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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Triennalen 2018 an der Küste (1): Kunst- und Architektur in Brügge

Brügge: Liquid City, eine flüchtige Stadt, die Zukunft erfahrbar macht

Von Petra Kammann

Bereits zum zweiten Mal wird 2018 von Anfang Mai bis Mitte September die Brügger Innenstadt, Heimat altflämischer Meister wie Jan van Eyck, Hans Memling und Rogier von der Weyden, von einem zeitgenössischen Kunstparcours durchzogen. In der Altstadt der Weltkulturerbestadt werden auf der Triennale Brügge 2018 unter dem Thema „liquid city – Flüchtige Stadt“ 15 Installationen von Kunstschaffenden und Architekten aus verschiedenen Teilen der Welt im öffentlichen Stadtraum präsentiert. Themen wie die Zukunft der Städte und ihr kreatives Potenzial, Klimawandel und Migration, zeitgemäße Formen des Zusammenlebens stellen theoretische, praktische sowie ästhetische Herausforderungen dar. Die Triennale nimmt die Stadt zum Ausgangspunkt und lässt anerkannte Künstler und Architekten auf die historischen Voraussetzungen Antworten geben, gewissermaßen als Motor für die Erneuerung der Stadt.

Frischer Blick auf Brügge in Nähe der Coupure – eine Installation des spanischen Architekturbüros selgascano, Foto: Petra Kammann

Brügge, das „Venedig des Nordens“. Bevor die ersten Touristenströme die malerische Stadt erobern, kann man sich am frühen Morgen, der ein goldenes Licht auf die flämischen Treppengiebelhäuser legt, noch an den ruhigen Wasserläufen erfreuen, auf denen fast lautlos Boote und stolze Schwäne dahingleiten. Die Kanäle gehören zu Brügges Stadtensemble ebenso wie die Backsteinbauten und das idyllisch organische Geflecht aus Gässchen und Grachten, über das man in Ruhe sinnieren kann. Gibt es hier eigentlich noch einen Platz für die Moderne? Bei dieser Frage setzt auch die diesjährige Triennale an, die ein paar interessante utopische Akzente setzen möchte, die sich an der scheinbar so glorreichen Vergangenheit orientieren. Schließlich hatte die einstige Residenzstadt der Burgunder-Herzöge schon immer herausragende Architekten und Künstler – das Geld, das vor allem der Tuchhandel in die Stadt brachte, ermöglichte den Malern damals die freie Entfaltung.

Morgendliche Idylle mit den dahindösenden Schwänen bei den Beginenhöfen, Foto: Petra Kammann

Brügge lebt von und mit dem Wasser. Zur Jahrtausendwende wurde die Altstadt daher als hervorragendes Beispiel einer mittelalterlichen Siedlung gesehen, „deren historische Anlage so erhalten blieb, wie sie sich über die Jahrhunderte entwickelte“, weshalb sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. In der zwischen 1200 bis 1400 nördlich der Alpen wichtigsten Handelsmetropole leben heute um die 120.000 Einwohner, rund 20.000 davon im historischen Zentrum. Der ausgesprochene Tourismusmagnet spült jährlich fünf Millionen Touristen in die Innenstadt. Braucht es da noch mehr oder anderes? Die Gründe für das Thema der diesjährigen Triennale „liquid city“ klingen aber überzeugend.

Michel Dewilde, Kurator der Triennale Brügge 2018, Foto: Petra Kammann

Die Triennale, so Kurator Michel Dewilde, wolle Fragen aufwerfen „nach der Zukunft aller Städte, des Lebens überall“. Das gehe Städter und Bürger schlechthin an. Die Welt ist in der von Pluralismus und Ambivalenz getriebenen globalisierten Welt in ständiger Veränderung begriffen, gewissermaßen im Fluss. Der städtische Raum in Brügge und das damit verbundene Ambiente lade die Bürger daher zu einem Erfahrungsaustausch über eine zeitgemäße Grundlage des Bauens und Wohnens in urbanen Räumen ein, hat doch die Vergangenheit hier architektonische Qualitätsmaßstäbe gesetzt, an denen sich zu orientieren lohnt.

