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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Ein Besuch mit Geneviève François-Poncet in der französischen Botschaft

„Tagebuch eines Gefangenen“ ihres Vaters André François-Poncet, ehemals Botschafter Frankreichs in Deutschland

André François-Poncet zählte zu den bedeutendsten und einflussreichsten Diplomatenpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: ob von 1931-1938 als französischer Botschafter in Berlin, von 1938-1940 in Rom – das Münchener Abkommen war für ihn die Garantie für eine herannahende Katastrophe -, nach dem 2. Weltkrieg als französischer hoher Kommissar der Alliierten oder schließlich von 1949 bis 1955 als erster Botschafter seines Landes in der Bundesrepublik Deutschland. Wie kein Zweiter hat er die Geschicke Deutschlands begleitet und die französisch-deutsche Annäherung nach 1945 maßgeblich mitgestaltet.

Im August 1943 wurde er von Hitlers Schergen gefangengenommen, als er mit seiner Familie in der Nähe von Grenoble zu Tisch saß. Da waren plötzlich SS-Leute mit Maschinengewehr im Anschlag in das Haus gestürmt und hatten André François-Poncet ohne Angabe von Gründen verhaftet. Das war der Beginn der wohl dunkelsten Zeit im Leben des erfolgsverwöhnten Botschafters, Schriftstellers und Humanisten. Zunächst wurde er auf Schloss Itter in Tirol und dann als sogenannter „Ehrengefangener“ im Ifen-Hotel in Hirschegg im Kleinen Walsertal interniert. Dort lebte er mit anderen „Ehrengefangenen“ zwar bestens versorgt, aber doch im Ungewissen. Man war vor Denunzianten niemals sicher, doch über das Radio konnte man heimlich das Weltgeschehen verfolgen. Trotz all der zwiespältigen Erfahrungen hat sich André Francois-Poncet nach dem Krieg ohne Ressentiments sofort wieder der Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland gewidmet.

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Geneviève François-Poncet vor der französischen Botschaft in Berlin

70 Jahre nach seiner Befreiung im Mai 1945 erschienen in diesem Jahr seine bemerkenswerten Tagebuchaufzeichnungen als „Tagebuch eines Gefangenen“, worin er den Alltag der ca. 30 europäischen Persönlichkeiten aus Politprominenz, Generalität und Hocharistokratie beschreibt, welche die Nationalsozialisten in Hirschegg interniert hatten. Der gebildete „Homme de lettres“, der seine Aufzeichnungen auch mit Kritiken deutscher und französischer Literatur würzt, hat diese während seiner Gefangenschaft im Kleinwalsertal von 1943-1945 verfasst. In Frankreich waren sie bereits 1952 unter dem Titel „Carnets d ´un Captif“ herausgekommen.

Anlässlich einer Buchpräsentation im Berliner Institut français und einem damit verbundenen, von Petra Kammann moderierten Gespräch zwischen dem Herausgeber Thomas Gayda und François-Poncets jüngster Tochter Geneviève empfing der französische Botschafter, S.E. Philippe Etienne, die drei Diskutanten persönlich in der französischen Botschaft am Pariser Platz. Für die Tochter François-Poncets war dies nicht nur eine anrührende Begegnung mit der eigenen Geschichte. Madame zeigte ein ebenso hohes Interesse an den Themen der heutigen Botschaft.

Ein Bericht von Petra Kammann

Es ist Samstag. Der Botschafter hat uns wissen lassen, dass es eine Ehre für ihn sei, Madame François-Poncet in der Botschaft zu empfangen. Das neue Botschaftsgebäude im Herzen von Berlin steht wieder an historischer Stelle schräg gegenüber dem Brandenburger Tor am Pariser Platz, dem Standort der früheren Botschaft. Die meisten Besucher, welche die Botschaft aufsuchen, weil sie zum Beispiel konsularische Dinge zu erledigen haben oder Veranstaltungen besuchen, benutzen allerdings den Eingang um die Ecke in der Wilhelmstraße. Dort befinden sich die Kanzlei, das Konsulat und alle in Berlin vertretenen offiziellen französischen Stellen, die seit dem Umzug der deutschen Regierung von Bonn nach Berlin 1999 provisorisch in der Kochstraße (Kreuzberg) und in der „Maison de France” am Kurfürstendamm untergebracht waren, wo auch heute immer noch das Institut français seine Veranstaltungen abhält.

