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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für März, 2018

Frankfurter Theater!!!

2018, März 20.

ENDLICH: Diskussionen zur Zukunft der Städtischen Bühnen

Ein Kommentar von Uwe Kammann

Es wurde Zeit, höchste Zeit. Viel zu lange hielt sich die Politik bedeckt, wenn es um die Zukunft der Städtischen Bühnen ging. Dies wurde schon bei den letzten Römerberggesprächen im Herbst heftig moniert, Oberbürgermeisterwahl hin oder her. Dabei lag die Machbarschaftstudie schon seit dem Sommer vor, die damals eine Art Schock ausgelöst hatte: rund 900 Millionen Euro in der Endsumme, um das gemeinsame Haus für Theater und Oper baulich und technisch auf Vordermann zu bringen. Knapp eine Milliarde – unglaublich. Auch wenn angeblich alles total marode war, was doch tagtäglich bespielt wurde. Höchste Alarmstufe!

Zum Jahresanfang hörte sich das dann aus dem Mund der Kulturdezernentin Ina Hartwig ganz anders an.

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Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis … Fotografien von Paulina Heiligenthal

2018, März 18.

Von Erhard Metz

Wir betrachten eine Serie von farbigen Photographien (wir verwenden eingangs bewußt diese ältere Schreibweise) der Fotokünstlerin Paulina Heiligenthal. Warum? Serien von Farbfotografien sehen wir überall. Warum also gerade diese? Weil diese „Lichtmalerei“ – phos, Licht; graphein, malen, zeichnen – der „Lichtmalerin“ uns sehen, uns auf die Abbilder einer irdische Welt blicken und uns dabei erahnen lässt, was wir durch unser Sehen nicht zu ergründen vermögen. Denn:

„Alles Vergängliche
ist nur ein Gleichnis …“

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Die Frankfurter Luminale 2018 – eine kleine Auswahl (2)

2018, März 17.

KUNSTVEREIN EBENE  B1 E.V.

Kunst, die sich mit dem Alltag auseinandersetzt. Eine erste Erkundung

Brain flash – Flash your brain. Und große Oper.

Frankfurt. S-Bahnstation Taunusanlage, zentral gelegen an der Mainzer Landstraße im Bereich des Opernplatzes zwischen den Türmen der Deutschen Bank und der grünen Taunusanlage. Seit den 70er Jahren ein wichtiger Knotenpunkt für Berufspendler, da viele Unternehmen, vor allem aus der Finanzbranche, in unmittelbarer Nähe ihren Sitz haben. Außerdem ist sie ein zentraler Haltepunkt des sogenannten City-Tunnels, einer S-Bahnstrecke, welche den Frankfurter Hauptbahnhof mit dem Frankfurter Südbahnhof sowie mit Frankfurt-Oberrad verbindet. Tausende von Menschen  – rund 30 000 Personen passieren tagtäglich diesen Ort–, vor allem aber in den Stoßzeiten am Morgen und am Abend, so dass dieser Ort schon in den Neunziger Jahren zu einem schwierigen sozialen Brennpunkt wurde.

Von Petra Kammann

„Brain flash- flash your brain“ von Raumlabor (Christian Uitz), Fotos: Petra Kammann

Aufgewertet wurde die Station seit 2015 durch eine edlere Ausstattung sowie durch eine verbesserte Orientierung mit Hilfe gezielter Beleuchtung.

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BIENNALE FÜR LICHTKUNST UND STADTGESTALTUNG – Die Luminale 2018 in Frankfurt

2018, März 13.

Frankfurt leuchtet – Lichtkunst für Alle

Alle zwei Jahre findet die Luminale, das Lichtfestival Frankfurt-Rhein-Main, statt. Begründet wurde sie im Jahr 2002 durch die Messe Frankfurt Light + Building, die seither das Festival umfangreich fördert und unterstützt. Regelmäßig ließen sich seitdem in den wenigen Tagen der Luminale rund 200.000 Besuchern begeistern.  Vom 18. bis 23. März 2018 geht nun die Luminale mit einem neuen Konzept an den Start. Frankfurt und Offenbach werden sich nicht nur in eine Bühne für Lichtkunst verwandeln, sondern auch selbst Gegenstand des Festivals sein und einen Impuls für die Positionierung der Stadt als attraktiver Zukunftsstandort geben.

