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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Hochschule für Gestaltung Offenbach: Rundgang 2013 (1)

Von Erhard Metz

Es gibt so einiges, das wir zu unseren Lebtagen nicht mehr hinbekommen werden: die Ubiquität zum Beispiel, also die zeitgleiche Anwesenheit an mehren Orten. So musste denn auch der diesjährige Rundgang durch die Hochschule für Gestaltung Offenbach – weithin unter dem Kürzel HfG bekannt – einer neuerlichen, seit langem geplanten Italien-Reise zum Opfer fallen – weitestgehend, denn es verblieben nur noch ein paar wenige Stunden am Sonntag Nachmittag für einen Rest-Rundgang.

Nun mögen Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, bitte nicht einwenden, das sei ja jetzt alles Schnee von gestern. Vielmehr gilt es, das eine oder andere Gesehene festzuhalten: Auch wenn die Schau längst abgeräumt ist, möchten wir dennoch ein klein wenig über die Leistungen der Studierenden an der HfG informieren. Vielen dieser angehenden Künstlerinnen und Künstler, da sind wir uns sicher,  werden wir später wiederbegegnen.

Beginnen wir zunächst mit der Skulptur. Zwei interessante Arbeiten von Nadja Büttner fielen uns auf: eine Art Menschen- (Folter-?) Pendel, mit zwei Kamera-(?) Augen versehen, mit unserem heutigen Wissen können wir nicht ausschliessen, dass es sich um Spionagekameras, vielleicht auch Mikrofone der NSA handelt (der ohnehin jedwedes künstlerische Produkt als subversiv erscheinen muss), weiter eine etwas bizarre Wandskulptur, die die gebührende Antwort auf solche möglichen Spionageattacken geben könnte.

↑ Nadja Büttner, Human Pendulum
↓ Nadja Büttner, Alles ist gut

Sandra Heinz reaktiviert den guten alten Papa Marx, aber es scheint ihm, selbst unter einem roten (Rettungs-?) Schirm, nicht gut zu gehen:

Sandra Heinz, too big to fail, Gips, Stein, Holz

Sehr interessant und kreativ die Arbeiten aus dem Fachbereich Visuelle Kommunikation, Fachrichtung Bühnenbild und Kostümbild (Professorin rosalie):

Veronica Trebini, Shelter from the Storm, Rauminstallation (Ausschnitt), Nessel, Holz, Draht (Reihe: Inszenierte Räume, Orte, Situationen zu Goethes „Faust I, II“)

Es folgen Arbeiten – es handelt sich um Modelle für Bühnenbilder –  zum Semesterthema (Wintersemester 2012/2013) „Faust I“:

Veronica Trebini, Szene Garten, Bühnenbildmodell

„Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist, nenn es dann, wie du willst:
Nenns Glück! Herz! Liebe! Gott!
Ich habe keinen Namen dafür!
Gefühl ist alles“

Elena Thirza Rachel Herold, Szene Kerker, Bühnenbildmodell

„Des Lebens labyrinthisch irren Lauf“ und

„Es irrt der Mensch, solang er strebt.“

Lena Dinse, Szene Auerbachs Keller/Hexenküche, Bühnenbildmodell

„Oh nein! Die Kraft ist schwach, allein die Lust ist groß.“ und

„Du siehst mit diesem Trank im Leibe
Bald Helenen in jedem Weibe“

Nils Wildegans, Szene Dom/Hexenküche, Bühnenbildmodell

„Nacht
In einem hochgewölbten, engen gotischen Zimmer
Faust unruhig auf seinem Sessel am Pulte.“
(Regieanweisung zur Szene Nacht)

„Und hätt‘ er sich auch nicht dem Teufel übergeben,
Er müsste doch zugrunde gehn!“

In einer weiteren Folge stellen wir einige über die Zeit des Rundgangs hinaus bis zum 14. Juli 2013 in der Offenbacher „Ölhalle“ gezeigte Gemälde von Studierenden vor.

Abgebildete Arbeiten © jeweilige Studierende; Fotos: Erhard Metz

→  Hochschule für Gestaltung Offenbach: Rundgang 2013 (2)

 

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