Kein ganz leichtes Unterfangen, da es einerseits administratorische Vorgaben vonseiten der UNESCO zur Erhaltung der alten Substanz gibt und andrerseits die Provinz Westflandern und die Hauptstadt Brüssel auch ein Wörtchen mitzureden haben. Aber de Wilde gibt sich kämpferisch. Er weiß, dass wir die Zeit nicht mehr zurückdrehen können. Er sieht es an der Veränderung seiner eigenen Arbeit, die früher noch mit den geregelten Arbeitszeiten in festen Bahnen verlief. Tempi passati. Heute diktiere das Handy seinen Alltag. Und er müsse rund um die Uhr erreich- und verfügbar sein. Die permanente Gleitzeit habe sein Leben komplett umgekrempelt.

Bereits im späten Mittelalter, dem „goldenen Zeitalter“ der flämischen Handelsmetropole, sei Brügge aber auch schon eine flüchtige/flüssige Stadt gewesen, „sozial uneinheitlich wie wenig andere Metropolen der Zeit, mit einem vom Meer abhängigen Wohlstand, mit wirtschaftlicher Prosperität, die durch die Gezeiten und den Geldhunger der herrschenden Klassen angetrieben wurde“, erläutert Till-Holger Borchers, der andere Kurator der Triennale Brügge 2018, den Ansatz weiter. Das Ende des „burgundischen Traums“ habe nach dem rasch aufeinanderfolgenden Tod von Philipp dem Guten (1467), Karl dem Kühnen (14 77) und Maria von Burgund (1482) ein jähes Ende gefunden und habe sogar eines der mächtigsten Bankhäuser der damaligen Zeit, die Florentiner Medici-Bank, zu Fall gebracht. Wer da Parallelen zur Gegenwart sieht – honny soit qui mal y pense.

Till-Holger Borchers, Kurator der Triennale Brügge 2018, ist außerdem Generaldirektor der Museen Brugge und Hauptkonservator des Groenigemuseums, Foto: Petra Kammann

Für das 2018 als Thema gewählte Konzept der „liquid city“ stand nach Aussagen der Kuratoren wie auch der beteiligten Künstler der polnisch-britische Soziologe und Philosoph Zygmunt Bauman mit seiner „Retrotopia“ Pate, vielleicht aber auch der noch viel ältere vorsokratische Denker Heraklit (* um 520 v. Chr.; † um 460 v. Chr.) mit seiner sprichwörtlich gewordenen Idee des „Panta rhei“ („Alles fließt“). Seine Erkenntnis lautete: „Wer in dieselben Flüsse hinabsteigt, dem strömt stets anderes Wasser zu.“ Geschichte und Utopie sind daher aufs Engste miteinander verknüpft.

Da man sich einig war, dass Eigenschaften wie Innovation, Kreativität sowie das Bewusstsein von Qualität zur DNA der Stadt Brügge gehören, hat man schließlich Künstler und Architekten aus verschiedenen Gegenden der Welt aufgefordert, hierüber nachzudenken, mit der Stadt in Dialog zu treten und sie mit Hilfe individueller Installationen als „Heimathafen in flüchtigen Zeiten“ zu gestalten und damit überlebenswerte Akzente zum Wohle aller zu setzen. Die Lebensadern der Stadt, die Wasserstraßen, die Brügge einst zu Weltruhm verholfen haben, sollten den idyllischen Ort, der sonst leicht zum historischen Museum verkommen könnte, mit diesen Interventionen auch im übertragenen Sinne zu einer „liquid city“ machen. Dabei waren nachhaltige Lösungen gefragt und sollten die Phantasie der Stadtgesellschaft anregen.

