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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Paulina Heiligenthal: „Menschen in Äthiopien“

Porträtfotografie in der Ehemaligen Synagoge Assenheim

Von Erhard Metz

Heute möchten wir nach Äthiopien einladen – konkret gesagt zu einer sehr sehenswerten Ausstellung von fotografischen Porträts der Grafikerin, Designerin und Fotografin Paulina Heiligenthal. Die in Maastricht geborene Künstlerin studierte Bildhauerei, Lithografie, Tiefdruck und Textildesign; sie lebt und arbeitet seit Anfang der 1980er Jahre in der Nähe von Frankfurt am Main als freischaffende Künstlerin, seit Mitte der 1990er Jahre auch als Schmuckdesignerin.

Die jetzt in der Ausstellung gezeigten Porträtfotografien nahm sie im Januar und November 2011 in Äthiopien auf. Sie fotografierte in digitaler Technik unter Verzicht auf nachträgliche Ausschnitte oder Ausschnittvergrösserungen. Das Vertrauen der porträtierten Menschen erwarb sie sich durch persönliche Ansprache auf Amharisch, der landesweit verbreiteten Hauptsprache.

Äthiopien (zur Zeit des Kaiserreichs auch als Abessinien bekannt), dessen Vorgängerstaaten bis in das 9. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, gilt als der älteste noch bestehende Staat der Welt. Von einer kurzen Besetzung im 20. Jahrhundert durch Italien abgesehen stand das Land als einziger Staat Afrikas nie unter einer europäischen Kolonialherrschaft. Die Mehrheit seiner Einwohner gehört dem äthiopisch-orthodoxen Christentum an.

Renate Mann, Vorstand KUK Kulturelles und Kommunales Assenheim, Paulina Heiligenthal und Prinz Asfa-Wossen Asserate (2 Fotos: Erhard Metz)

Neben der Porträtfotografie zeigt die Ausstellung über zwei Monitore Impressionen der kulturhistorischen Stätten und der mystischen Umgebung des Landes. Unlängst referierte der bekannte Schriftsteller Prinz Asfa-Wossen Asserate, ein Grossneffe des 1975 ermordeten letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassi, im Rahmen der Ausstellung über die äthiopisch-orthodoxe Kirche.

Wir möchten diese einzigartigen Porträts unkommentiert lassen und lediglich um einige Ausführungen der Fotografin ergänzen:

Axum: „Tonnenträgerin“, strahlend stolz mit dem Neuerworbenen

„Alte, stolze Pilgerin“, aufgenommen in Lalibela, der Heiligen Stadt, auch das Jerusalem von Äthiopien genannt

„Alte, blinde Pilgerin“ aufgenommen in Lalibela

„Der Weise aus dem Morgenland“, aufgenommen in Lalibela

„Der pfiffige Mönch“; in seinem „stillen“ Kämmerlein holte sich meine Tochter die Flöhe

Lalibela: Bet Amanuel; im 12. Jahrhundert wurden hier 11 monolitische Felskirchen mit z. T. über 800 m2 Grösse vom „Himmel in die Erde“ gehauen, ein Weltwunder und Unesco-Weltkulturerbe

Lalibela: Bet Ghiorgis

Addis Abeba: „Begegnung, unterwegs“

„Einer der Heiligen Drei Könige“

„Der Junge, traurig, hilfsbereit“; er zeigte uns den Weg zur heiligen Stätte, als wir abgeirrt waren

„Madonna-Schönheit“, aus der Synagoge des Felasha-Dorfs fotografiert

„Stillende Mutter mit Kind“, aufgenommen vor der Synagoge des Felasha-Dorfs vor den Toren der Palaststadt Gondar; die Bewohner des Felasha-Dorfs leben vom Kunsthandwerk, gehören auch heute zu den Ärmsten

Axum: „Marilyn mit den bernsteinfarbenen Augen“, aufgenommen unweit des Stelenparks in Axum, der „Wiege Äthiopiens“ und einst mächtigsten Reichs zwischen Rom und Persien, 50 km von der eritreischen Grenze entfernt, jetzt Unesco Weltkulturerbe.

Fotografien © Paulina Heiligenthal

„Menschen in Äthiopien“, Porträtfotografie von Paulina Heiligenthal, Ehemalige Synagoge Assenheim, Niddatal-Assenheim, bis 15. April 2012

→  Fotografie von Paulina Heiligenthal im Kunstverein Bad Homburg Artlantis
→ Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis … Fotografien von Paulina Heiligenthal

 

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