Gebäude

Vorher – nachher: Die frühere und die neue französische Botschaft am Pariser Platz; Bildnachweis (li.) wikimedia commons/Bundesarchiv, Bild 146-1998-010-22/Frankl/CC-BY-SA 3.0; (re.) wikimedia commons/Beek100-CC

Das Grundstück am Pariser Platz hatte 1860 schon Napoleon III. für Frankreich erworben. Seither residierten dort die französischen Gesandten in einem eleganten Stadtpalais aus dem frühen 18. Jahrhundert, das allerdings im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Als die Ruine 1959 endgültig abgerissen wurde, lag das Gelände bis zum Fall der Berliner Mauer brach. Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 wurde Frankreich dann das Grundstück zurückgegeben.

So wurde also auch die neue Französische Botschaft am historischen Ort wiedererrichtet. Das Gebäude sollte alle in Berlin ansässigen französischen Einrichtungen in sich vereinigen: die Kanzlei, das Konsulat sowie alle anderen in Berlin vertretenen offiziellen französischen Stellen. Kurzum sollte dort ein Haus entstehen, in dem nicht nur über 200 Personen arbeiten können, sondern auch zahlreiche administrative und kulturelle Funktionen erfüllt werden. Darüber hinaus sollten die Räumlichkeiten Platz für Beratungen bieten, Büros für die Beschäftigten des Außenministeriums sowie die Dienststellen weiterer französischer Ministerien (Verteidigungs-, Innen-, Wirtschafts- und Finanzministerium). Dazu sollte es ein Auditorium, Ausstellungsräume, eine Bibliothek, Empfangsräume, Gästezimmer und Räume für das Personal, einen Eingangsbereich mit Räumen für das Wachpersonal und einen Wohnbereich mit Dienstwohnungen geben, dazu Konferenzräume, Lager und Archive sowie eine Cafeteria und eine Tiefgarage mit 80 Stellplätzen. Die Botschaft sollte als „Schaufenster“ Frankreichs in Deutschland und als veritable Residenz dienen und gleichzeitig ein modernes Bild Frankreichs abgeben. Schon zu André François-Poncets Zeiten stand die Französische Botschaft, in der auch seine Familie mit den fünf Kindern residierte, im Zentrum des geistig-kulturellen Lebens der deutschen Hauptstadt. Mit ihrer von Kunst und Kultur geprägten toleranten und weltoffenen Atmosphäre war sie damals ein äußerst begehrter Treffpunkt für deutsche und französische Künstler, Literaten und Politiker. Jedenfalls bis 1938.

Doch kommen wir zurück zum Haupteingang, wo kaum, nachdem sich die Tür am Pariser Platz wie von Geisterhand geöffnet hat, auch schon Seine Exzellenz der Botschafter Philippe Etienne erscheint und uns persönlich begrüßt. Er, der von Haus aus unter anderem. Mathematiker ist – Sprachen beherrscht er neben Deutsch und Spanisch auch etliche andere wie z.B. Serbokroatisch und Rumänisch – erläutert knapp die L-Form des Gebäudes: Zum Pariser Platz hin zeige sich die repräsentative Fassade, zur Wilhelmstraße sei der Eingang für die Beschäftigten und Besucher dagegen eher funktional gestaltet. Das ermögliche aber eine Teilung bzw. Verbindung der verschiedenen Botschaftsbereiche, da sich die Residenz und die Kanzlei im Westteil des Gebäudes am Pariser Platz befinden, das Konsulat und die Kulturabteilung hingegen im Ostteil an der Wilhelmstraße. Beide Bereiche werden heute im Norden entlang der Rückwand des angrenzenden Baus durch einen langgestreckten Gebäudeteil verbunden, der durch seine betont horizontale Ausrichtung den Eindruck von Weite vermitteln will. Dazwischen liegt als Kommunikationsort das „Café Voltaire” und ein Gang namens „La rue de France”.

