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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Archiv für Dezember, 2010

175 Jahre Eisenbahn: 7. Dezember 1835

2010, Dezember 7.

Erste Eisenbahnfahrt in Deutschland am 7. Dezember 1835 (Zeitgenössische Darstellung)

Vor 175 Jahren, am 7. Dezember 1835, fand, bekanntlich zwischen Nürnberg und Fürth (heute künstlerisch „Bethang“!), die erste Eisenbahnfahrt in Deutschland statt. Zum Einsatz kam eine englische einachsig angetriebene Stephenson-Lokomotive mit zwei innenliegenden Nassdampf-Zylindern (deshalb fehlt das sonst gewohnte aussenliegende Treibgestänge), auf den Namen „Adler“ getauft. Etwa 40 km/h erreichte der Zug auf seiner Jungfernfahrt, anschliessend wurde die Geschwindigkeit jedoch wegen zu grosser Risiken für Mensch und Material auf etwa 28 km/h herabgesetzt.

Märklin-Modell der „Adler“ (Foto: FeuilletonFrankfurt) Weiterlesen

Ein Frankfurter Adventskalender: 7. Dezember 2010

2010, Dezember 7.

Die Chronologie der Bilder
Städel-Werke vom 14. bis 21. Jahrhundert

im Ausstellungshaus des Städel Museums (Holbeinstrasse)


Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Varieté, um 1909/26, Öl auf Leinwand, 151.0 x 120.0 cm, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: U. Edelmann – Städel Museum – ARTOTHEK

Eine einzigartige Ausstellung im
Städel Museum Frankfurt am Main

Ausstellungsdauer: 28. Oktober 2010 bis 26. Juni 2011

s. 8. Dezember 2010

⇒ ⇒ ⇒ Ein Frankfurter Adventskalender

Was ist Kunst?

2010, Dezember 5.

Eine in Form gebrachte Forderung nach Unmöglichem.
Albert Camus

Der Zweck der Kunst ist Genuss.
Nicolas Poussin

Bilde, Künstler! Rede nicht! Nur ein Hauch sei dein Gedicht.
Johann Wolfgang Goethe

Kunst und Wissenschaft sind Worte, die man so oft braucht und deren genauer Unterschied selten verstanden wird, man gebraucht oft eins für das andere, und schlägt dann gegen andere Definitionen vor: ich denke, Wissenschaft könnte man die Kenntnis des Allgemeinen nennen, das abgezogene Wissen, Kunst dagegen wäre Wissenschaft zur That verwendet. Wissenschaft wäre Vernunft, und Kunst ihr Mechanismus, deshalb man sie auch praktische Wissenschaft nennen könnte. Und so wäre denn endlich Wissenschaft das Theorem, Kunst das Problem.
Johann Wolfgang Goethe

Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.
Pablo Picasso

Kunst soll etwas anderes tun, als im Museum auf dem Hintern zu sitzen.
Claes Oldenburg

In der Kunst zählt nur eines – das, was man nicht erklären kann.
Georges Braque

Wahr ist heute, was der Mehrheit entspricht, auf allen Gebieten, auch auf dem Gebiet der Kunst.
Joachim Kardinal Meisner

Nachdem es keine Priester und Philosophen mehr gibt, sind die Künstler die wichtigsten Leute auf der Welt.
Gerhard Richter

Im engern Sinne sind Handwerk und Kunst genau unterschieden, obwohl es an naher Berührung, ja Verfliessen von beiden nicht fehlt (vergl. Kunstgewerbe): die Kunst wird vom Handwerk unterschieden, die erste heisst freie, die andere kann auch Lohnkunst heissen.
Immanuel Kant

= Was man nicht begreift.
Markus Lüpertz

… eine Tochter der Freiheit
Friedrich Schiller

Die Kunst ist der Statthalter der Utopie.
Max Frisch

Ich respektiere die Freiheit der Kunst. Ich mache mich doch lächerlich, wenn ich postuliere, dass Kunst nur dann Kunst ist, wenn ich sie auch verstehe.
Lothar Späth

Kunst verlangt vom Betrachter einen Moment des Innehaltens. Eine Bereitschaft des Hineinhorchens in sich selbst.
Jean-Christophe Ammann

= eine Art Aufruhr.
Pablo Picasso

Jede künstlerische Leistung ist ein Sieg über die menschliche Trägheit.
Herbert von Karajan

Kunst ist eine Bildsprache. Jeder Künstler entwickelt seine Bildsprache. Sie transportiert Inhalte, die anderwärtig nicht transportierbar sind.
Jean-Christophe Ammann

