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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Januar, 2015

13. Integrationspreis der Stadt Frankfurt am Main

2015, Januar 8.

Einsatz für Vielfalt und Chancengleichheit, Menschlichkeit und Menschenrechte

Von Renate Feyerbacher

Die Europastadt Frankfurt am Main leistet sich einen eigenen Integrationspreis, der zwei Monate nach dem vom Land Hessen in Wiesbaden verliehenen Integrationspreis vergeben wurde. Das war Mitte Dezember 2014 – zum 13. Mal. Der Kaisersaal im Römer platzte aus den Nähten. Unter dem Publikum waren die 93-jährige Trude Simonsohn, Jazzlegende Emil Mangelsdorff  und Bettina von Bethmann, Gründerin der Lazarus Wohnsitzlosenhilfe.

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Bettina von Bethmann und Emil Mangelsdorff

Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis wurden zu gleichen Teilen an drei Organisationen verteilt, und zusätzlich gab es einige Ehrungen. Zum siebten Mal übergab Stadträtin Nargess Eskandari-Grünberg, ehrenamtliche Integrations-Dezernentin, den Preis Weiterlesen

Guido Zimmermann im Kunstverein Familie Montez

2015, Januar 6.

Von Erhard Metz

Heute gehen wir mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in den Zoo! Wie – keine Lust? Sie wollen lieber zur Kunst? Auch gut! Dann gehen wir eben zu beidem: in den Kunstverein Familie Montez und dort zu Guido Zimmermann.

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Affe mit Goldhelm, 2014, Öl, Acryl, Sprühfarbe auf Leinwand, Rahmen aus eigener Produktion, 100 x 70 cm

Ja, der Mann mit dem Goldhelm, Jahrhunderte lang und erst recht seit 1897, als der Kaiser Friedrich-Museums-Verein das Bild für die Berliner Gemäldegalerie erwarb, galt es als „echter Rembrandt“. 1986 kam dann das grosse Rembrandt-Erdbeben mit der Erkenntnis: Werkstattarbeit! Die Damen und Herren der Staatliche Museen zu Berlin machten lange Gesichter. Nun ist Guido Zimmermann ein ehrlicher Künstler und kein Beltracchi – so gab er unter dem Goldhelm einem Affen die Ehre Weiterlesen

Alltägliche und seltsame Geschichten und Begebenheiten (23)

2015, Januar 4.

Zweifel an der Eifel
von Otto Schielie

(mit freundlicher Genehmigung der Chefredaktion und Verlagsleitung von “Plözin – Die tapfere kleine Zeitschrift”, Text © -habust- )

Es heißt ja nun immer, die Eifel wäre ein Vulkangebirge, und da wäre es ganz toll, weil die kreisrunden, unendlich tiefen Maare uns wie beseelte Augen der Erdgeschichte anblickten und uns vor dieselben führten, daß und warum der Mensch nur ein Staubkorn im Toben der Elemente sei. Nur ein lächerliches winziges Staubkorn, verstehste? Ein Wisch und – schwupps – ist es weg. Oder mit dem Staubsauger. Oder mit dem Mop. Oder mit Swiffer, was ja auch nicht schlecht ist.

Jedenfalls die Eifel. Die wäre so eine ganz wunderfeine Naturlandschaft, an der sich so manches dahergelaufene Mittelgebirge ein Beispiel nehmen könnte. Weiterlesen

SCHIRN Kunsthalle Frankfurt: Die Malerin Helene Schjerfbeck

2015, Januar 3.

Helene Schjerfbeck:
In Finnland nationale Ikone – in Deutschland noch zu entdecken

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HS – ein „Markenzeichen“ im Treppenaufgang der SCHIRN Kunsthalle

Von Erhard Metz

Helene Schjerfbeck, in Skandinavien – vor allem in Finnland (und dort als „nationale Ikone“ gefeiert) – bekannt, ist in Deutschland erst noch zu entdecken. Die SCHIRN Kunsthalle Frankfurt präsentiert in einer Einzelausstellung rund 85 Werke der wichtigsten Künstlerin der finnischen Moderne: vor allem (mehr als 20) Selbstporträts, ferner Bildnisse junger, zum Teil der damaligen Mode zugewandter Frauen, zunächst dem naturalistischen Realismus verpflichtet, dann aber bei aller Figuration mehr und mehr abstrahierend. Bemerkenswert ist dabei ein Selbstporträt aus dem Jahr 1915 mit ihrem eingezeichneten Namen – ein Auftragswerk zwar der Finnischen Kunstgesellschaft, jedoch auch Beleg für ein gewachsenes künstlerisches Selbstbewusstsein Weiterlesen

„Go Away Closer“: Dayanita Singh im MMK 3

2015, Januar 1.

Von Erhard Metz

Mancher wird sich erst noch daran gewöhnen müssen: Wir gehen nicht mehr ins MMK-„Zollamt“, sondern in das „MMK 3“. Dies sollten alle, die bislang die Ausstellung „Go Away Closer“ mit Fotografien von Dayanita Singh noch nicht gesehen haben, in diesen Tagen unbedingt tun, denn die Werkschau – sie gibt mit rund 700 Schwarz/Weiss-Arbeiten einen tiefen Einblick in das künstlerische Schaffen der international hoch geschätzten indischen Fotografin – endet jetzt am Sonntag, 4. Januar 2015.

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Dayanita Singh vor einem ihrer von ihr selbst entworfenen Displays („Photo-Architectures“)

Dayanita Singh ist unseren Leserinnen und Lesern spätestens seit der 55. Biennale Venedig im Jahr 2013 bekannt: MMK-Direktorin Susanne Gaensheimer, damals zugleich Kommissarin (Kuratorin) des Deutschen Pavillons auf der Weltkunstschau, präsentierte eine Auswahl von Werken der Künstlerin Weiterlesen

„PAARALLEL“ von Thea Nöthen-Wulf und Erwin Nöthen

2015, Januar 1.

Ausstellung in der Orangerie von Schloss Benrath

Eröffnungsansprache von Petra Kammann
Vorsitzende des Benrather Kulturkreises e.V.

Das Thema, das Sie sich selbst gewählt haben, lässt hinschauen und aufhorchen: „PAARallelitäten“. Der Titel ist gewissermaßen Programm, nicht nur für das Ausgestellte, sondern auch für das fruchtbare Zusammenleben in einer Künstler-Ehe oder auch für das, was man Dialog nennt. Die Wahrheit entsteht zu zweit, sagt die Philosophie.

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Mathematisch gesprochen halten parallele Linien immer den gleichen Abstand. Parallele Linien treffen sich im Unendlichen, so heißt es in der Mathematik, beim bildnerischen Gestalten werden parallele Linien in der Perspektive so dargestellt, dass sie einander an einem Punkt treffen. Können wir daraus den Schluss ziehen, dass die hier ausstellenden Künstler mit Linien spielen? Wohl weniger: Sie gehen jeweils einen klaren Weg nebeneinander, ohne einander zu kopieren Weiterlesen