200 Jahre Städel (8)
… und zum 200. Geburtstag ein weiteres Geschenk!
Von Erhard Metz
Aus Anlass seines 200-jährigen Jubiläums und der aktuellen Sonderausstellung „Dialog der Meisterwerke. Hoher Besuch zum Jubiläum“ erhielt jetzt das Städel Museum Frankfurt ein weiteres grosszügiges Geschenk: dieses Mal von der DZ Bank aus deren Kunstsammlung für zeitgenössische Fotografie. Es handelt sich um ein Gemeinschaftswerk des 1949 geborenen Allround-Künstlers (Fotografie, Malerei, Zeichnung, Installation, Skulptur) Richard Prince und der Fotografie-Künstlerin Cindy Sherman mit zwei Fotografien als Diptychon. Es kann ab sofort in der Abteilung des Museums für Gegenwartskunst besichtigt werden.
Die beiden zu einem Diptychon verbundenen Porträts zeigen Richard Prince und Cindy Sherman introvertiert in einer Art Denkerpose jeweils in schwarzem Anzug und Krawatte, mit gleicher Perücke und gleich stark geschminkt. Beide Porträts wirken androgyn. Es fällt nicht leicht zu unterscheiden, wer Prince und wer Sherman ist. Jeweils der (die) eine hat die (den) andere(n) fotografiert – ein Beitrag zur in den 1980er Jahren aufgekommenen Gender-Debatte.
Richard Prince (*1949) und Cindy Sherman (*1954) „Untitled (Richard Prince and Cindy Sherman)“, 1980, aus der Serie „Double Portrait“, Farbfotografie, 2-teilig, je 50 x 80 cm, DZ Bank Kunstsammlung im Städel Museum, Frankfurt am Main; © Richard Prince und Cindy Sherman
Das Werk zählt mit zu den zentralen Arbeiten der 1954 in New Jersey geborenen Künstlerin, „die sich konzeptuell mit wesentlichen Fragen zu Identität, Rollenbild oder Sexualität auseinandersetzt“ (Städel Museum). Es ist eine – von Städel-Direktor Max Hollein höchstpersönlich als „Geburtstagsgeschenk“ ausgesuchte – in der Sammlung willkommene Arbeit, die das 2008 in das Museum gelangte Konvolut von 220 zeitgenössischen Fotografien aus der DZ Bank-Kunstsammlung um ein Glanzstück ergänzt.
Das Städel Museum und die DZ Bank als Sponsor und Förderer verbindet seit jeher – neben den gemeinsamen Grundwerten als jeweils dem öffentlichen Gemeinwohl verpflichtete Institutionen – eine fruchtbare Partnerschaft in der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kultur.
→ 200 Jahre Städel-Stiftung – Städel Museum Frankfurt am Main