↑ BRUG – noch im Aufbau am Groenerei-Kanal. Die Segel sind noch nicht gesetzt. Die unterbrochene Brücke des polnischen Künstlers Jaroslav Kokakiewicz  würde zu Permekes Skulptur „Niobe“ führen, Foto: Petra Kammann

↓ BRUG – Triennale Brugge 2018 @Jaroslaw Kozakiewicz

Nur ein paar Beispiele: In Nähe des „Vismarkts“ hat der polnische Künstler Jaroslav Kokakiewicz eine metallene Brücke „BRUG“ angelegt, die zu zwei Ufern führen könnte. Die Verbindung ist gleichwohl in der Mitte der Brücke unterbrochen. Die Skulptur der sich am anderen Ufer aus lauter Verzweiflung auf den Boden werfenden Niobe des belgischen expressionistischen Malers und Bildhauers Constant Permeke erinnert daran, dass wir es nicht versäumen sollten, über menschliche Krisen der Nicht-Kommunikation nachzudenken. Die nach einem Proportionalsystem errechneten Schnittpunkte der von Kokakiewicz in das Gestänge gesetzten Segel (das Werk war zum Zeitpunkt des Besuchs leider noch nicht fertig) sollen auf die Verbindungen zweier sich annähernder Gesichter verweisen. Die gestörte Kommunikation zwischen den beiden Uferseiten und die poetisch-romantische Umsetzung mit den leicht-schwebenden Segeln, die einen imaginären Kuss andeuten, schaffen hier eine helle Aufmerksamkeit.

Der belgische Künstler Wesley Meuris hat sich etwas anderes ausgedacht und mitten in der Stadt auf dem Burgplatz einen schlichten bauhausähnlichen weißen hölzernen Kubus mit gläserner Außenhaut namens UrbanModeL aufgestellt, der von vier Seiten aus begehbar ist und in dessen Mitte sich die Wege kreuzen. Im Inneren des Pavillons kann man relaxen und von innen aus einen speziellen Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt werfen wie auf die „Burg“, den prächtigen aufsehenerregenden Bau, der in den verschiedensten Epochen zwischen Romanik und Klassik entstand. Im Pavillon selbst stehen dann Betrachtungen und Begegnungen im Mittelpunkt, die zum Austausch einladen.

 

 

Der Antwerpen Konstrukteur Wesley Meuris erläutert seinen Pavillon vor der „Burg“, Foto: Petra Kammann 

Modell vom transparenten Pavillon von Wesley Meuris als Modell, in dessen Mitte sich die Wege kreuzen

Eine Art Arche Noah auf dem Wasser, einen zeitlich begrenzten Ankerpunkt im flüchtigen Gewebe der Stadt, hat der Architekt aus Löwen Peter van Driessche erdacht. Da sich in Zukunft der Meeresspiegel bis auf acht Meter heben und die Stadt damit verändern werde, hat van Driessche quadratische Module von Wohnräumen aus Holz entwickelt. Diese Gebilde sollen suggerieren und die Erfahrung vermitteln, dass wir künftig weniger Platz zum Wohnen haben und folglich dichter beieinander leben werden. Die quadratischen Einheiten zum Wohnen, Leben und Arbeiten hat van Driessche daneben übereinander getürmt. Den im Wasser stehenden Turm stellt er somit selbstbewusst wie einen Wachtturm in den Kontext der flämischen Türme und Belfriede. Für die Innenräume der schwimmenden Pavillons entwickelten angehende Innenarchitekten außerdem Beispiele für ökologische, funktionale und nachhaltige Einrichtungsobjekte, bezogen auf den strikt begrenzten Raum von 2,70 x 2,70 Metern.

↑ INFINITI23 von Peter van Driessche Atelier4 auf dem Wasserlauf, der an Out Sint-Jans angrenzt 

↓ Minimalistisch eingerichtete Küche für die „Arche Noah“ im Van Driessche-Pavillon, Fotos: Petra Kammann 

Ein ausgesprochener Publikumsliebling liegt an der Coupure zwischen der Ringvaart und dem Stadtzentrum des heute noch beschiffbaren Kanals, es ist die peppig-farbige Installation des spanischen Architekturbüros selgascano mit der schwimmenden begehbaren kokonartigen Skulptur. Animiert von dem neuen Licht kann man hier mit dem frischen Blick auf die Stadt chillen und entspannen und nicht nur die Seele, sondern auch die Beine im Wasser baumeln lassen. Oder man kann die Holzpaneele als Absprungbrett auffassen, von wo aus man einen Sprung ins kalte Wasser wagt. Eine ideale Erholungsinsel auch für Familien mit Kindern.

