Vegetation und Artefakte: Tatiana Urban in der Galerie „Das Bilderhaus“
2014, Oktober 12.Von Erhard Metz
Nun wissen wir natürlich, dass wir uns nicht in einem Tropikarium oder im Frankfurter Palmengarten befinden oder – einem herbstlich-regnerischen Schmuddelwetter geschuldet – in fernen, sonnigeren Landen, doch mächtig wächst und wuchert es uns entgegen im Frankfurter Bilderhaus, dass es uns fast die Sinne verwirren möchte.
Düsternis einer beschatteten Ferne, 201 4, Öl/Leinwand, 80 x 70 cm
Wer nun aber romantisch-exotische Dschungellandschaften oder eine sich in einem Farbenrausch verlierende florale Malerei erwartete, sähe sich alsbald eines Besseren belehrt: Die Malerin und Zeichnerin Tatiana Urban konfrontiert – und irritiert – den Betrachter mit Doppelbödigem: Die sich scheinbar in ihrer expressiven Schönheit selbstgewisse, üppig schwelgende Natur erweist sich als gefährdet, bedroht und verletzt, durch im Zeichen von Zivilisation und Fortschritt ihrerseits in sie hineinwuchernde menschliche Artefakte. Weiterlesen