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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Februar, 2017

Verleihung des DFG-Schülerpreises 2017

2017, Februar 4.

Frankfurt auf Französisch – Francfort en français
Feierstunde im Kaisersaal zur Verleihung des Schülerpreises 2017 der Deutsch-Französischen Gesellschaft

Von Petra Kammann

Bereits zum 7. Mal wurde zum Jahrestag des Élysée-Vertrages der DFG-Preis für den besten Französisch-Schüler der Region Rhein-Main verliehen – eine Reminiszenz an den am 22. Januar 1963 besiegelten Élysée-Vertrag zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, der Auslöser für die andauernde deutsch-französische Freundschaft war.

Inzwischen haben sich bis heute über 30 Schulen an diesem Wettbewerb beteiligt, allein in diesem Jahr waren es 16 Schulen, die sich um den mit 2.000 Euro dotierten Preis bewarben. Dementsprechend hoch war die Qualität der fünf Finalisten, die zum mündlichen Vortrag in den Römer eingeladen wurden. Ihre Arbeiten befassten sich sowohl mit traditionellen Themen (z.B. den Erfahrungen aus dem Schüleraustausch) als auch mit brandaktuellen Fragen der Integration oder der Zuwanderung. Die Schirmherrschaft hierzu hatte die französische Generalkonsulin, Sophie Laszlo, übernommen. Von den fünf Finalisten wurde kurz vor dem Empfang Alicia Racke aus Frankfurt von der Ziehenschule für ihren Beitrag „Les merveilles de Provence“ als zweitbeste Schülerin und Paul Linke vom Goethe-Gymnasium aus Bensheim mit seinem Beitrag „Ich und Voltaire“ als bester Schüler ausgewählt. „Somit entsprechen sie vollkommen unserem Wunsch, das Miteinander mit Frankreich durch ein besseres gegenseitiges Verständnis zu fördern“, so Christophe Braouet, Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft.

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Oberbürgermeister Peter Feldmann umrahmt von den Preisträgern Alicia Racke (2. Preis) und Paul Linke (1. Preis), links Professor Matthias Zimmer MdB, rechts DFG-Präsident Christophe Braouet Weiterlesen

Die „West-Ateliers“ in Frankfurt am Main

2017, Februar 2.

Von Erhard Metz

Zugegeben – in die Idsteiner Strasse, und dazu noch weit hinaus in deren westlichen Teil, wird einen Frankfurter nur selten der Weg führen, eher vielleicht in das dort nahe herangerückte, in seinem ungestümen Wuchs durch Querstrassen und Baulücken gut sichtbare neue Europa-Viertel und in dessen Europa-Allee (von Lästermäulern bereits als „Stalin-Allee“ apostrophiert wegen ihrer sterilen Bebauung im Investorenstil, die manche an die bekannte, allerdings vom Klassizistischen Sozialismus geprägte Ost-Berliner Endlosmeile erinnert). Aber wir wollen nicht abschweifen.

Nun – Kunstinteressierte lenken ihre Schritte durchaus und gern in die Idsteiner Strasse (nebst den Nachbarstrassen Hornauer bzw. Lorsbacher Strasse, jeweils Ecke Frankenallee), denn dort hat sich in Gebäuden der Hellerhofsiedlung im Gallus eine Art von Künstlerkolonie angesiedelt, in ehemaligen kleineren und grösseren aufgegebenen Ladengeschäften zu ebener Erde, mit kleineren oder grösseren Schaufenstern zum Gehsteig hin. „RADAR – Kreativräume für Frankfurt am Main“ hat sie im Auftrag des Stadtplanungsamtes und in Kooperation mit der ABG Frankfurt den Künstlerinnen und Künstlern zunächst für fünf Jahre zu verträglichen Konditionen vermietet. Die so entstandenen Ateliers sind durchaus reizvoll, man kann dort sozusagen im offenen Schaufenster unter Anteilnahme der umgebenden Wohnbevölkerung arbeiten oder aber auch die Fenster verkleiden und die Vorhänge zuziehen – ganz nach Temperament und Gusto.

Zehn Kulturschaffende, Künstlerinnen und Künstler – Ulrike Klaibor, Robert Mondani, Stefan Reiling, Franz Konter, Michael Bloeck (bepoet), die Ateliergemeinschaft Amalia Barboza und Niklas Klotz, Ruth Luxenhofer, Barbara Schaaf und Simon Ndrejaj – hatten Ende vergangenen Jahres zu einem sonntäglichen Atelierrundgang eingeladen. Wer der Einladung folgte, konnte sich von der hohen Qualität des künstlerischen Schaffens im Westen Frankfurts überzeugen.

Viel Neues zu sehen gab es bei Stefan Reiling, der vorwiegend in Mischtechnik arbeitet – Malerei in Öl und Lack auf Kapaline-Platte oder Leinwand, oft auf der Basis von Fotografien. Wir berichteten über den Künstler im Rahmen der Frankfurter Ateliertage 2014.

Eine Art bunter Flickenteppich öffnet in seinen Umrissen im unteren Teil des Bildes mancherlei Assoziationen; mit seinem „Ego“ – oder ist es sein „Alter Ego“ – beschäftigt sich der Künstler in seinem halb-janusköpfigen „Alles Ich“.

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↑ o.T., Öl und Lack auf Leinwand, 200 x 200 cm
↓ Alles Ich, Foto und Öl auf Kapaline-Platte, 70 x 100 cm

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