Publikumsattraktion – der farbenfrohe Pavillon des spanischen Künstlers selgascano, Foto: Petra Kammann

Die Skulptur „Lanchals“ des New Yorker Künstlers John Powers ist am Minneboplein entstanden. Powers ließ sich von der Legende des Pieter Lanchals, einem Ratsherren des Erzherzogs Maximilians von Österreich aus dem 15. Jahrhundert, inspirieren, der während eines Aufstands in Brügge enthauptet wurde. Die Rache des Erzherzogs folgte auf dem Fuße. Er rückte mit einem Heer von Soldaten an, um die Stadt zu plündern. In Erinnerung an das Geschehen sollten von nun an ständig 52 „Langhälse“ in Brügge in den Grachten leben. Noch heute stehen die Schwäne für die Stadt. So errichtete Powers am Ufer des Wasserlaufs (und aus statischen Gründen nicht im Wasser) eine haushohe Skulptur aus exakt gleichen rostigen quaderförmig zusammengeweißten Stahlstangen in Form eines Schwanenhalses „mit Rückgrat“. Sie stützen sich gegenseitig und ragen kühn in den Himmel.

„Lanchals“ – Der New Yorker Künstler John Powers hat die „Schwanenhals“ -Skuptur in die Kurve des Kanals gesetzt, Foto: Petra Kammann

Das schwimmende Holzgebäude am Minnewater, die Schule MFS III Minne Floating School des nigerianischen Künstlers Nlé Kunde Adeyemi, stellt gewissermaßen einen Prototyp dar, der angesichts der Herausforderungen des Klimawandels unsere Bedürfnisse vorwegnimmt. Dieses mobile Gebäude kann sich weltweit den wechselnden Gezeiten anpassen. Es ist der inzwischen dritte und stabilere Bau einer Schule, die durch ein gewaltiges Unwetter in Afrika zerstört worden war und nun in Zusammenarbeit mit der UNESCO wieder aufgebaut wurde, um in Zukunft durch größere Stabilität schweren Überschwemmungen und Stürmen zu trotzen.

Hier auf dem Wasser werden nun in einem offenen Klassenraum Schüler aus Brügger Schulen unterrichtet. Sie können dort in einem Ausstellungsraum ihre Werkstücke ihrer Zukunftsvisionen ausstellen. Das Gebäude soll außerdem eine Inspirationsquelle sein, um mögliche Alternativen und Lösungen für erneuerbare Energien und Landgewinnung zu finden.

MFS III Minne Floating School von Nlé Kunde Adeyemi, eine nigerianisch-niederländische Initiative auf dem Minnewater, dem „See der Liebe“ mit Aussicht auf eine der schönsten Gartenanlagen von Brügge

Das Thema Umwelt steht auch bei dem Projekt Skycraper, the Bruges Whale von StudioCKA, die häufig mit recycelten Materialien arbeiten, im Mittelpunkt. Hawaii Wildlife Fund und Surfender Foundation hatten gemeinsam mit Freiwilligen die Strände von Hawaii vom Müll befreit. Dann wurden die Fangnetze für den Abfall in weltweiten Meeren ausgeworfen und die blau-weiße Fangbeute mit nach Brügge gebracht. Dort entstand aus dem entsorgten Plastikmüll dann am Jan van Eyckplein in situ die eindrucksvolle gigantische Skulptur eines sich aufbäumenden Walfischs „Skyscraper (the Bruges Whahle)“, die uns mahnend  ins Bewusstsein ruft, wie sehr wir unsere Ozeane verschmutzen und uns am Ende damit selber schaden.