Pressekonferenz im HR – v.l.n.r.: Patricia C. Borna, Vorsitzende Luminale e.V., Festivalleiterin Isa Rekkab, OB Peter Feldmann, Lichtkünstler Philipp Geist, Iris Jeglitza-Moshage, Chief of Communications, Geschäftsleitung der Messe Frankfurt GmbH, vor der Projektion „FRANKFURT FADES “ – des multimedialen Projekts am Römer mit großflächiger Bodenprojektion von Philipp Geist; Foto: Petra Kammann

Pünktlich zur Eröffnung am Sonntag, den 18.3.2018, um 18.30 Uhr werden OB Peter Feldmann und der Licht- und Videokünstler Philipp Geist auf dem Römerberg das Licht anschalten.

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Masel Tov מזל טוב – Der Anbau des Jüdischen Museums in Frankfurt hat ein Dach über dem Kopf

2018, März 10.

Hedad, hedad. Auf, unsere Bahn ist frei!

Kurz vor seinem 30. Geburtstag bekommt das älteste eigenständige Jüdische Museum in Deutschland eine Rundumerneuerung und der Erweiterungsbau auf dem Grundstück des ehemaligen Rothschild-Palais nimmt Formen an. Dort entsteht ein neuartiges Zentrum für jüdische Kultur, das in seinen zeitgemäßen Räumlichkeiten mit Café und Museumsshop, mit Bibliothek und Archiv, Ausstellungen und Veranstaltungen sowie Bildungsarbeit mit Kindern, Schülern und Jugendlichen verwirklichen kann. Bauherrin, Architekt, Planer und Handwerker sowie die maßgeblichen Projektförderer und -unterstützer feierten am  7. März das Richtfest für den Neubau mit einem traditionellen Festakt.

Von Petra Kammann

Jüdisches Museum Frankfurt: So soll es einmal aussehen. Visualisierung Außenansicht Foto: © Staab Architekten

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Brigitte Binzer-Zitouni: „Ägyptische Triptychen“

2018, März 9.

Trichotomie und Geometrie, Form und Farbe

Von Erhard Metz

1981 die erste Gruppenausstellung, ein Jahr darauf die erste Einzelausstellung – die anschließende Reihe der Werkschauen der Malerin, Kunstpädagogin und Städel-Meisterschülerin Brigitte Binzer-Zitouni in Galerien, öffentlichen wie privaten Ausstellungsstätten und Kunstvereinen füllen bald zwei gedruckte Katalogseiten. Vielfältige Werkgruppen sind entstanden, Papierarbeiten in Aquarellfarben, Pastell- und Ölkreiden, Arbeiten in Acryl auf Papyros, darunter ihre Kalendarien „Nilreise“ und „Kairo“, ihr 24-teiliger Stundenkalender auf Japanpapier, das Polyptychon „Euro“ (5 bis 500 Euro) in Acryl, Arbeiten auf Postkarten, expressive Schwarz/Weiß-Malereien in Acryl auf Papier und natürlich Tafelbilder, letztere im mittleren Format, früher teils in Eitempera, später in Acryl auf Nessel auf Holz. Mit diesen Tafelbildern hat es seine besondere, uns faszinierende Bewandtnis: es sind Triptychen. „Ägyptische Triptychen“ – so der Name dieser außergewöhnlichen Reihe. Auf sie wollen wir uns konzentrieren.

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Ägyptisches Triptychon Nr. 47_4, 1997, 2007, 100 x 120 cm Weiterlesen

„Stille Post“ im Museum für Kommunikation Frankfurt

2018, März 7.

