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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Der Christus-Pavillon in Volkenroda

Er ist ein besonderes Bauwerk an einem besonderen Ort: der Christus-Pavillon in Volkenroda.

Volkenroda? Klingt irgendwie nach Thüringen. Richtig. Ein kleines Nest, wie man so sagt, nordöstlich von Mühlhausen im Thüringer Unstrut-Hainich-Kreis, gerade mal um die 180 Einwohner, doch mit einer grossen Vergangenheit und einer faszinierenden Gegenwart. Auf den Resten einer alten Reichsburg entstand im 12. Jahrhundert das Zisterzienserkloster Volkenroda. Das Kloster wurde aufgegeben und verfiel, nur die Klosterkirche blieb bis in die 1970er Jahre Dorfkirche, bis auch sie geschlossen wurde. In DDR-Zeiten sollte das Dorf  sogar „abgesiedelt“ werden.

Dann jedoch kam die Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover. Volkenroda wurde zu einem der „Lebensform“-Projekte des Freistaats Thüringen, und ein Jahr später wurde der auf dem EXPO-Gelände errichtete überkonfessionelle Christus-Pavillon auf dem Grundriss des Langhauses der alten Klosterkirche  aufgestellt. Neues Leben zog in Volkenroda ein: Die Jesus-Bruderschaft Gnadenthal pflegt das Klostergelände nebst Pavillon, Volkenroda ist ein Ort der Begegnung mit Seminaren und Exerzizien, Konzerten und Ausstellungen und dem jährlichen Kulturfestival „Junge Kunst“.

Ein mächtiger Kubus aus Stahl und Glas bildet den sakralen Raum voller ruhiger Erhabenheit und Würde, von auch archaischer Anmutung. Statt vieler Worte lassen wir nun in einem kleinen Bilderbogen die einzigartige Architektur des Christus-Pavillons (Entwurf: Meinhard von Gerkan) sprechen:

Im Kontrast zur archaisch wirkenden Architektur des Pavillons die Kapellen: Kleine, individuell gestaltete, den Kubus des Zentralbaus aufgreifende Nischen auf rechteckigem Grund in zarten, an Pastellmalerei anmutenden Farben laden zu kontemplativem Verweilen ein. Der Maler, Bildhauer und Glaskünstler Andreas Felger gestaltete sie für die Translozierung des Pavillons von Hannover nach Volkenroda.

Die doppelverglasten Aussenfenster sind abwechselnd mit transparenten Gegenständen des Alltags oder mit Naturprodukten verfüllt.

Der Christus-Pavillon wurde gemeinsam von der Evangelischen Kirche in Deutschland, der evangelischen lutherischen Landeskirche Hannover und dem Bistum Hildesheim initiiert.

(Fotos: FeuilletonFrankfurt)

 

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