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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Laura J. Padgett erhält den Kunstpreis 2017 der Marielies Hess-Stiftung

Von Erhard Metz

Der Frankfurter Fotografie- und Filmkünstlerin Laura J. Padgett, 1958 in Cambridge/USA geboren, wurde am 16. März 2016 von einer unabhängigen Jury der Kunstpreis 2017 der Marielies Hess-Stiftung zugesprochen. „Als Meisterin der Linse integriert sie“, so Jury-Mitglied Brigitta Amalia Gonser, „Architektur und Kunstgeschichte in ihre Werke“. Der im zweijährigen Rhythmus vergebene Preis ist mit 4.000 Euro dotiert und mit einer repräsentativen Ausstellung des Preisträgers verbunden.

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Laura J. Padgett; Bildnachweis: die Künstlerin

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Drei stills aus: ambient noise, DV, Farbe, Ton, Endlosschleife (23 Minuten Material), 2004; Bildnachweis: Laura J. Padgett

Zu der Arbeit „ambient noise“ der Künstlerin schreibt Brigitta Amalia Gonser: „In einer Folge von 14 Aufnahmen erblicken wir bildfüllende Rollos, die langsam aufsteigen. Im geschlossenen Zustand sehen wir mal gedämpftes Licht, mal Schattenspiele von Bäumen, die draussen stehen. Langsam steigen die ‚Leinwände‘ hoch, und das Bild wird farbig, die Aussenwelt kommt zum Vorschein. Dieses Digitalvideo ist eine indirekte Hommage an den Film ‚Wavelength‘ von Michael Snow, an das ‚Erlebnis Kino‘ und unsere Beziehung zur Innen- und Aussenwelt.“

Die Jury, der neben der Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin Brigitta Amalia Gonser für die Marielies Hess-Stiftung Margret Schöntag (Vorsitzende), Professor Michael Crone (Vorstandsmitglied), Volker Huckestein und Günter Lehmann sowie ferner als Experten Professor Klaus Gallwitz (Kunsthistoriker, Kurator, Direktor Städel Museum a.D.),  Professor August Heuser (Kunsthistoriker, Theologe, Direktor Dommuseum Frankfurt a.D.), Vollrad Kutscher (Künstler) und Franziska Nori (Kunsthistorikerin, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins) angehörten, traf ihre Entscheidung zwischen 19 in die engere Wahl einbezogenen Künstlerinnen und Künstlern.

Die nach der Ehefrau des früheren, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Intendanten des Hessischen Rundfunks Werner Hess benannte Marielies Hess-Stiftung zeichnet mit ihrem Preis in Hessen bzw. im Rhein-Main-Gebiet geborene, ausgebildete oder hier arbeitende, arrivierte Künstlerinnen und Künstler aus, die durch die Qualität ihrer Werke überzeugen und einen besonderen Beitrag zu Kunst und Kultur leisten, ferner Kunstschaffende, deren Arbeiten durch Ausstellungen, Präsentationen und Ankäufe in Hessen präsent gewesen oder es noch sind oder Künstlerinnen und Künstler für deren Lebenswerk, auch wenn deren Arbeiten in den letzten Jahren nicht so häufig gezeigt wurden.

Während früher für Ausstellungen und Preisverleihungen der Stiftung ganz überwiegend die sogenannte Goldhalle des Hessischen Rundfunks zur Verfügung stand, war dies in den Jahren 2013 und 2015 nicht mehr der Fall. Es wäre zu begrüssen, wenn die Rundfunkanstalt wieder zu dieser Tradition zurückkehren könnte und ihre besondere Verbundenheit mit der Stiftung auch auf diese Weise zum Ausdruck brächte.

Zu den seit 1966 einzeln oder in Gruppen Ausgestellten bzw. mit einem Preis Ausgezeichneten zählen – unter anderen und hier nur beispielhaft verzeichnet – Renate Sautermeister, Thomas Bayrle, Rolf Kissel, Reinhold Ewald, Bernhard Jäger, E. R. Nele, Almut Gernhard, Baldur Greiner, Ottmar Hörl, Astrid Lincke-Zukunft, Georg Dickenberger, Ina Holitzka, Klaus Schneider, Holger Herrmann, Herbert Warmuth, Christiana Protto, Dina Draeger, Heide Weidele oder Barbara Feuerbach.

→ Marielies-Hess-Kunstpreis 2015 an Manfred Stumpf
→ Marielies Hess-Kunstpreis 2013 an Bea Emsbach
→ Annegret Soltau erhält Marielies Hess-Kunstpreis

 

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