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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Februar, 2016

Städelschule: Rundgang 2016 (2)

2016, Februar 14.

Von Erhard Metz

Liebe Städelschülerinnen und Städelschüler, Leserinnen und Leser,

zum diesjährigen Rundgang halten wir eine gute und eine schlechte Nachricht bereit.

Zuerst die gute: Wir gratulieren herzlich den Rundgang-Preisträgerinnen und -preisträgern:

Antje und Jürgen Conzelmann-Preis
Eliza Douglas (Klasse Willem de Rooij)

Ernst & Young-Preis
Kitsum Cheng (Klasse Judith Hopf)

Preis der Frankfurter Künstlerhilfe e.V.
Valentina Knezevic (Klasse Douglas Gordon)

Engel & Völkers-Preis
Benjamin Horns (Klasse Michael Krebber)

Preis der Landwirtschaftlichen Rentenbank
(Gruppen-Förderpreis) Natalia Rolon und Bradley Davies (Klasse Michael Krebber)

Linklaters LLP Preis
Elif Saydam (Klasse Amy Sillman)

Stylepark Preis
Janusch Ertler (Klasse Douglas Gordon)

Pre Real Estate-Preis
Filmpreis (geteilt) Rosa Aiello und Alexey Vanushkin

Filigran Trägersysteme-Preis
Joon Yeon Park (Klasse Tobias Rehberger)

Preis der Hans und Stefan Bernbeck-Stiftung
(Reisestipendium) Mickael Marman (Klasse Michael Krebber)

Der diesjährigen Jury gehörten an: Professor Vinzenz Hediger (Filmwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt), Professorin Isabelle Graw (Kunsttheorie, Städelschule) und Philip Graf Solms (Vorstandsmitglied Städelschule Portikus e.V.).

Und nun die schlechte Nachricht:

Unser diesjähriger Rundgang nebst traditioneller Bild-Berichterstattung fiel leider der Februar-Grippe zum Opfer (abgesehen von einigen wenigen fotografischen Impressionen während des vorausgegangenen Pressegesprächs). Shit happens, c’est la vie, dumm gelaufen!

Hier nun diese leider nur wenigen Impressionen:

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↑ Blick in das Atelier H8
↓ Eine Arbeit von Dario Wokurka

L1290716-450 Weiterlesen

Das Kunstwerk der Woche (6)

2016, Februar 13.

 

Die Arbeit einer Künstlerin oder eines Künstlers
aus den Atelierhäusern in Frankfurt am Main

Max Weinberg, Städtische Ateliers Ostparkstrasse

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„Überirdisch“, 2014-2016, Mischtechnik auf 12 Leinwänden; Foto: Erhard Metz; © VG Bild-Kunst, Bonn

Von Erhard Metz

Das monumentale, gleich einem riesigen Bühnenvorhang gestaltete Werk ist der Mittelpunkt der gleichnamigen Ausstellung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst dem weit über Frankfurt am Main und Deutschland hinaus bekannten Künstler Max Weinberg zu dessen 88. Geburtstag ausrichtet. Minister Boris Rhein liess es sich nicht nehmen, die Ausstellung höchstpersönlich zu eröffnen.

Boris Rhein: „ ‚Kunst kennt keine Grenzen‘ ist ein bekannter und oftmals zitierter Satz. So kann und soll Kunst auch unbequem sein und Gesellschaftliches kritisieren dürfen. Gleichzeitig ist Kunst aber auch international, sie verbindet Menschen auf unterschiedlichen Kontinenten und in unterschiedlichen Ländern und kann somit auch der Schlüssel zu fremden Kulturen sein. Max Weinberg sagt, dass seine Malerei darauf hinweist, dass es in der Ästhetik immer unerschlossene Möglichkeiten gibt, die es vermögen, den Betrachter auf andere, unbekannte Planeten zu katapultieren – in eine Realität, die von seinen Gewohnheiten und von normalen Sachverhalten abweicht. Den Gästen der Ausstellung wünsche ich viel Freude beim Entdecken der Kunst, neue Einblicke und spannende und inspirierende Momente auf einem ‚unbekannten Planeten‘.“

