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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Januar, 2011

Manager-Test

2011, Januar 9.

Nach einer Studie haben weltweit ca. 90 Prozent aller getesteten Führungskräfte alle diese Fragen falsch beantwortet.

Hingegen konnten viele Vorschulkinder richtige Antworten aufweisen.

Dies widerlegt eindeutig die These, dass Führungskräfte die geistigen Fähigkeiten eines Vierjährigen besitzen.

Der Test:

1.

Wie bekommt man eine Giraffe in einen Kühlschrank?

Die richtige Antwort lautet: Man öffnet den Kühlschrank, stellt die Giraffe hinein und schliesst die Tür.

Diese Frage stellt fest, ob Sie dazu neigen, zu einfachen Problemen viel zu komplexe Lösungen zu entwerfen.

2.

Wie bekommt man einen Elefanten in einen Kühlschrank?

Die falsche Antwort lautet: Man öffnet den Kühlschrank, stellt den Elefanten hinein und schliesst die Tür.

Die richtige Antwort lautet: Man öffnet den Kühlschrank, nimmt die Giraffe heraus, stellt den Elefanten hinein und schliesst die Tür.

Diese Frage stellt fest, ob Sie sich über die Folgen Ihres Handelns bewusst sind.

3.

Der König der Löwen hält seine jährliche Konferenz der Tiere ab. Alle Tiere bis auf eines sind erschienen. Welches Tier fehlt?

Die richtige Antwort lautet: Der Elefant fehlt, denn der ist ja im Kühlschrank.

Diese Frage überprüft Ihr Gedächtnis.

Nun denn, auch wenn Sie die ersten drei Fragen nicht oder nur teilweise richtig beantwortet haben, bleibt Ihnen immer noch die letzte Frage, um Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

4.

Sie müssen einen Fluss überqueren, der von Krokodilen bevölkert wird. Wie lösen Sie diese Aufgabe?

Die richtige Antwort lautet: Sie schwimmen hinüber, denn die Krokodile sind ja bei der Konferenz der Tiere.

Diese Frage stellt fest, ob und wie schnell Sie aus Ihren Fehlern lernen.

Ein bekannter Büroscherz, für manche vielleicht jedoch neu. Aber mal ehrlich: Ist dieser Test im Grunde nicht etwas mehr als ein Scherz?

 

Nicht nur auf den Hund gekommen: Sergej Jensen und seine „Dog Show Painting Show“

2011, Januar 8.

Im Frankfurter Portikus läuft eine Ausstellung, die uns nicht wenig erstaunen und rätselraten lässt. „Dog Show Painting Show“ heisst sie. Da sind die Wände der grossen Halle mit Gemälden – oder auch Nicht-Gemälden – behängt, und dann öffnet sich hinter einem Raumteiler ein Kuriositätenkabinett, in welchem wir buchstäblich auf den Hund kommen. Wie mag sich das zusammenreimen?

Hat da Loriots berühmte Cartoon-Serie „Auf den Hund gekommen“, über die wir früher so herzhaft gelacht haben, dass uns stechender Bauchschmerz auf’s (Lorio)Sofa warf, ein wenig Pate gestanden? Weiterlesen

Pisa von innen / 16

2011, Januar 6.

Pisa von innen
Eine authentische Erzählung

von © Salias I.

Zweiter Teil (16)

29.4.8, PoWi. Kein Referat, die Referenten sind nicht bereit.

Das passt mir ganz gut, so können wir Deutsch machen, die Handlung des Films mit dem Buch vergleichen, der K kann wieder nicht den Mund halten, er redet, egal ob er dran ist oder nicht, aber weil er sehr gescheit zum Unterrichtsgespräch beiträgt, verzichte ich auf durchgreifende Maßnahmen. Ohnehin muss ich ihn in der zweiten Stunde nicht mehr so ertragen, weil ich einen Auftrag zur Gruppenarbeit erteile, nämlich die Vorbereitung eines Rollenspiels, in dem Herr Wenger, der der Führer der „Welle“ war, vor Gericht steht; sie sollen Argumente sammeln für Staatsanwalt, Verteidigung und den Richterspruch.

Was passiert? Es bildet sich eine Ausschuss-Gruppe der sieben Schüler Weiterlesen

„Weltenwandler. Die Kunst der Outsider“ in der SCHIRN Kunsthalle

2011, Januar 3.

