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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Städelschule: Rundgang 2015 (4)

Gebäude Dürerstrasse: Kunst – wohin man auch schaut …

Von Erhard Metz

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Städelschule, Lichthalle, Obergeschoss, zwei Türen weiter das Rektorat – ein prominenter Platz also. Wer mag die Wand bestückt haben? Ein Schildchen findet sich nicht. Wir ahnen es, und Gewissheit kommt von Rektor Philippe Pirotte: Kein anderer als Graziano Capitta ist es, der uns poppig die Kunst-Zeit weist. Der tolle Co-Moderator der Rundgangspreisverleihung. Bereits bei den Rundgängen 2014 (an gleicher Stelle in der Beletage) und 2012 (gegenüber der Mensa) sahen wir spektakuläre Arbeiten von ihm.

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„Yggdrasil“ nennt Mickael Marman seine Arbeit, nach der nordischen Mythologie die „Weltesche“ also, der erste Baum, Verkörperung der Schöpfung. Eine Packung „OCB (Odet Cascadec Bolloré) Gommé – Odet-Quimper-Finistère“, ein markantes, gummiertes, feinstes Zigarettenpapier, bei Rauchern und wohl auch bei Kiffern beliebt, ist auf den Boden des Aquariums gesunken.

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Mickael Marman, Yggdrasil,2015, Mixed Media Sculpture, 150 x 60 x 30 cm

Halb im Wasser stehen eine Flasche und zwei Gläser, letztere gefüllt mit etwas Grünem. Blätter der Weltesche werden es nicht sein, sind es dann Algen von der bretonischen Küste? Oder enthält das Aquarium entsprechendes Seewasser?

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„The End is always at the Beginning“, 2015, Wood, Tape, sizes variable

„The End is always at the Beginning“ fixiert Inga Danysz auf dem Boden. Nun, da ist etwas Wahres dran, denn alles, was entsteht, vergeht auch wieder, irgendwie, irgendwann. Das wusste schon Zarathustra. Und:

„Was heut, war gestern morgen, – und wird morgen
Ein gestern sein. Wer klar das Heut erfasst,
Erkennt die Gestern alle und die Morgen …
Im Anfang liegt das Ende.“

sagt der Bauer Primislaus zur Königstochter Libussa in Franz Grillparzers gleichnamigem Trauerspiel.

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Eine Skulptur von Stuart Middleton im Atelier W 13

Wo Anfang und Ende, vorne und hinten ist – das muss man sich erst einmal genauer anschauen in der Skulptur von Stuart Middleton. Sie befand sich im Atelier W 13 der Städelschule, das beim diesjährigen Rundgang den Gruppen-Förderpreis der Landwirtschaftlichen Rentenbank gewann.

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Blick in das Preisträger-Atelier W 13 mit seinem bunten Mixed Media-Aufgebot

Abgebildete Arbeiten © jeweilige Studierende;
Fotos: Erhard Metz

→ Städelschule: Rundgang 2015 (5)
→ Städelschule: Rundgang 2015 (1)

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