DFF – Neuer Name und neues Design für die führende internationale Filmerbe-Institution
In Frankfurt und Umgebung ist das Gebäude am Schaumainkai 41 wohl den meisten als Filmmuseum bekannt. Doch haben sich im Laufe der Jahre die verschiedenen zusammengeführten Bereiche geradezu biotopisch entwickelt. 70 Jahre sind es in diesem Jahre her, dass das „Deutsche Institut für Filmkunde“ in Wiesbaden gegründet wurde, aus dem letztlich das Frankfurter Filmmuseum hervorgegangen ist, das wiederum bis 1984 zunächst im Historischen Museum als „Kommunales Kino“ beheimatet war…
DFF-Direktorin Ellen Harrington stellt die neue Corporate Identity vor
Von Petra Kammann
Nachdem dann das neue Haus als Filmmuseum inklusive des Instituts am Museumsufer eingeweiht worden war, wurde 1998 das Deutsche Institut für Filmkunde in Deutsches Filminstitut (DIF) umbenannt. Das Deutsche Filminstitut und das Deutsche Filmmuseum wiederum fusionierten 2006, was nach außen hin kaum mehr verstanden wurde.
Harrington analysiert die mäandernde Geschichte des Hauses, Foto: Petra Kammann
Handelt es sich hauptsächlich um ein Museum mit wertvollen historischen Utensilien aus der Geschichte des Films oder um einen Ausstellungsort für die verschiedenen Filmgenres, Filmstars oder Festivals oder um ein Kino, an den man historisch bedeutende und auch noch analoge Filme – vom schwarz-weißen Stummfilm bis zum oskargekrönten opulenten Farbfilm oder zum international interessanten Film wie man sie beim Festival Africa live oder dem osteuropäischen go east anschauen kann – oder ist diese Institution vor allem eine Forschungsstätte? All das sollte sich in einem neuen Namen wiederfinden können.
So musste ein neuer Name her und dafür eine neues Erscheinungsbild geschaffen werden, ein neues Corporate Design, das dann bei der Offenbacher Agentur Urban Media Project in Auftrag gegeben wurde. Mit seiner Umbenennung wollte das Haus eine gemeinsame Identität für die zunächst unabhängigen Institutionen schaffen, die im Innersten aber zusammengehören: das Deutsche Filminstitut und das Deutsche Filmmuseum. So einigte man sich auf den Claim „Alles ist Film!“ und auf das schlichte Kürzel DFF (DEUTSCHES FILMINSTITUT FILMMUSEUM), dessen schwarz-weißes Logo sich aus einem für die Filmprojektion so typischen Lichtstrahl heraus entwickelt.
↑ Frau Frauke Haß (Presseleitung DFF) und ↓ Loimi Brautmann (Urban Media Project) erläutern die Einsetzbarkeit des neuen Erscheinungsbildes
Fotos: Petra Kammann
Die Basis des DFF ist vielfältig, das Spektrum groß. Man denke allein an das immense Filmarchiv mit seinen 26.000 Filmen, die 2,3 Millionen Fotos im Bildarchiv, die 80.000 Publikationen, die cinegraphischen 2.800 Objekte aus fünf Jahrhunderten oder an das Plakatarchiv mit seinen 42.000 Plakaten zu 20.000 Filmen, das es beherbergt, ganz abgesehen von den Sammlungen und Nachlässen mit Dokumenten von über 120 Filmschaffenden. Nicht zuletzt führte die Schenkung des Nachlasses von Rainer W. Fassbinder dazu, einen weiteren Ort an der Eschersheimer Landstraße aufzutun, um dort ein neues Studienzentrum zu schaffen, das im Frühjahr noch eingeweiht werden wird.