Was sind Outsider? Aussenseiter, Aussenstehende, sogar „Uneingeweihte“, wie im deutsch-englischen Wörterbuch zu lesen steht. Wenn es sich dabei um Künstler handelt, spricht man seit dem 1985 verstorbenen antiakademischen Maler, Bildhauer und Aktionskünstler Jean Dubuffet, der sich vom Bildvokabular der Kinder, Naiven oder Geisteskranken inspirieren liess, von Art Brut. Seine rund 15.000 Objekte umfassende Sammlung von Werken von Geisteskranken, gesellschaftlichen Aussenseitern und Sonderlingen schenkte er der Stadt Lausanne, wo sie heute als Collection de l’Art Brut zu sehen ist. Der britische Kunsthistoriker Roger Cardinal prägte Anfang der 1970er Jahre den heute üblichen Begriff der Outsider Art, also der Aussenseiter-Kunst.

Berühmt wie sein Buch „Bildnerei der Geisteskranken“ wurde die seinen Namen tragende Sammlung des 1933 verstorbenen Psychiaters und Kunsthistorikers Hans Prinzhorn an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Und nicht minder berühmt ist das „art/brut center gugging“ im österreichischen Maria Gugging mit Museum, Galerie und vor allem dem Haus der Künstler der vormaligen Landesnervenheilanstalt, heute als Einrichtung der Sozialhilfe Atelier und Heimstatt chronisch psychiatrisch Erkrankter und geistig Behinderter mit besonderer künstlerischer Befähigung.

Haus der Künstler in Maria Gugging (Bildnachweis: Ulrichulrich, wikimedia commons cc)

Wir berichteten über die beiden sehr beachtenswerten Ausstellungen Bilder, die bewegen: Künstlerinnen und Künstler der Praunheimer Werkstätten in der Frankfurter Heussenstamm-Galerie und (nur noch bis zum 7. Januar 2011 zu sehen) “Outsider from Costa Bernstein”, ebenfalls in der Heussenstamm-Galerie. Weiterlesen

Kaiserdom, Skylark und „New Frankfurt Internationals“: Start in das Kunstjahr 2011

2011, Januar 1.

Am Frankfurter Kaiserdom geht es himmelwärts zu:

Shane Munro, Untitled (Endless Column and Skylark Rocket, 2010, Installation an der Frankfurter Braubachstrasse im Rahmen der „New Frankfurt Internationals: Stories and Stages“ (Foto: FeuilletonFrankfurt)

Shane Munro hat auf dem altstädtischen Abbruchgelände des ehemaligen Technischen Rathauses in der Braubachstrasse nahe dem Frankfurter Kaiserdom ein einer Abschussrampe nachempfundenes Gerüst mit der letzten britischen Höhenforschungs-Rakete vom Typ Skylark installiert. Diese Raketen wurden ab 1955 im Zuge des britischen Raumfahrtprogramms entwickelt und bis zum Jahr 2005 für wissenschaftliche Forschungsflüge eingesetzt.

Die Installation ist eine Arbeit im Rahmen der Präsentation „New Frankfurt Internationals: Stories and Stages“ in Kooperation zwischen dem Frankfurter Kunstverein, dem Museum für Moderne Kunst und der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule -. Das Projekt umfasst eine Ausstellung, eine Performancereihe sowie künstlerische Interventionen in der Rhein-Main-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

FeuilletonFrankfurt wird weitere Arbeiten der „New Frankfurt Internationals“ vorstellen.

Shane Munro erhielt im Juli 2010 für seine zweiteilige Arbeit „Museum of Unfinished Art“ und „offcuts unfinished“ den mit 2000 Euro dotierten Absolventenpreis des Vereins Städelschule Portikus e. V. Der 1978 in Belgrad geborene Künstler studierte in Nottingham und Cambridge sowie an der Frankfurter Städelschule. Munro lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

In seiner aktuellen Arbeit spielt Munro auf die aus rhombenförmigen Elementen gestaltete Skulptur „La Colonna sans Fin“ (Die endlose Säule) von Constantin Brancusi (1876 bis 1957) aus dem Jahr 1937 an. Brancusi errichtete die Säule in der rumänischen Stadt Targu Jiu als erstes Element eines dreiteiligen Kriegerdenkmals. Die beiden dazugehörigen Werkteile „La Table du Silence“ (Der Tisch des Schweigens) und „La Porte du Baiser“ (Das Tor des Kusses) folgten 1938.

FeuilletonFrankfurt wünscht
allen Leserinnen und Lesern
einen glücklichen Start in das neue Jahr 2011!