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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Gisela Webers Jubiläumsausstellung „Zeichen“ in der AusstellungsHalle 1A, Schulstraße

Einzeln oder in Gruppen zusammengefasst, nennt die Künstlerin Gisela Weber ihre Marmorstelen „Zeichen“, die durch die Bedeckung der Sockel mit organischem Material wie aus dem Boden zu brechen scheinen..

Impressionen von Peter Danzeisen

Magisch, Gisela Webers „schwebende“ Stäbe, Foto: Sabine Löw; Werke © VG Bild-Kunst, Bonn

Sie hat die Zahl!
So sagen wir, wenn eine diesen Geburtstag feiert…

Vor vielen, vielen Jahren waren die 80-jährigen Tanten und Onkels alt, wenn wir zwischen ihren Beinen und Gehstöcken wild dem Kreisel mit der Peitsche nachrannten. Jetzt steht die Achtzigjährige, so leichtherzig, zwischen jenen, die sich zu ihrer Ehre in der Ausstellungshalle in Frankfurt an der Schulstraße 1a versammelt haben. In diesem wunderbaren Ort, einer Insel in der Stadt, ist ein stiller Raum mit den „Zeichen“ der Künstlerin Gisela Weber entstanden.

Ja, sehr geehrte Frau Weber, ich will nicht interpretieren. Die Zeichen stehen da. Einfach da. Nur für sich.

Das sagen Sie. Und gut sind sie von der Halle ummantelt, denk ich. So zart, zerbrechlich sind sie, in verbrannter Erde stehend. Schon hat es sich ereignet. Es tut mir leid. Es ist keine verbrannte Erde. Es ist einfach, ja was? Die Geschichten fallen nur so in die Wahrnehmenden hinein. Jede, jeder verbindet das Gesehene mit seinen Erfahrungen, Geschichten. Denkt Schwarz nach …

Und noch so ein Höhepunkt. Sabine Loew und Cornelia Falkenhan haben einen Film gedreht, über die Künstlerin, die in der Ateliergemeinschaft an der Ostparkstraße ihre Heimat gefunden hat. Wir schauen Gisela Weber zu, wie sie die Marmorstäbe bearbeitet. „Aah“, sagt sie, als das Unerwartete geschieht. Gestaltungskraft meistert das Plötzliche meisterhaft. Sie nennt es Arbeit, Handwerk. Téchne.

Hingehen. Einen Stuhl nehmen. Sich hinsetzen und den Kopfhörer aufsetzen. Eindringen in das Existieren der Jubilarin. Den Stuhl nehmen und sich vor, hinter, neben die Zeichen setzen und die Erzählungen, Romane, Sagen in sich entstehen lassen. Hingehen zu den Künstlergesprächen.

Und auch die farbigen Wachskreidezeichnungen anschauen und die Fotografien der Goldschmiedearbeiten und …

Und wieder einmal nach Eschborn in den Skulpturenpark gehen. Dort liegen die „Steine für Eschborn“.

In Dankbarkeit. Ein zufälliger Besucher.

AusstellungsHalle, Schulstraße 1A, 60594 Frankfurt am Main

Geöffnet: Mi, Do 18 – 20 Uhr, Fr, Sa, So 14 – 18 Uhr
Künstlergespräche mit Gisela Weber: Samstag, 31. August 2019, 16 Uhr, Mittwoch, 4. September 2019, 18 Uhr

Und „Steine für Eschborn“. Verlängerte Brüder-Grimm-Straße in Eschborn.

Während der Ausstellung wird ein Film gezeigt von Sabine Loew und Cornelia Falkenhan: GISELA WEBER. ZEICHEN (21:10 Min. / Full HD)

→ „Vom Licht gestreift: Himmelskörper und Erdenstele“: Aloys Rump und Gisela Weber im KunstRaum Bernusstrasse

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