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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für September, 2013

Demokratie gut

2013, September 1.

Von Hans-Burkhardt Steck

Wenn eine Überzeugung die Bewohner des sogenannten „Westens“ halbwegs eint, dann die von der moralisch und politisch unbestreitbaren Führungsrolle der Demokratie, die die beste Regierungsform sei. Wer sie nicht habe und/oder wolle, sei irregeleitet und müsse, notfalls auch mit ein paar Bomben, eines besseren belehrt werden. Churchills alter Witz von der Demokratie als der schlechtesten Regierungsform, nur kenne er keine bessere, wird allgemein eben als alter Witz und Churchill als britischer Scherzkeks betrachtet.

Komischerweise teilen Milliarden Menschen unsere Begeisterung für die Demokratie nur sehr begrenzt bis gar nicht. Beharrlich bleiben sie bei ihren Diktaturen, Stammesstrukturen, Beratungsversammlungen und Sippen ohne übergeordnete staatliche Strukturen.

Sie begreifen nicht, was wir mit dem One-man-one-vote-Prinzip wollen. Wieso soll die Mehrheit die Minderheit dominieren können? Wieso sollen die Argumente der Minderheit nichts wert sein, bloss weil die ein paar Anhänger weniger hat? Was zum Teufel ist eigentlich „besser“ an der Mehrheit? Wieso kriegt sie die Geldtöpfe und die gutbezahlten Posten und darf sich die Gesetze massschneidern? Wieso darf eine Person wie Angela Merkel über Menschen wie Helmut Schmidt, Franz Beckenbauer, Sebastian Vettel oder gar die Grande Dame des deutschen Comics Erika Fuchs „herrschen“, bloss weil sie einige Wähler mehr bezaubert?

Früher gab’s so was nicht Wie kam es eigentlich dazu?

Human Evolution, Bildnachweis: M. Garde/Gerbil/wikimedia commons cc Weiterlesen