goEast – 12. Festival des mittel- und osteuropäischen Films
Suche nach Trost –
Alltagsgeschichten, Vergangenheitsbewältigung,
Utopien
von Renate Feyerbacher
Fotos: Renate Feyerbacher
Filmstills: goEast
Zum zwölften Mal versammelten sich vom 18. bis 24. April 2012 unter dem Titel „goEast“ erfolgreiche Filmemacherinnen und Filmemacher sowie Nachwuchstalente aus vielen Ländern Mittel- und Osteuropas in Wiesbaden. Einige kamen auch nach Frankfurt. Die Schirmherrschaft von goEast hatte der langjährige Frankfurter Kulturdezernent und Filmspezialist Professor Hilmar Hoffmann inne.
Hilmar Hoffmann am 11. 8. 2011 im Museum des Deutschen Filminstituts Frankfurt am Main
Zehn Spielfilme und sechs Dokumentarfilme bewarben sich in diesem Jahr um die vier Hauptpreise: „Die Goldene Lilie“ (gestiftet von Skoda Auto Deutschland) für den besten Spielfilm, den Dokumentarfilmpreis „Erinnerung und Zukunft“, den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die „beste Regie“ sowie den Preis des Auswärtigen Amts „für künstlerische Originalität, die kulturelle Vielfalt schafft“. Die Internationale Vereinigung von Filmkritikern- und Filmjournalisten FIPRESCI, mit eigener Jury vertreten, verlieh den „Preis der internationalen Filmkritik“.
Robert Bosch-Preisverleihung mit Moderatorin Cécile Schortmann (3Sat-„Kulturzeit“ und hr „Hauptsache Kultur“)
Damit nicht genug. Zum sechsten Mal übergab die Robert Bosch-Stiftung ihren Förderpreis für Koproduktionen in den Bereichen Animations-, Dokumentar- und Kurzspielfilm. Er ist einer der höchstdotierten Auszeichnungen für Projekte von Nachwuchsfilmerinnen und -filmern. Es gab den Förderpreis der BHF-Bank-Stiftung für den besten Beitrag einer osteuropäischen Hochschule und den Publikumspreis des goEast-Hochschul-Wettbewerbs in den drei Kategorien Dokumentarfilm, Animations- und Experimentalfilm sowie Kurzspielfilm. Ein georgischer Dokumentarfilm konnte sich über eine „Lobende Erwähnung“ freuen.
Alle Preisträger
Der grosse Gewinnerfilm war „Zhit“ (Leben) des russischen Regisseurs Vasiliy Sigarev (*1977). Er gewann „Die Goldene Lilie“ und den FIPRESCI-Preis, den internationalen Preis der Filmkritik.
Es ist sein zweiter Film. Sein Erstlingswerk „Wolfy“, die Geschichte einer gestörten Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer kleinen Tochter, wurde mehrfach ausgezeichnet. Yana Troyanova, die auch in „Zhit“ eine Hauptrolle spielt, wurde 2009 für ihre Darstellung der Mutter in „Wolfy“ zur besten Schauspielerin gekürt. Ein deprimierender Film.
Vasiliy Sigarev und Yana Troyanova am 24. 4. 2012
Auch „Zhit“ ist ein deprimierender Film, der sich mit dem Tod auseinandersetzt. Es sind die Bilder der Todesumstände, die keine Tröstung zulassen.
Drei Geschichten, die Regisseur Vasiliy Sigarev verbindet, werden erzählt: Da ist einmal das junge, frisch vermählte Paar, Grishka und Anton, das Opfer eines brutalen Überfalls im Zug wird. Der junge Ehemann stirbt. Da ist Galya, die in Alkohol versank, als ihr Mann starb. Die kleinen Töchter, die ihr genommen wurden, sollen wieder, als sie dem Alkohol entsagt hat, in ihre Obhut zurückkehren. Aber auch sie verliert sie. Der kleine Junge Artyom sehnt sich nach seinem Vater, aber die hartherzige Mutter verweigert ihm das.