In dem rund 200 Plätze bietendem Auditorium sei gerade, so erzählt er, der am 30. November in Paris stattfindende Klimagipfel mit einer Veranstaltung, einem deutsch-französischen Dialog zur Energiewende, vorbereitet worden. Natürlich habe es so etwas zur Zeit ihres Vaters noch nicht gegeben, stellt Geneviève François-Poncet, die jüngste und inzwischen über 80-jährige Tochter des früheren Botschafters fest, die mit großer Aufmerksamkeit die Erläuterungen Etiennes verfolgt. Heute sei alles, was die Botschaft betrifft, hier untergebracht und inwändig eingebaut, erläutert dieser die Konzeption des Architekten Christian de Portzamparc. Der zentrale Block mit Auditorium und Konferenzräumen im Inneren sorge für deren organische Verbindung. So sei je nach Veranstaltung in den Räumen eine unterschiedliche Sicherheitsstufe gewährleistet und könne ein entsprechendes Maß an Vertraulichkeit geschaffen werden. Wir gehen vorbei an den Foto-Dokumenten aus der deutsch-französischen Geschichte und ihrer Präsenz in Deutschland. Heute sei das natürlich alles sehr viel nützlicher für die tägliche Arbeit, kommentiert die Botschaftstochter die Ausführungen.

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Auf dem Foto ist der verkleidete André Francois-Poncet zu sehen

Philippe Etienne macht Madame auf ein Foto aufmerksam, auf dem ihr Vater in Verkleidung zu erkennen ist. „Oh ja, daran erinnere ich mich bestens. Die Verkleidungsspiele waren bei uns Kindern sehr beliebt. Auch meine Brüder“ – Geneviève hatte vier – „liebten das Verkleiden zu bestimmten Anlässen, vor allem Jean, der später Außenminister unter Giscard d’Estaing wurde. Meine Mutter hatte eine Kleiderkiste, in der sie Dinge zum Verkleiden aufbewahrte. Hinter dem Haus waren damals Gärten, in denen wir natürlich völlig frei herumtollen und sogar Fahrradfahren konnten. Schließlich lebten wir ja in dem Haus der Botschaft, das natürlich ganz anders aussah damals, historischer eben.” Der Botschafter ergänzt die Erzählungen von Madame: „Bei der 100-Jahrfeier für Verdun gab es ein Ehepaar, das sich erinnerte, dass der Mann 1938 in die Botschaft kam und von Ihrer Mutter zum Goûter eingeladen wurde. Und da waren Sie verkleidet.”

Garten

Die inneren Gärten sind neu. Die Skulpturen der Hunde waren schon damals da

Heute befindet sich ein Gartenbereich im Inneren auf der Ebene der ersten Etage im Westteil, der von den Empfangsräumen der Residenz umgeben ist, und ein Hofbereich auf der Ebene des Erdgeschosses im Ostteil. Das von außen so kompakt wirkende Gebäude sollte – so die Idee des Architekten – nach innen aufgebrochen werden mit dem Gefüge von sieben Baukörpern unterschiedlicher Höhe, die sich um Patios und Gärten gruppieren und nahezu intime Räume schaffen. Inmitten der steinernen Paläste im innerstädtischen Berlin wirken die begrünten Innenhöfe denn heute auch wie eine Oase.

Über der Erkundung der repräsentativen Salons, in denen antike Möbel mit der modernen Architektur und der zeitgenössischen Kunst an den Wänden harmonieren – Elisabeth de Portzamparc hat sich um die innere Ausstattung des Gesamtgebäudes gekümmert – und dem Genuss des Ausblicks auf den Pariser Platz aus so ganz ungewohnter Perspektive verging die Zeit unseres Rundgangs wie im Flug.

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Botschafter Philippe Etienne, Geneviève François-Poncet und Herausgeber Thomas Gayda

Und schon kommen wir zu einem sehr wichtigen Raum, dem Zimmer, das nach dem Namen ihres Vaters benannt ist, das François-Poncet-Zimmer, in dem sich High-Tech-Aufnahmegeräte gegenüberstehen. Es leiste wertvolle Dienste, da von dort aus internationale Telefon- und Videokonferenzen stattfinden, so Etienne. Und Madame kommt nicht aus dem Staunen heraus: „Tout cela c’est un nouveau monde“… „Das ist wirklich eine neue Welt … Aber es ist natürlich auch sehr viel nützlicher. So etwas braucht man heute“. Gleichzeitig kann man von diesem Raum aus auf den Garten blicken, wo die Kinder gespielt haben, was Madame ein heimatliches Gefühl gibt. Philippe Etienne, dem es sichtlich Spaß macht, seinen Gast zu überraschen, führt uns auch ins „Allerheiligste”, den abgeschlossenen Hochsicherheitstrakt, der ausschließlich für Diplomaten zugänglich ist und über etwas labyrinthische Gänge in das Büro des Botschafters führt. In dem früheren Palais waren die Flure wohl eher gerade.

