Erzähler, Maler, Engagierter am Menschen
Text und Fotos: Renate Feyerbacher

Nicht jeden Tag schaut in Frankfurt ein Literaturnobelpreisträger vorbei, vor allem keiner, der auch noch Maler, Architekt, Schauspieler, Komiker, Drehbuchautor, Regisseur und politisch engagiert ist.
Anlass war die Eröffnung seiner Ausstellung am 5. Juni 2013 im Kunsthaus „Die Galerie“.
Bescheiden, freundlich, ganz in schwarz gekleidet, offen – so begegnet Dario Fo den Menschen, die mit ihm reden wollen. Dabei wird es für ihn schwierig gewesen sein, diesen Termin wahrzunehmen
Fos Anwesenheit war angekündigt, dann aber aufgrund des Todes seiner Frau, Franca Rame, einige Tage zuvor abgesagt worden. Kurz entschlossen kam Dario Fo dann doch noch nach Frankfurt, wo er am Vormittag mit Studierenden der Universität zusammentraf.
Es ging um Kunst und Kapitalismus. Das Thema: „Demokratie und Kultur der Märkte. Die Vorherrschaft der Banken und der verzweifelte Widerstand der Kultur“. Dario Fos Credo: „Hauptsache man ist unabhängig“.
Es wurde über die Besetzung als Form des Widerstandes gesprochen. Daraufhin erzählte der Künstler, wie seine Frau und er sich mit der Besetzung einer Fabrik durch Arbeiter solidarisiert hätten. Er landete im Gefängnis, sie wurde vergewaltigt. Das war 1973, als seine Frau von einer faschistischen Gruppe entführt, gequält und vergewaltigt wurde. Beider poltische Aktivitäten und vor allem Franca Rames Arbeit in Gefängnissen sollten bestraft werden.

Francas Gesicht, 1990, Pastell auf Papier Weiterlesen