Das im Sommer 2014 in den Räumen des Kunstvereins Familie Montez begonnene Kolossalgemälde spiegelt in mannigfachen Figuren, Symbolen und Chiffren den künstlerisch-existentiellen Lebensweg Max Weinbergs wider: Kindheit des 1928 in einer deutsch-polnisch-jüdischen Familie in Kassel Geborenen; 1933 Tod seines Bruders Arno in einem NS-Konzentrationslager, Angst und Flucht vor dem Nationalsozialismus nach Belgien und 1935 nach Palästina; Spielen am Meer und Sandstrand; Talmudschule und erste Malereien, Beginn der Liebe zur Musik van Beethovens; als 13jähriger erster Verkauf von Bildern an Passanten, als 18jähriger Bau einer Atelierbaracke am Strand von Tel Aviv, Frauen als vorherrschendes Motiv; 1954 Studium an der dortigen Staatlichen Akademie für Kultur und Künste; Sehnsucht nach europäischer und – nach Ende der NS-Schreckensherrschaft – deutscher Kultur und 1959 Rückkehr nach Deutschland und anschliessend Ansiedelung in Frankfurt am Main; dort zunächst Beginn und Abbruch einer Weiterbildung an der Städelschule, dann Niederlassung als freischaffender Maler.

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Max Weinberg und Minister Boris Rhein in der Vernissage der Jubiläumsausstellung; Foto © kunst.hessen.de

Ausstellung „Überirdisch“ anlässlich des 88. Geburtstags von Max Weinberg, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst („Schalterhalle“) Wiesbaden, bis 24. Februar 2016 (Voranmeldung im Ministerium zweckmässig, Telefon 0611-32 32 30)

→ Max Weinberg
→ Atelier Max Weinberg – Spielraum der Phantasie

→ Das Kunstwerk der Woche (7)
→ Das Kunstwerk der Woche (1)

Städelschule: Rundgang 2016

2016, Februar 11.

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Von Erhard Metz

Wieder einmal öffnet heuer die Städelschule (ihr offizieller Titel lautet Staatliche Hochschule für Bildende Künste) ihre Ateliers für das Publikum zur traditionellen Rundgangsveranstaltung – und wie in den vergangenen Jahren werden etwa 15.000 Besucherinnen und Besucher und möglichst noch mehr erwartet. Der Startschuss fällt am Freitag, 12. Februar 2016, um 18 Uhr mit der Verleihung der Rundgangspreise in der Mensa des Hauptgebäudes Dürerstrasse und anschliessend um 20 Uhr mit der Eröffnung der ersten Einzelausstellung des libanesischen Künstlers Lawrence Abu Hamdan in der der Hochschule zugehörigen Ausstellungshalle Portikus auf der Maininsel.

Während des dreitägigen Events werden Studierende der international renommierten Professoren wie Ben van Berkel, Johan Bettum, Peter Fischli, Douglas Gordon, Judith Hopf, Michael Krebber, Tobias Rehberger, Willem de Rooij und Amy Sillman, ihre Ateliers öffnen und der Öffentlichkeit einen Einblick in ihre Praxis gewähren. Zu den Lehrenden gehören ferner die Professoren Daniel Birnbaum, Isabelle Graw und Philippe Pirotte. Die Studierenden des Studiengangs Curatorial & Critical Studies haben ein Programm von Vorträgen und Gesprächen zusammengestellt, die in der Aula des Hauptgebäudes stattfinden werden. Videokünstler und Filmemacher zeigen ihre Produktionen im Deutschen Filmmuseum und die Architekturklasse stellt in ihren Klassenräumen aus.

Öffnungszeiten: im Haupthaus Dürerstrasse 10 und 24 und in der Dependance Daimlerstrasse 32 von Freitag, 12. Februar bis Sonntag, 14. Februar 2016 jeweils von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Das reichhaltige Programm nebst Führungen und weiteren Informationen ist auf der Website der Städelschule publiziert.