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Blick auf den Pariser Platz, das Adlon und die Akademie der Künste

Der Blick auf den Pariser Platz von seinem Fenster aus ist grandios. Etienne vergleicht ihn mit einem Blick auf den Londoner Hydepark, wo man mitbekommen kann, was die Menschen umtreibt. Und für ihn werden die 18.000 Menschen, die sich im Januar 2015 zur Mahnwache für das Attentat auf Charlie Hebdo eingefunden haben, wohl immer in Erinnerung bleiben. Am späten Nachmittag desselben Tages war die Fassade der Französischen Botschaft mit dem Schriftzug „Je suis Charlie” angestrahlt worden …

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Natürlich widmete die Botschaftertochter Philippe Etienne ein Exemplar des Tagesbuchs ihres Vaters

Der Botschafter wie auch die Botschaftertochter Geneviève sind sich einig darin, dass Berlin extrem viele junge Franzosen anzieht. „Unsere vier Kinder haben Deutsch gelernt”, sagt der Botschafter stolz. „Unser Zweiter hat die Universität in Karlsruhe besucht und dank der deutsch-französischen Universität hat er eben jetzt auch ein doppeltes Diplom. Und die zweite Tochter hat ein doppeltes Diplôme d’ingenieur français et allemand.“ Und der Botschafter ergänzt: Einer Studie der Botschaft zufolge seien die Franzosen, die hierher kommen, besonders qualifiziert. 80 Prozent von ihnen hätten “Etudes supérieures” absolviert. Philippe Etienne ist überzeugt, dass das Erlernen der deutschen Sprache sehr „formatrice”, sehr förderlich für die geistige Erziehung sei. Und nicht nur das. Junge Menschen aus Frankreich, die des Deutschen mächtig sind, hätten auch beruflich bessere Chancen.

Etienne lädt uns zu einem „Vin d’honneur“, wie im Französischen der Aperitif für Ehrengäste heißt, in die Bibliothek ein, in der neben französischer Geschichte und Literatur eine Büste von Condé steht. Etienne und seine Mitarbeiterin holen selbst Erfrischungen für die Gäste – schließlich hat das Service-Personal am Samstag frei.

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Geneviève François-Poncet

Auf den Tischen in der Bibliothek liegen so wichtige Schriften ausgebreitet wie „Auf dem Wege nach Europa“ von Genevièves Vater oder „André François-Poncet als Botschafter in Berlin 1931 bis 1938“ sowie auch das Buch ihres Bruders, des Außenministers Jean François-Poncet, „37, quai d’Orsay“. Geneviève kommentiert diese Bücher und erinnert daran, was es für die Familie bedeutet hat, dass der Vater plötzlich verschwand, dass man bis Kriegsende nicht wusste, wo er war und ob man ihn jemals wiedersehen würde. Und nun ist sie einfach glücklich, diese neuen Räume zu sehen. Auch von diesem Raum aus ist der Blick auf den Pariser Platz atemberaubend. „Ja, hier lebten wir eine Weile“, sagt Geneviève und kann sich gar nicht vorstellen, dass einmal eine Mauer hinter dem Brandenburger Tor die Stadt teilte. Und schmunzelnd sagt ihr der Botschafter: „Vous êtes chez vous, je le dis souvent aux Français. Mais vous, vous êtes vraiment chez vous“ – „Den Franzosen pflege ich zu sagen, Sie sind hier zuhause – Sie aber sind es wirklich.“

Wie lautete noch der berühmte Ehrenspruch des Hosenbandordens „Honi soit qui mal y pense“: „Ein Schuft sei, wer Böses dabei denkt.“

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Abschied vom Botschafter

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Petra Kammann, Thomas Gayda und Geneviève François-Poncet diskutieren angeregt über die Mauer, die hinter dem Brandenburger Tor verlief

Fotos (soweit nicht anders bezeichnet): Petra Kammann

→ „Tagebuch eines Gefangenen“, André François-Poncet en captivité, in PARISBERLIN.web
→ „Ohne Sprache kein Gespräch“ – „Par la langue à l’entente“
→ 16. Düsseldorfer Frankreichfest

EINE ANSCHLAGSERIE HAT PARIS ERSCHÜTTERT UND ZAHLREICHE OPFER GEFORDERT.
WIR TRAUERN MIT FRANKREICH.

PARIS A ÉTÉ BOULEVERSÉ PAR UNE SÉRIE D’ATTENTATS QUI A FAIT DE NOMBREUSES VICTIMES.
NOUS PLEURONS AVEC LA FRANCE.

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