„Hanauer Landstraße 147“: Jens Nagels, Götz Sambale, Hannes Schüppach, Walter Vorjohann, Daliah Ziper
2016, März 10.Gefüllte Leere – „Hanauer Landstraße 147“ bietet Raum für Skulpturen, Film und Fotografie
Von Hanneke Heinemann
„Besenrein“ hinterlassene Leerstände können ein Glück für Künstler sein. In der Hanauer Landstraße 147 gibt ein solcher einer Künstlerin und vier Künstlern die Gelegenheit, ihre qualitativ ansprechenden und starken Arbeiten zu den Themen Mensch, Gegenstand und Natur vorzustellen. Sie zeigen unterschiedliche Positionen, die sich auf spannende Weise ergänzen. Die Ausstellung ist noch bis zum 31. März 2016 zu sehen. Sollte der Leerstand andauern, sind weitere Ausstellungen geplant.
Walter Vorjohann hat fotografische Erfahrungen mit „besenrein“ übergebenen Räumen. Nachdem die Stadt Frankfurt die Großmarkthalle an die Europäische Zentralbank übergeben hatte, aber noch bevor die Arbeiten zum Bau des Hochhauses und zum Durchbruch durch die Halle anfingen, hielt er die leeren Räume mit den Spuren der jahrzehntelangen Geschichte des Gebäudes fest. Ein Foto aus dieser Serie ist nun so auf einer Wand in der Hanauer Landstraße platziert, dass fast der Eindruck entsteht, die abgelebte Wand wäre auch aus der Großmarkthalle mitgenommen worden. Dieses Bild wird von einem kräftigen Grün dominiert, das in eine Kompostion von Durchblicken eingebunden ist. Ein von der Wand gerissenes Kabel und korrespondierende Türen und Fenster treten in einen Dialog mit Heizkörpern und einem liegen gebliebenen Schlauch. Und bilden so mit der Umgebung ein reizvolles Zusammen.
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