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Städelschul-Rektor Professor Philippe Pirotte im Pressegespräch Weiterlesen

„Zeitschleifen“: Brigitte Gutwerk und Johannes Kriesche im Haus der Stadtgeschichte Offenbach

2016, Februar 8.

Von Hanneke Heinemann
(Eröffnungsansprache/Vorabveröffentlichung aus dem Katalog)

„So wie das Wasser
den Felsen umspült
verläuft die Zeit in Schleifen.“
(aus: Denis Thériault „Siebzehn Silben Ewigkeit“, dtv 2011)

Das aus 17 Wörtern bestehende japanische Haiku (Kurzgedicht) inspirierte Brigitte Gutwerk zum Titel einer ihrer Skulpturen aus dem Jahr 2015. In diesen wenigen Zeilen finden sich viele Elemente, die sich in ihren Arbeiten wiederfinden. Ist es ein Zufall, dass in der Mitte dieses Haikus ein Stein steht, der von etwas Beweglichem, dem Wasser, umgeben wird? Wasser, welches kommt und geht, entsteht und vergeht? Panta Rhei – alles fließt und wandelt sich – , solche Gedanken sind ebenfalls seit Jahrtausenden, spätestens jedoch seit Heraklit, in der westlichen Philosophie gegenwärtig.

Brigitte Gutwerk studierte Kunstpädagogik an der Universität Frankfurt und findet viele Betätigungsfelder nicht nur in Offenbach. Mit ihrer Kinder-Kunst-Baustelle erfüllt sie sich die Herzensangelegenheit, Kinder an Kunst heranzuführen und ihnen in ihrer Kreativität bei der Herstellung von Betongroßfiguren Selbstvertrauen zu geben. Sie legt Wert darauf, dass die Werke im Lebensraum der Menschen verbleiben und ihnen Lebensfreude bringen. Bei vielen dieser Projekt steht ihr Johannes Kriesche, den sie kurz vor der Jahrtausendwende kennenlernte, zur Seite.

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Brigitte Gutwerk, Projekt Kinder-Kunst-Baustelle

Nach Italien, dem Land großer Meister und weltberühmter Steinbrüche, zieht es sie immer wieder. Das Material und die Omnipräsenz einer trotz aller Technik noch handwerklich geprägten Steinmetztradition in Marmor inspirieren sie jedes Mal aufs Neue.

Die Faszination Italien eint sie mit Johannes Kriesche, für den ein Studienaufenthalt in Rom prägend war. Als nicht mehr ganz junger Mann und Maler kam er nach Rom, wo er die Werke der großen Meister studierte, die Geschichte in jedem Moment und Monument spürte und sich mitunter über die Gegenwart wunderte. Eine große Papierarbeit fasst seine Eindrücke in einer anspielungsreichen Frauenfigur zusammen, die in ihrer Technik zwischen Collage und Grafik trotz oder gerade wegen ihrer zahlreichen Verweise auf die Vergangenheit modern wirkt: „Donna Roma“ (1995) versammelt Grundrisse von Altertümern, Symbole einer jahrtausendalten christlichen Tradition, aber auch archetypische Symbole und Versatzstücke aus Pornodarstellungen. So vielschichtig kann „Frau Rom“ sein.

Kaum nach Deutschland zurück gekehrt, entsteht ein Pendent, der „Signore Francoforte“ (1996). Statt Altertümer vereint die Figur Hochhausgrundrisse und moderne Transportmittel wie Flugzeuge. Eigenartigerweise fehlen noch Hinweise auf „Bankfurt“, die Bankenstadt. Symbole für Geld finden sich dafür umso häufiger in den jüngeren Bildern.

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Johannes Kriesche, (li.) „Donna Roma“, 1995, Mischtechnik auf Papier, 210 x 100 cm; (re.) „Signore Francoforte“, 1996, Mischtechnik auf Papier, 210 x 100 cm; Fotos: Johannes Kriesche
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Das Kunstwerk der Woche (5)

2016, Februar 6.