Der Filmemacher legt gleich zu Beginn Verbindungsfäden, aber dennoch ist eine gewisse Zeit nötig, um ihnen zu folgen. Geschuldet ist das natürlich auch der russischen Sprache und der englischen Untertitel, die schnell gelesen werden müssen. Auch die Perspektivwechsel sind manchmal schwer nachzuvollziehen.
Filmstill aus „Zhit“; Bildnachweis: Filmfestival goEast
Grishka, die Frischvermählte und bereits Witwe, und Galya, die Mutter, erschaffen sich tröstende Traumbilder in der Hoffnung, dass die geliebten Toten wiederkehren. Immer wieder schauen die Protagonisten aus dem Fenster. Sie gehen weite Wege durch die verschneite Natur, die Einstellungen dauern lang. Menschenleere. Trostlos sind die Wohnungen.
Erschreckend ist die Gefühlskälte der Mitmenschen: zum Beispiel als Grishka verzweifelt durch den Zug rennt, um Hilfe für den brutal zusammengeschlagenen Ehemann zu finden, oder Trost beim Popen sucht. „Was nützt Liebe, wenn sie einem doch nur wieder genommen wird“, fragt sie. Auch die Beamtin, die Galyas Wohnung inspiziert und sie keines Blickes würdigt, noch mit ihr redet bei der „Bestandsaufnahme“ mit Fotoapparat. Der Lauf Galyas hinter den Beamtinnen in Eiseskälte, der Verlust ihres Mantels, ihr verzweifeltes Rufen, um zu erfahren, was mit den Kindern geschehen ist, und Galyas von Schmerz erstarrtes Gesicht nach der Beerdigung sind starke, an die Substanz gehende Momente. Zu Beginn und zum Ende des Films stehen übergross in kyrillischer Schrift die Buchstaben des Wortes Leben. Hoffnungsvoll ist es keineswegs. Dennoch ein würdiger Preisträger.
Regisseur Konstantin Bojanov vor dem Frankfurter Filmmuseum am 21. 4. 2012
Für sein Roadmovie „Avé“ erhielt der bulgarische Filmemacher Konstantin Bojanov (*1968) den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die beste Regie. Dieser Film, der bereits auf der „Semaine de la critique“ in Cannes erfolgreich war, kommt leicht daher, hat aber tiefe Bedeutung. Bojanov, der bei der Preisverleihung in Wiesbaden nicht dabei war, weil er nach Paris musste, hat zunächst Bildhauerei und Filmwissenschaft in Sofia studiert, erhielt ein Stipendium für das Royal College of Art in London und wechselte dann zur New York University, wo er ein Studium der Dokumentarfilmregie begann. Einen Namen machte er sich zuerst als bildender Künstler durch viele Ausstellungen. 2001 debütierte er mit einem Kurzfilm und nun mit „Avé“, dem ersten Langspielfilm.
Filmstill aus „Avé“; Bildnachweis: Filmfestival goEast
Avé trifft Kamen, der ins nordbulgarische Ruse trampen will, am Strassenrand. Wortlos schliesst sich die 17jährige ihm an. Avé erzählt den unbekannten Autofahrern, die sie mitnehmen, unglaubliche Geschichten auch über Kamen. Es kommt zu heiklen Situationen, die Kamen satt hat, worauf sie türmt. Zufällig treffen sich die Beiden in Ruse wieder. Das, was Avé über sich erzählt, ist es Wahrheit oder Lüge?
Kamen, der herb wirkende junge Mann, will zur Beerdigung eines Freundes, der sich das Leben nahm, und Avé angeblich zu ihrer Grossmutter. Dabei sucht das Mädchen aus gutem Haus ihren drogenabhängigen Bruder. Avé und Kamen kommen sich näher, eine Liebesbeziehung scheint sich anzubahnen. Wie begonnen, so zerronnen: Avé taucht zu Beginn des Films wie aus dem Nichts auf und verschwindet allein, mitgenommen von einem unbekannten Autofahrer. Das Ende bleibt offen. Ist die Lüge ein Akt der Selbstbehauptung, der Selbstfindung in der Pubertät, Notwendigkeit, Schutz? An einer Stelle des Films, wenn Avé Kamen in die trauernde Familie des Freundes begleitet und sie sich als ehemalige Freundin des Verstorbenen ausgibt. Da ist die Lüge wie Balsam für die betroffene Familie.