Für die neue Direktorin Ellen Harrington, die im vergangenen Jahr die Leitung des Hauses übernahm, und die nicht nur die Internationalität der Institution, sondern auch den Erfolg des Hauses im Blick hat, kam die etwas komplizierte Geschichte der renommierten Institution auf den Prüfstand. Gemeinsam mit dem Team analysierte sie den Bestand und suchte nach einer klaren Lösung, um die verschiedenen Aspekte des Hauses zusammenzuführen und diese über ein neues Corporate Design nach außen hin zu kommunizieren. Großzügig, klassisch und übersichtlich gestaltet ist das Ergebnis. Ich persönlich hätte aus sprachlich-klanglichen Gründen unter dem Kürzel DFF eine andere Reihenfolge bevorzugt, nämlich DFF (FILMMUSEUM & DEUTSCHES FILMINSTITUT). Aber in all dem großartigen Schneisenschlagen ist das nur ein kleines Detail…
Zuständig für social media: Cornelia Brüggemann, Foto: Petra Kammann
Mitbedacht werden musste ebenfalls die digitale Gegenwart und Zukunft des Hauses, die wiederum klug mit der analogen Vergangenheit verknüpft werden sollte. Das fängt bei einer neu konzipierten responsive Website ein, auf der die digitalen Projekte miteinander verbunden werden. Das verlangt zudem eine gezielte Bespielung der social media-Angebote, welche jüngere Generationen an das Haus binden helfen. Darin muss sich ebenso das Internationale Festival für junge Filmfans LUCAS wiederfinden wie die Feedbacks der Cineastengemeinde, welche in künftige Planungen einfließen sollen. Damit will es in den kommenden Monaten mit neuen Serviceleistungen noch passgenauer auf die Wünsche und Bedürfnise seiner Besucher/innen reagieren, die diese in einer umfangreichen Umfrage im vergangenen Jahr deutlich machten.
Denn, so sagte Pressechefin Frauke Haß so überzeugend wie einsichtig: „Wir sind ein Mehrgenerationenhaus“. Und das soll auch so bleiben und sich auch in den verschiedenen Publikationen widerspiegeln.
Das neue Branding spiegelt sich in allen Publikationen, Foto: Naima Wagner
Passend dazu hat dann auch die Offenbacher Kreativagentur ein entsprechendes Farbkonzept für die unterschiedlichen Bereiche, Printprodukte und Anzeigenkampagnen angelegt, welche das Haus und all seine Abteilungen und Aktivitäten als ein großes Ganzes repräsentieren. Im Jahr des 70jährigen Jubiläums wird es noch öfter Neues zu berichten geben… Denn mit der Ende März eröffnenden Filminstallation „70 Jahre in 70 Minuten“ feiert das Haus die Geschichte des deutschen Films seit 1949. Der neue Webauftritt wird dann das Ganze vollenden, bevor ein Festakt zur 70-Jahr-Feier des Hauses und die Eröffnung des neuen Fassbinder Center, Frankfurt, einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr markieren. „Alles ist Film“ und Film bewegt eben auch.
Quelle: Urban Media Project / DFF
Mission Statement des DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum
„Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ist eine führende internationale Filmerbe-Institution. Wir sind Vorreiter darin, das Filmerbe zu bewahren und Filmkultur mit einer weltweiten Öffentlichkeit zu teilen. Dafür vereinen wir auf einzigartige Weise Museum, Kino, Archive und Sammlungen, Festivals, digitale Plattformen, Forschung und Digitalisierungsprojekte sowie zahlreiche Bildungsprogramme.
Von der kulturell vielfältigen und dynamischen Metropole Frankfurt am Main aus arbeiten wir aktiv an der Gestaltung einer offenen Gesellschaft mit. Wir unterhalten Beziehungen zu Institutionen und Initiativen aus Film und Wissenschaft weltweit. Dabei verbinden wir die materielle und historische Bedeutung von Film mit der digitalen Zukunft.
Es ist uns Anliegen und Aufgabe, gemeinsam mit unserem Publikum Filmkultur lebendig zu halten. Wir, ein Team von mehr als 200 Mitarbeiter/innen, widmen uns dieser Mission mit Fachkenntnis und Leidenschaft. Für uns ist alles Film und Film alles.“