 

Die Arbeit einer Künstlerin oder eines Künstlers
aus den Atelierhäusern in Frankfurt am Main

Constanza Weiss, AtelierFrankfurt

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„Blindes Ehepaar“, 2010, Öl auf Leinwand, 1,50 m x 1,80 m; Foto: Tom Hönig

Von Erhard Metz

Wir machen es uns nicht leicht in unserer wöchentlichen Edition, wollen wir doch keine Werke vorstellen, die den Betrachter als Kunstkonsumenten wohlgefällig befrieden, sondern die ihn im Gegenteil durchaus auch irritieren und (heraus-)fordern.

Ein blindes Ehepaar, in grossem Format porträtiert. Darf man denn solch ein Sujet malen und dann gar in der Öffentlichkeit zeigen? Ist da nicht eine Intimsphäre berührt, die uns zurückschrecken lässt? Auch können die Dargestellten ihr Abbild nicht einmal selbst sehen – wären sie mit ihm denn überhaupt einverstanden? Offenkundig besteht da ein grosses und ungewöhnliches Vertrauen der „Modelle“ zu „ihrer“ porträtierenden Künstlerin. Und dieses Verhältnis beziehungsweise Vertrauen ist es, das uns beim Anblick dieses Werkes in besonderer Weise berührt und das dem Doppelporträt seinen besonderen Charakter verleiht.

Eigenwillig positioniert Constanza Weiss das Paar in einer unterkühlt wirkenden, überhellen Szenerie, in der es im Seitenlicht – ebenso wie eine entfernte Stehlampe – dunkle Schatten auf den Boden wirft. Der Kontrast lässt die „Dunkelheit des Blindseins“ um so sinnlicher erscheinen. Die markante Beinstellung der in ihrer Korpulenz dominant erscheinenden Frau erinnert uns an die Expressivität des van Goghschen „Zuaven“. Ihre Blindheit verbirgt sich hinter einer verdunkelnden Brille, diejenige des eher schmächtigen Mannes offenbart sich in der Blicklosigkeit seines rechten Auges, das linke ist geschlossen. Beide wirken mit ihren gefalteten Händen versammelt und in sich gekehrt – und dennoch selbstbewusst.

„Das Bild ‚Blindes Ehepaar‘ ist Teil einer Serie von Portraits von blinden Personen“, sagt uns die Künstlerin. „In der Vergangenheit habe ich mich durch die Serien ‚Blicke‘ mit der Macht des Blicks beschäftigt. Mit der Zeit hat das in mir das Interesse für Blinde geweckt, da man bei ihnen in den Augen zunächst keinen Ausdruck wahrnimmt, ihr Gesicht aber Gefühle und Verbindlichkeiten deutlich stärker widerspiegelt, als das bei Sehenden der Fall ist. Die Personen haben alle für mich Modell gesessen, da die Kommunikation zwischen Modell und mir als Künstlerin während der Entstehung des Bildes wichtig ist für dessen Lebendigkeit. Meinen Malstil würde ich als naturalistisch und expressiv beschreiben. In der konkreten Ausführung geht es mir dabei vor allem um das Zusammenspiel von Licht und Schatten, was sich meiner Meinung nach besonders gut in der Technik Öl auf Leinwand verwirklichen lässt.“

→ FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (3)

→ Das Kunstwerk der Woche (6)
→ Das Kunstwerk der Woche (1)

→ Begegnung im Dunkeln: Das DialogMuseum in Frankfurt am Main

„Stiffelio“ von Giuseppe Verdi an der Oper Frankfurt

2016, Februar 5.

Linas Sexualität als treibende Kraft der Inszenierung
Unterdrückte Begierden – Heuchelei – mörderischer Ehrbegriff

Von Renate Feyerbacher
Fotos: Monika Rittershaus / Oper Frankfurt

Die selten gespielte Oper „Stiffelio“ von Giuseppe Verdi hatte am 31. Januar 2016 Premiere. Die Frankfurter Erstaufführung wird in italienischer Sprache gesungen mit deutschen Übertiteln.