Liebe, Vergänglichkeit und Tod sind die Themen, über die Bojanov oft mit feinem Humor reden lässt. Als Lkw-Fahrer, der die Beiden mitnimmt, begeistert der deutsche Schauspieler Martin Brambach durch ein kurzes schauspielerisches Kabinettstück.
Filmproduzent Sergey Azimov
Der Film „Ray Dlya Mamy“ (Für Mutter der Himmel) aus Kasachstan erhielt den Preis des Auswärtigen Amtes, den der Filmproduzent Sergey Azimov entgegennahm. Erzählt wird die Geschichte von zwei Kindern, ungleichen Brüdern, deren Leben aus den Fugen gerät. Trostlos ist die Siedlung, die Landschaft irgendwo in Kasachstan, trostlos ist die Situation der Familie. Mutter Polina spricht kaum mit den Kindern, noch über sich. Schon lange hat der Vater diese Situation hinter sich gelassen, um in Russland zu arbeiten. Er kehrte nie zurück. Polina leidet still. Der Grossvater verkauft hin und wieder Gegenstände, um die leere Haushaltskasse aufzubessern, und Polina verkauft sich. Als die Kinder das herausfinden, nimmt sich Polina das Leben.
Filmstill aus „Für Mutter der Himmel“; Bildnachweis: Filmfestival goEast
Ein teils rührseliger Film, der durch das Spiel der beiden Jungen seinen Wert erhält. Die Totenwaschung der Mutter, ebenso die Beerdigung, genauer der Fortgang der Trauernden vom Friedhof, den die Kamera von oben aufnimmt und dabei die Schattenspiele einfängt, sind eindrucksvolle Szenen. Die Kameraführung, die auch besondere Aufmerksamkeit der trostlosen Landschaft mit ihren Bahngleisen widmet, ist ausgefallen. Gibt es einen Himmel? Der Grossvater verneint es. Serekbay, der grössere Enkel, stimmt mit ihm überein. Die Grossmutter ist anderer Meinung. Für sie gibt es den Himmel. Ein Trost für den kleinen Amir, der für Mutter den Himmel wünscht.
Regisseur Igor Voloshin
Deutschlandpremiere hatte in Wiesbaden „Beduin“ (Beduine) des in der Ukraine geborenen, russischen Regisseurs Igor Voloshin. Er wurde beim Belgrader Filmfestival im März mit dem grossen Preis ausgezeichnet.
„In Sorge um dich zu sein, ist mein Leben.“ Das sind die Worte einer Mutter, die ihren Körper als Leihmutter verkauft, um die Behandlung ihrer an Leukämie erkrankten Tochter bezahlen zu können, die aussichtsreich zu sein scheint. Nur über Mobiltelefon, über Webcam und Internet hat sie Kontakt mit ihr. Ihre Tochter brauche sie, hört Rita immer wieder vom Arzt. Die Leihmutterschaft verhindert das, weil der Auftraggeber sie in der Nähe wissen will. Plötzlich sieht sich Rita in ein Verbrechen verwickelt, gegen das sie sich stemmt.
Filmstill aus „Beduin“; Bildnachweis: Filmfestival goEast
Der Gesundheitszustand der Tochter verschlimmert sich. Von einem Taxifahrer, einem Beduinen, hört sie von den alternativen Heilmethoden des Wüstenvolkes. Sie glaubt daran, holt die Tochter aus der Klinik und fliegt mit ihr nach Jordanien, wo sie stirbt. Rita bringt das Leih-Kind zur Welt.