Kunst ist nicht Luxus, sondern Notwendigkeit.
Lyonel Feininger

Die Kunst ist verflucht schwer. Wenn man abends bei einer Flasche Wein sitzt, meint man, es müsse wie von selber gehen. Am nächsten Morgen, nüchtern vor der großen weißen Leinwand, die Sachen wieder aus dem Nichts zu holen, da ist einem ganz anders zumute. Wenn ich morgens gemalt habe, bin ich den übrigen Tag nur noch ein lebender Leichnam.
Max Beckmann

Vergessen Sie nicht, dass die Kunst nur ein Weg ist, nicht ein Ziel.
Rainer Maria Rilke

Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet.
Pablo Picasso

Nicht die Abbildung der Wirklichkeit ist das Ziel der Kunst, sondern die Erschaffung einer eigenen Welt.
Fernando Botero

Eine Vermittlerin des Unaussprechlichen; darum scheint es eine Torheit, sie wieder durch Worte vermitteln zu wollen.
Johann Wolfgang Goethe

Die Kunst ist unnütz, aber der Mensch kann auf das Unnütze eben nicht verzichten
Eugène Ionesco

Die Kunst ist ein Ding viel zu gross und zu schwer und zu lang für ein Leben, und die, welche ein grosses Alter haben, sind erst Anfänger in ihr.
Rainer Maria Rilke

= Eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen läßt.
Pablo Picasso

Kunst ist, wenn man’s nicht kann, denn wenn man’s kann, ist’s keine Kunst.
Johann Nestroy

Ein Handwerker setzt Stein auf Stein, und am Ende sieht er ein Haus.  Ein Künstler sieht erst das Haus und sucht dann nach den Steinen.
Józef Ksawery Elsner

= Eine Harmonie, die parallel zur Natur verläuft.
Paul Cézanne

Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.
Friedrich Schiller

Ernst ist die Kunst und heiter das Leben.
Kurt Schwitters

Für einen Maler gibt es nichts Schwierigeres, als eine Rose zu malen, denn dazu muß er zuerst alle Rosen vergessen, die jemals gemalt worden sind.
Henri Matisse

Die Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, dass sie echter aussieht.
Ernst Bloch

Ein Künstler ist sein eigener Herr.
Gustave Courbet

Kunst ist etwas, was so klar ist, dass es niemand versteht.
Karl Kraus

ICH  STEHE  AM  RANDE  DES  ABGRUNDS,  DOCH  DIE  AUSSICHT  VON  HIER  IST  GRANDIOS.
Tracey Emin

Ein Kunstwerk sollte uns immer beibringen, dass wir nicht gesehen haben, was doch vor unseren Augen liegt.
Paul Valéry

Die Kunst darf nie populär sein wollen. Das Publikum muss künstlerisch werden.
Oscar Wilde

Ich bin kein Künstler, der Ideen hat. Ich hasse Ideen. Und wenn ich trotzdem mal eine habe, dann gehe ich spazieren, um sie zu vergessen. Ich brauche die Unsicherheit, das Nichtwissen. Das ist eigentlich wie bei einer Performance, da weiss man vorher auch nicht genau, was eigentlich passieren wird.
Robert Rauschenberg

„Da … die zeitgenössische Kunst zwischen Jeff Koons und Jonathan Meeze, aber auch das Alterswerk unserer Mal-Matadoren immer heftiger enttäuschen, ist es verständlich, dass der frustrierte Zeitgenosse, überdrüssig der gesteuerten Markt- und Medienästhetik, seinen bedrohten Qualitätssinn an den reichen Ressourcen wiederaufrichten möchte“ (Auszug).
Eduard Beaucamp (FAZ vom 6. November 2009)

Ob das, was ich mache, Kunst ist, weiss ich nicht; andererseits wüsste ich auch nicht, was es sonst sein könnte.
Peter Roehr

Kunst ist der Zweck der Kunst, wie Liebe der Zweck der Liebe.
Heinrich Heine

Künstler wird man aus Verzweiflung.
Ernst Ludwig Kirchner

Der Fehler fängt schon an, wenn sich einer anschickt, Leinwand und Keilrahmen zu kaufen.
Joseph Beuys

Bei Leuten, die etwas von der Kunst verstehen, bedarf es keiner Worte. Man sagt „Hm! Ha!“ oder „Ho!“, und damit ist alles ausgedrückt.
Edgar Degas

Die Kunst ist eine Täuschung.
Marcel Duchamp

Die Kunst liegt im Auge des Betrachters.
(Sprichwort)

Die wirkliche Kunst ist immer dort, wo man sie nicht erwartet. Wo niemand an sie denkt noch ihren Namen nennt. Die Kunst verabscheut es, erkannt und mit Namen angesprochen zu werden.
Jean Dubuffet

