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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Breslau / Wrocław: Europäische Kulturhauptstadt 2016 (2)

Ein Rundgang durch das Breslauer Zentrum: Dom, Ägidiuskirche, Rathaus

Von Erhard Metz

Breslauer Dom (Kathedrale St. Johannes der Täufer / Archikatedra św. Jana Chrzciciela)

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Über die Dombrücke, behängt mit geschätzt tausend und mehr „Liebesschlössern“, sind es wenige hundert Meter zum Dom mit den charakteristischen Doppeltürmen. Links grüsst die Kreuzkirche.

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Im Grunde ist es der vierte Dom an dieser Stelle, den wir heute sehen. Bereits der erste wurde um das Jahr 1000 auf Mauerresten von Vorgängerkirchen errichtet, brannte jedoch wenige Jahrzehnte später ab und wurde Mitte des 11. Jahrhunderts durch eine neue Domkirche, eine frühromanische dreischiffige Basilika, ersetzt, die wiederum zu einer Kirche im romanischen Stil umgebaut wurde. Es folgten Erweiterungen und Neubauten im gotischen Stil. Das heute sichtbare Gebäude mit dem Langhaus, einem neuen Chorbau und der Doppelturmfassade basiert auf Baulichkeiten zwischen den Jahren 1244 bis 1341.

Ein Grossbrand zerstörte 1540 Dach und Turmspitzen, die anschliessend im Renaissancestil erneuert wurden. In der zweiten Hälfte des 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts folgten wiederum verschiedene barocke Anbauten. 1759 wurde der Dom erneut von einem Grossfeuer heimgesucht und erheblich zerstört.  Restaurierungen und Wiederaufbau erfolgten im Stil des Klassizismus und Historismus (Neugotik). 1930, nach Erhebung Breslaus zum Erzbistum, wurde auch der Dom Erzbischofskirche.

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Mit dem Wüten des Zweiten Weltkriegs wurde der Dom in den letzten Kriegstagen zu etwa 70 Prozent zerstört. Die Massnahmen zum Wiederaufbau zogen sich bis in das Jahr 1992 hin.

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Um die gewaltige Westfassade mit den beiden fast 100 Meter hohen Türmen zu erfassen, braucht es ein Super-Weitwinkelobjektiv

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Blick in den Chor und auf das Chorgestühl

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Der Dom beherbergte einst die mit über 15.000 Pfeifen und 200 Registern auf fünf Manualen und Pedal grösste Kirchenorgel der Welt, 1913 von Wilhelm Sauer / Paul Walcker erbaut. Teile der Orgel wurden nach dem Krieg in einem Neubau wiederverwendet, der heute die grösste Orgel in Polen darstellt.

St. Ägidiuskirche / Kościół św. Idziego

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Dom hat die einschiffige Ägidiuskirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, dem heiligen Ägidius von St. Gilles geweiht, als ältestes noch erhaltenes Bauwerk der Stadt alle Kriege und Wirren fast unbeschadet überstanden. Mit der Entfernung barocker Elemente im Zuge einer Renovierung nach dem Zweiten Weltkrieg hat man der Kirche ihr romanisches Erscheinungsbild zurückgegeben.

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Durch kleine Gässchen mit in lebhaften Farben gestrichenen Fassaden, mit Bars, Boutiquen und allerlei Geschäften geht es zum weltberühmten Rathaus am Grossen Ring.

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(Altes) Rathaus / Ratusz we Wrocławiu

Eine Augenweide aus allen Perspektiven: das (alte) Breslauer Rathaus aus dem Ende des 12. Jahrhunderts mit zahlreichen Umbauten und Erweiterungen aus dem 14. und 15. und neugotischen Ergänzungen aus dem 19. Jahrhundert. Es zählt europaweit zu den prächtigsten Gebäuden seiner Art.

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Unter dem Erker der Eingang zum Ratskeller („Schweidnitzer Keller“/Piwnica Świdnicka)

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Seit über 700 Jahren beherbergt das Haus den Ratskeller („Schweidnitzer Keller“/Piwnica Świdnicka), die älteste Gaststätte Polens, mit heute acht Gasträumen, die so vielversprechende Namen wie Bauern-, Bürger-, Hanse- und Schöffenkeller oder Räucherloch, Tonne und Bucht aufweisen.

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In der Bildmitte am Grossen Ring ein Teil des Neuen Rathauses aus dem 19. Jahrhundert im Stil der Neogotik und -renaissance, davor das Denkmal für den polnischen Dramatiker und Komödienautor Aleksander Fredro (1793-1876), im Hintergrund die Elisabethkirche.

Fotos: Erhard Metz

→ Breslau / Wrocław: Europäische Kulturhauptstadt 2016 (1)
→ Breslau / Wrocław: Europäische Kulturhauptstadt 2016 (3 – Universität und Barockes Breslau)

 

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