Harte Fakten, rauhe Bilder werden in diesem modernen Märchen präsentiert: ohne Geld bist du verloren, ohne Nähe wirst du sterben. Der physisch-psychische Konflikt der Mutter löst sich schliesslich, als sie sich ganz der Tochter widmet, die sterben wird. Über weite Strecken ist der Film sehr spannungsgeladen und mündet in ein harmonisches, versöhnliches Ende. Diese Gegenüberstellung macht die Stärke des Films aus.
Zulifar Musakov
In Usbekistan hätten viele Menschen den Film „Churgoschin“ (Blei) gesehen. Dort werde erregt diskutiert, berichtete der usbekische Regisseur Zulifar Musakov (*1958), der zunächst in Taschkent, dann in Moskau studierte, nach der Aufführung im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt. Er mache keine Filme für Festivals, sondern für Usbeken. Usbekistan hat etwa 30 Millionen Einwohner und erhielt 1991 seine Unabhängigkeit. Bis dahin war es Teil der Sowjetunion. 1930 liess Josef Stalin (1878 bis 1953) die einheimische Parteiführung eliminieren. Nach dem Krieg kam es überall in der UDSSR, auch in Usbekistan, erneut zu stalinistischen Säuberungen.
Filmstill aus „Churgoschin“; Bildnachweis: Filmfestival goEast
Musakovs Film spielt in Taschkent in den Jahren 1952/1953. Die alten Kameraden Kadirov und Marlin, die zusammen in der Roten Armee kämpften, treffen sich zufällig wieder. Der Russe Marlin ist Polizeichef geworden, der Usbeke Kadirov, ein Ingenieur und anders als seine Landsleute ein glühender Verehrer Stalins, wird von diesem persönlich zum Colonel des Ministeriums für Staatssicherheit ernannt. Beide sollen vermeintliche Staatsfeinde aufspüren und hart bestrafen. Die Bevölkerung, die sie terrorisieren, fürchtet sie, respektiert sie aber nicht. Ein Druck, mit dem Kadirov und Marlin sehr unterschiedlich umgehen. Dann soll Kadirov seinen Bruder verhaften.
Dieser Spielfilm ist ein Stück Geschichtsaufarbeitung für das usbekische Volk, aber nicht nur. Seine historisch-dokumentarische Umsetzung auch filmtechnisch ist für den westlichen Zuschauer von informativer Sprengkraft. Musakov, der auch das Drehbuch schrieb, packt diesen Geschichtsmoment in eine erzählerische Form. Er zeigt die Ängste der Menschen, Folter, Hinrichtungen, aber auch eindrücklich den Zwiespalt der beiden Protagonisten. Auch dieser goEast-Beitrag hätte einen Preis verdient.
Filmstill aus „Róża“; Bildnachweis: Filmfestival goEast
Der polnische Filmregisseur Wojciech Smarzowski (*1963) drehte zu Beginn seiner Karriere Dokumentarfilme, Werbefilme und Musikvideos. 2004 präsentierte er seinen ersten Spielfilm „Eine Hochzeit und andere Kuriositäten“, der viele Preise erhielt. Auch sein zweiter Film „Dom zly“ (The dark house) 2009 erhielt Preise.
Sein neuer Film „Róża“ (Rose) wurde 2011 in Warschau mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Masuren ist eine Region des ehemaligen Ostpreussen. 58 Prozent seiner Bewohner gaben 1910 an, deutschsprachig zu sein, 1925 waren es sogar 82 Prozent. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Ostpreussen unter Russen und Polen aufgeteilt. Die Deutschen wurden aufgefordert, ihre Sprache nicht mehr zu gebrauchen und ihre deutschen Namen abzulegen und erhielten Bleiberecht. Andere wurden vertrieben.
