Tregunc
Im einst noch bedeutsameren Fischereihafen entsteht Neues wie neben der alten Auktionshalle ein Fisch-Restaurant mit Blick auf den Hafen
Die innerhalb einer von Vauban erbauten Festung gelegene Altstadt von Concarneau, die „Ville Close“, ist fast rundum von Wasser umgeben
In einem Hof des „L’Amiral“, dem Lieblingsrestaurant von Kommissar Dupin, war Docteur Chaboseau tot aufgefunden worden…
Ins legendäre „L’Amiral“ der 30er Jahre führt auch die Spur zu Georges Simenons Roman „Der gelbe Hund“, in der es um die dunklen Geschäfte und Machenschaften dreier wohlhabender Notabeln geht…
Im Buchladen neben dem „Admiral“ versorgt sich Dupin mit Lesestoff und seinen geliebten Notizbüchern
Ganz in der Nähe besucht Dupin die geschätzte Keramikkünstlerin Valérie Le Roux in ihrem Atelier
Legendär auch die norwegisch anmutende Galerie Gloux, welche die Frau des aus dem Fenster gestürzten Arztes, der auch Kunstsammler war, aufsucht
Auf einen Kaffee ins Café de l’Atlantique am Ende des Marktplatzes
Ein Cave à vin spielt wegen des Weinhändlers Luzel ebenfalls eine Rolle
Wenn Dupin es eilig hat und hungrig ist, geht es schnell in die ,beste Sandwicherie‘ an der Küstenstraße
An der Küste verabredet Dupin sich in „Les Sables blancs“
…mit dem herrlichen hellen Sandstrand vor der Tür
Küstenstraße: die changierenden Farben des Meeres in der Abendstimmung
Die „Baie des Trépassés“ (Totenbucht) mit dem „Phare de la Vieille“ der Pointe du Raz ist heute ein Surfer-Paradies. Einer alten Sage nach werden die Leichen der im Meer Ertrunkenen an diesen Strand gespült
An der Fischräucherei in Nähe der Pointe du Raz muss der genussfreudige Kommissar einfach anhalten
Ein echter Familienbetrieb: Die traditionelle Räucherei wurde von der jungen Generation, von Clément Chartie und seiner Frau Amandine Ehret, übernommen. Sie richteten auch ein kleines Restaurant ein
Weniger betriebsam als früher: der Fischereihafen von Douarnenez
In Douarnenez, einst der größte Sardinenfischereihafen Frankreichs, öffneten die ersten Konservenfabriken 1853
Hier wird die Tradition in einem attraktiven Geschäft für die Touristen aufgegriffen
In der magischen Bucht von Tréboul liegt der Friedhof über dem Strand
Hinter dem Kirchlein Saint-Jean trafen sich in den 20er Jahren im idyllischen Hotel „Ty Mad“ (Gutes Haus) einst Dichter und Künstler wie Max Jacob, Guillaume Apollinaire und Picasso
Dem Schriftsteller und Maler Max Jacob, der im Sammellager Drancy umkam, wurde hier ein janusköpfiges Denkmal gewidmet
Zauberhaft der Blick nach unten an die Plage Saint-Jean
Dupins Lieblingsort: der Blick auf das einsame weiße Haus an der Pointe de Millier
Unwirklich wie ein Wenders-Ort: Die Pointe de Trévignon mit dem Haus der Seenotrettung und dem Privatschloss an der Spitze
Jean-Luc Bannalec ist ein Pseudonym des Autors Jörg Bong, der in Frankfurt und im südlichen Finistère zu Hause ist. Die ersten sieben Bände der Krimireihe mit Kommissar Dupin – »Bretonische Verhältnisse«, »Bretonische Brandung«, »Bretonisches Gold«, »Bretonischer Stolz«, »Bretonische Flut«, »Bretonisches Leuchten« und »Bretonische Geheimnisse« – wurden für das Fernsehen verfilmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt.
2016 wurde der deutsche Autor von der Region Bretagne mit dem Titel »Mécène de Bretagne« ausgezeichnet. Seit 2018 ist er auch Ehrenmitglied der Académie littéraire de Bretagne.
Heute führt die Concarneser Buchhandlung „Le Livre et la plume“ alle Bücher Bannalecs auch auf Deutsch
Das historische Foto vom L’Amiral habe ich bei der Wirtin des l’Amiral, Mme. Lebossé, aufgenommen