Ein schwieriges, aber heute noch durchaus relevantes Thema hat Verdi (1813-1901) aufgegriffen. Seine Brisanz rief die Zensur auf den Plan, die das Libretto kurz vor der Uraufführung 1850 in Triest verstümmelte. Das Werk, das erst kürzlich rekonstruiert wurde, hatte der Komponist später sogar zurückgezogen: Auch wenn es sich um einen protestantischen Prediger und Pastor einer Sekte namens Stiffelio, der verheiratet war, handelte, so war man im katholischen Italien, dessen Kirche grundsätzlich durch unverheiratete Priester repräsentiert wird, schockiert. Ein christlicher Pastor, der fast zum Mörder wird, der seine Frau, die ihn betrogen hatte, zur Scheidung zwingt, das war zu viel für das damalige Publikum.

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(v.l.) Sara Jakubiak (Lina), Russell Thomas (Stiffelio) und Dario Solari (Stankar); © Monika Rittershaus

Während der Ouvertüre, bei der die Trompete signifikant hervortritt, sitzen in einem gläsernen Bau Lina und ihr Vater, Graf Stankar, bei der aufgebahrten toten Mutter beziehungsweise Ehefrau. Keine emotionale Regung, Eiseskälte. Weiterlesen

„Le Cantatrici Villane“ von Valentino Fioravanti an der Oper Frankfurt

2016, Februar 2.

Theater im Theater

Von Renate Feyerbacher
Fotos: Barbara Aumüller / Oper Frankfurt

Das Dramma giocoso – deutscher Titel „Aufstieg der Sängerinnen“ – von Valentino Fioravanti hatte am 23. Januar 2016 Premiere im Bockenheimer Depot. Besprochen wird die Vorstellung am 29. Januar.

Spritzige, schöne Musik, turbulenter, klamaukhafter Inhalt, ein toller Faschings- beziehungsweise Karnevalsspass (jemand neben mir sagt in der Pause: “Kölle Alaaf“). Dieser Spass ist der pfiffigen Inszenierung, den mitreissenden Sängerinnen und Sängern, dem lebhaft musizierenden Orchester unter Karsten Januschke zu verdanken. Häufiges Lachen, viel Beifall aus dem Publikum.

Nachdem selbst das Brockhaus-Musiklexikon und das dicke Reclam-Komponisten-Lexikon den italienischen Komponisten Valentino Fioravanti (1764-1837) nicht verzeichnen, schäme ich mich nicht meiner Bildungslücke, ihn noch nicht gekannt zu haben. Fioravanti, einige Jahre jünger als sein Zeitgenosse Wolfgang Amadeus Mozart, schrieb über 70 Opern. Seine erfolgreichste, „Le Cantatrici Villane“, uraufgeführt 1799 in Neapel, war ein Renner auf europäischen Bühnen. Selbst Johann Wolfgang Goethe inszenierte sie höchstpersönlich in Weimar. Leider erlebte die Oper bis zur Unkenntlichkeit verstümmelnde Umarbeitungen. Die Frankfurter Fassung ist vom Komponisten, Dirigenten und Musikautor Roberto Tigani in der Bologneser Edizione Bongiovanni erschienen.

LE CANTATRICI VILLANE | Valentino Fioravanti | Oper Frankfurt | Premiere 23.01.2016 | Bockenheimer Depot Musikalische Leitung Karsten Januschke Regie Caterina Panti Liberovici Bühnenbild Sergio Mariotti Kostüme Caterina Botticelli Licht Jan Hartmann Dramaturgie Deborah Einspieler Don Bucefalo Björn Bürger Rosa Jessica Strong* Carlino Michael Porter Agata Karen Vuong Don Marco Thomas Faulkner* Giannetta Maren Favela Nunziella Katharina Ruckgaber* Frankfurter Opern- und Museumsorchester *Mitglied des Opernstudios

(v.l.n.r.) Jessica Strong (Rosa), Katharina Ruckgaber (Nunziella) und Karen Vuong (Agata); Foto © Barbara Aumüller Weiterlesen