Ort und Zeitpunkt des Films ist Polen 1945. Er zeigt das Schicksal von Róża (Rose) und Tadeusz. Der ehemalige Offizier der polnischen Heimatarmee hat den Kampf um Warschau überstanden und ist nach Masuren geflüchtet, das durch brandschatzende deutsche Soldaten auf dem Rückzug und plündernde russische Rotarmisten nicht zur Ruhe kommt. Er landet auf dem Hof der deutschstämmigen Bäuerin Róża, die trotz aller Widrigkeiten, der Tötung ihres deutschen Mannes, mehrfache Vergewaltigung, ihren Hof weiter zu bewirtschaften versucht. Durch den Fremden erhofft sie sich Schutz. Es entwickelt sich eine wunderbare, starke Liebe, die mit harten Prüfungen konfrontiert wird. Manche Vergewaltigungs- und Folterszenen gehen an die Grenze des Zumutbaren, sind aber nicht überzeichnet. Am Ende eine lange versöhnliche Einstellung, die Hoffnung macht und zeigt, zu welcher Grösse Menschen gelangen können. Es ist ein Film der geschichtlichen Aufarbeitung, der zur Versöhnung zwischen Polen und Deutschen beitragen könnte.
Abend der Preisverleihung am 24. 4. 2012 im Wiesbadener Caligari
Die obigen Filme hat die Autorin gesehen, nicht aber die vier weiteren Wettbewerbsfilme: den tschechischen Film „Vier Sonnen“, eine humorvoll inszenierte familiäre Kathastrophen-Absurdität, den ukrainischen Beitrag „Gaamer“, Portrait eines jungen Mannes, der in seiner Internet-Spielwelt gefangen zu sein scheint, die Gemeinschaftsproduktion von Serbien, Deutschland, Frankreich, Ungarn und Kroatien „Reiseführer durch Belgrad mit Singen und Weinen“, eine romantische, komödiantische Werbung für das Reiseland Serbien, dessen EU-Beitritt bevorsteht, und schliesslich den rumänischen Film „Alberts Traum“, ein vielschichtiger Film über das Lebensgefühl im sozialistischen Regime Rumäniens 1986.
Der deutsche Dokumentarfilmer Philip Scheffner (*1966) gewann für „Revision“ den Dokumentarfilmpreis „Erinnerung und Zukunft“: Zwei rumänische Staatsbürger wurden 1992 an der deutsch-polnischen Grenze erschossen aufgefunden. War es ein Jagdunfall? Warum wurden die Jäger freigesprochen? Diesen Fragen geht die Dokumentation nach. „Ein beunruhigendes, erschreckend aktuelles Bild deutscher Wirklichkeit“, heisst es im goEast-Festivalheft.
Festivalleiterin Gaby Babic (links) mit Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, beim anschliessenden Empfang der Stadt Wiesbaden
Festivalleiterin Gaby Babic widmete das diesjährige Portrait dem Filmemacher Sergei Loznitsa, 1964 in Weissrussland geboren, der mittlerweile in Deutschland lebt, aber Russland nach wie vor als seine geistige Heimat ansieht. Seine Themen findet er in seinem Heimatland und gestaltet traurige Gleichnisse. Über seine Arbeit schreibt Barbara Wurm in ihrem Beitrag im Festivalheft: „Loznitsa gilt schon längst als feinfühliger Ästhet mit kompromisslosem Blick, kommentarloser Ausdauer und cine-technischer Raffinesse.“ Mit seinem ersten Spielfilm „Mein Glück“ wurde er bereits zu den Filmfestspielen nach Cannes eingeladen. Seine zweite Arbeit „Im Nebel“, die er in einem Werkstattgespräch in Wiesbaden vorstellte, feierte bei den diesjährigen Festspielen Weltpremiere.
Fazit: Insgesamt ein spannendes, informierendes, grüblerisches Filmfestival, an dem sich nur wieder wenige Regisseurinnen beteiligten, keine war mit einem Beitrag bei den zehn Spielfilmen des Wettbewerbs dabei. Woran liegt das? Gibt es keine filmschaffenden, weiblichen Persönlichkeiten beim mittel- und osteuropäischen Film, die eine Einladung verdient hätten? Nur der georgischen Dokumentarfilmerin Nana Janelidze wird im goEast-Festivalheft grössere Aufmerksamkeit gewährt. Ihr Werk „Wird es dort oben ein Theater geben?“ fand lobende Erwähnung.
→ goEast – 13. Festival des mittel- und osteuropäischen Films