Herlinde Koelbls faszinierende Fotografien über das Hören und Verstehen – Intime Momente des Flüsterns und Lauschens

Von Hans-Bernd Heier

Der Ausstellungs-Flyer; © Museum für Kommunikation Frankfurt

Der Klassiker „Stille Post“ weckt bei vielen Erinnerungen an die eigene Kindheit: Stille Post, auch „Flüsterpost“ genannt, ist ein bekanntes Kinderspiel, aber auch ein beliebter Party-Gag, der stets für heitere Stimmung sorgt. Die Regeln sind einfach: Eine erdachte Nachricht oder oft nur ein kompliziertes Wort wird von einem Mitspieler an den nächsten flüsternd weitergegeben und der letzte spricht laut aus, was er verstanden hat. Der häufige Effekt dabei: Die ursprüngliche Nachricht wird zunehmend verfälscht, Worte und Botschaften verwandeln sich, die Sprache driftet bisweilen ins Unsinnige ab. Je größer die Abweichung von dem Ursprungswort bzw. der Ausgangsnachricht ist, desto größer das Staunen und der Lacherfolg bei den Beteiligten. Weiterlesen

Gehäuse für Weltkulturen – Das Humboldt Forum und das Musée du Quai Branly im Vergleich

2018, März 5.

Eine Diskussion auch als Anregung für Frankfurt?

Das Humboldt Forum wird demnächst die Sammlungen außereuropäischer Kunst der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aufnehmen, um zusammen mit Sammlungen europäischer Kunst auf der Museumsinsel zu einem Ort der Weltkulturen zu werden. Da die Debatte um inhaltliche, darstellende und methodische Fragen lebhaft und kontrovers diskutiert wird, hatte das Institut français gemeinsam mit dem Düsseldorfer Freundeskreis im Förderverein Berliner Schloss zu einer Diskussion mit Prof. Helmut Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Blandine Sorbe, Stellvertretende Generaldirektorin des Quai Branly – Jacques Chirac, ins Haus der Universität in Düsseldorf geladen.

Von Uwe Kammann

„Schlossfreiheit“ (West facade). © Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Architekt: Franco Stella mit FS HUF PG

Frankfurter können nur staunen. Der gewaltige Neu-Bau des Berliner Schlosses, der als Hülle für das projektierte Humboldt-Forum gerade in die letzte Phase geht, wird knapp 600 Millionen Euro kosten. Und damit gerade einmal so viel, wie für die Sanierung der hiesigen Städtischen Bühnen veranschlagt wird.

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Denis Dailleux, Égypte Mère et Fils in der Galerie-Peter-Sillem

2018, März 3.

 

Bilder rätselhafter Stille 

Wer 2013 in der Ausstellung „Kairo. Offene Stadt. Neue Bilder einer andauernden Revolution“ im Essener Museum Folkwang Bilder von der Arabellion gesehen hat und ähnliche Erwartungen an die neue Fotoausstellung „Denis Dailleux. Egypte. Mère et fils“ in der Galerie-Peter-Sillem hegt, welche ebenfalls um das Leben im heutigen Ägypten kreist, der sieht sich getäuscht: Die Macht der Bilderflut und ihrer damit verbundenen Netzwerke scheint im Umfeld der Bilder dieser Schau schlicht nicht zu existieren.

Von Petra Kammann

Denis Dailleux, Jeune fille dans un village près du Caire, 1996, C-Print, kaschiert auf Alu-Dibond, vom Künstler nummeriert und signiert, Galerie-Peter-Sillem

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„L’Africaine – Vasco da Gama“ von Giacomo Meyerbeer an der Oper Frankfurt

2018, März 2.

Vom Seefahrer zum Raumfahrer

Und die Geschichte von Selika, der realistischen, aufopfernden Fremden

 

Text:  Renate Feyerbacher
Fotos: Monika Rittershaus / Oper Frankfurt

 

Kräftige Bravo- und kräftige Buhrufe beendeten den außergewöhnlichen Premierenabend am 25. Februar. Regisseur Tobias Kratzer, 1980 in Landshut geboren, Studium an der Bayerischen Theaterakademie August Everding, hat mit seinem langjährigen Bühnen- und Kostümbildner Rainer Sellmaier ein Science-Fiction-Spektakel kreiert, das die Buhrufer provozierte. Einhellig wurden dagegen das Sängerensemble und die Musiker gefeiert.

Das Ensemble der Oper Frankfurt, Foto Monika Ritters / Oper Frankfurt

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