↑ vorher: Jan van Eyck wacht über die Fangnetze voller Plastikmüll, Foto: Petra Kammann

↓ nachher: „Skycraper, the Bruges Whale“ von StudioCKA am Jan van-Eyckplein, Foto: visit brugge, Jan D’hondt

Da es mir in der Kürze der Zeit leider nicht möglich war, alle Installationen aufzusuchen, kann ich nur einen Blick in die Poortersloge am Kraanrei 19 empfehlen. Dort kann man sich nämlich einen Übersicht über sämtliche teilnehmenden Künstler und Architekten verschaffen, deren Werke im historischen Stadtzentrum zu erleben sind. Hier ist auch eine Videoaufnahme der Performance des argentinischen Künstlers Tomás Saraceno zu sehen sowie eine Ausstellung des belgischen Architekturkollektiv Rotor, der die umfassende Geschichte der chinesischen Wollhandkrabbe wie in einem naturkundlichem Museum dargestellt hat. Der Hintergrund: Das Kollektiv, das sich mit recycelbaren Materialien beschäftigt, entdeckte, dass beim Abbau der Kunstwerke der vergangenen Triennale lauter nicht indigene, chinesische Wollhandkrabben zum Vorschein kamen und sich massenhaft in der Stadt und in den Wasserläufen ausgebreitet hatten … Um den zerstörerischen Aspekt dieser Krabbenpopulation einzudämmen, erforschten sie deren Zusammenleben mit den einheimischen Tierarten und installierten in der Poortersloge eine Art Observatorium plus Dokumentation.

In der Poortersloge: Chinesische Wollhandkrabben präsentiert wie im Naturkundemuseums, zusammengestellt und recherchiert vom belgischen Architekturkollektiv Rotor

Die Installationen in der Stadt werden außerdem von Performances und zahlreichen Veranstaltungen begleitet, die dem Spaß, als auch der nachhaltigen Weiterbildung dienen. Zufällige Synergien, plötzliche Einsichten und nachhaltige Lösungen werden die Phantasie auch anderer Städte anregen. Und die Kunstwerke werden sich in den gastfreundlichen öffentlichen Räumen inspirierend auf unser aller Identität, unsere Träume und unsere Sehnsüchte auswirken.

Renaat Landuyt, Bürgermeister von Brügge ist vom Projekt, dass Ideen durch die Stadt fließen, überzeugt, Foto: Petra Kammann

Erstaunlich ist der die Projekte vorbildlich unterstützende sozialdemokratische Bürgermeister der Stadt Brügge, Renaat Landuyt: „Menschen sollten immer wieder mal wachgerufen werden, indem man sie mit auch mit zeitgenössischer Kunst überrascht; indem man sie mit poetischen und befremdlichen Bildern zur globalen Urbanisierung konfrontiert!“ sagt der studierte Jurist und Philosoph. Bereits 2003 hatte der damalige flämische Tourismusminister, nachdem Brügge Kulturhauptstadt Europas geworden war, den Mut, an der nahegelegenen belgischen Küste das alle drei Jahre stattfindende „Beaufort“-Festival mit Openair-Installationen internationaler Künstler zu gründen, über das wir in einer späteren Folge berichten.

Nun schreibt Landuyt seine Initiative im historisch bedeutenden Umfeld Brügge weiter und engagiert sich für die Zukunft der Stadt, die nicht nur ständig im Fluss, sondern auch der Motor gesellschaftlicher, kultureller und politischer Veränderungen ist. Er sieht Brügge als Brutstätte für vitale Erneuerung. Und mit der Experimentierfreude der Triennale sieht er, dass hier ein neues städtisches Fundament gelegt wird. Ausgerechnet er, der selbst im historisch durch den Weltkrieg belasteten Ypern aufgewachsen und von der dramatischen Geschichte geprägt wurde. Die leidvolle Erfahrung mag sein politisches Bewusstsein und seinen freien offenen Geist besonders geschärft haben.

→ Flämische und niederländische Architektur im Deutschen Architekturmuseum (DAM)

→ Bruegel in Brügge und in Brüssel

→ „In neuem Glanz. Das restaurierte Schächer-Fragment des Meisters von Flémalle im Kontext“ im Frankfurter Liebieghaus

 

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