Grundsätzlich gilt: Ein Künstler kann gar nicht renitent genug sein, sonst ist er kein guter Künstler. Er muss dementsprechend auch arbeiten können.
Olaf Metzel (FAS Nr. 15/2011)

Man wünscht sich ferner, dass über Kunst substantiell diskutiert, dass kritischer, ja schärfer geurteilt und nicht länger hingenommen wird,  dass Qualität und Bedeutung vom Markterfolg und von galoppierenden Preisen definiert werden. Was ist eigentlich, so darf man fragen, dran an dem inflationären Warhol und dem Equilibristen Gerhard Richter, das Preise rechtfertigt, die Raffael herausfordern und Rubens in den Schatten stellen? Der spekulative Kult um Hirst und Koons und Meese ist ohnehin absurd.
Eduard Beaucamp (FAZ vom 7. Januar 2011)

Das Kunstwerk ist ein Sinn-Zeichen.
Hans Heinz Holz

Schlechte Künstler kopieren. Grosse Künstler stehlen.
Pablo Picasso

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
Und haben sich, eh‘ man es denkt, gefunden;
Der Widerwille ist auch mir verschwunden,
Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.

Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst, in abgemessnen Stunden,
Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,
Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.

So ist’s mit aller Bildung auch beschaffen.
Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben.

Wer Großes will, muss sich zusammenraffen.
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.

Johann Wolfgang Goethe

Jeder Mensch ist ein Künstler.
Joseph Beuys

Zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.
Jean Paul

 

Weihnachtsausstellung des Frankfurter Künstlerclubs

2010, Dezember 4.

Grosse Gemeinschaftliche Weihnachtsausstellung des Frankfurter Künstlerclubs im Nebbienschen Gartenhaus


Eröffnung der Weihnachtsaustellung mit
„Swinging Christmas“ von Gertrud Gilbert und Renate Gantz-Bopp
(Foto: FeuilletonFrankfurt)

Die Ausstellung mit Verkauf ist bis einschliesslich Sonntag, 19. Dezember 2010 (4. Advent) täglich ausser montags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Nebbiensches Gartenhaus, Bockenheimer Anlage, zwischen Alter Oper und Eschenheimer Turm

Von Ausserirdischen und Sterntalern: Lisa Marei Klein erzählt (k)eine weihnachtliche Geschichte

2010, Dezember 3.

Fünf Sterne – oder besser gesagt Sternhälften – weihnachtet es etwa im 1822-Forum in der Frankfurter Fahrgasse? Lisa Marei Klein hat dort eine raumgreifende dreiteilige Installation aufgebaut – bis zum 18. Dezember 2010, dem Samstag vor dem Vierten Advent also, werden wir diese Arbeit dort antreffen können.

Fünf fünfzackige Sterne, räumlich geformte Sternhälften, hellcremebeige marmoriert, überdimensionierte vorweihnachtliche Bastelarbeiten längst vergangener Kindheitstage? Eine Laune des Moments, eine erzählte wie auch erzählende Reminiszenz? Waren wir damals nicht fasziniert von den Gebrüder Grimmschen Sterntalern, glaubten wir nicht an das leibhaftige Christkind, das vom Himmel herabschwebte, durch unsere weihnachtlich hergerichteten Zimmer webte und sich doch immer im allerletzten Moment unseren Blicken entzog, so dass wir dieses geheimnisvollen Wesens niemals ansichtig wurden? Weiterlesen

Ein Frankfurter Adventskalender: 2. Dezember 2010

2010, Dezember 2.

Die Chronologie der Bilder
Städel-Werke vom 14. bis 21. Jahrhundert

im Ausstellungshaus des Städel Museums (Holbeinstrasse)

Martin Kippenberger (1953-1997), Zwei proletarische Erfinderinnen auf dem Weg zum Erfinderkongress,, 1984, Öl und Silikon auf Leinwand, 160 x 133 cm, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum – ARTOTHEK, © Estate Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne, Erworben 2006 als Geschenk der Messe Frankfurt GmbH

Eine einzigartige Ausstellung im
Städel Museum Frankfurt am Main

Ausstellungsdauer: 28. Oktober 2010 bis 26. Juni 2011

s. 7. Dezember 2010

⇒ ⇒ ⇒ Ein Frankfurter Adventskalender


Ein Frankfurter Adventskalender: 1. Dezember 2010

2010, Dezember 1.

Die Chronologie der Bilder
Städel-Werke vom 14. bis 21. Jahrhundert

im Ausstellungshaus des Städel Museums (Holbeinstrasse)

Es ging nicht darum, aus der Not eine Tugend zu machen, jedenfalls nicht allein.  Zwar befindet sich das Städel Museum bekanntlich im Aus- und Umbau, und lediglich das Ausstellungshaus steht für räumlich beschränkte Präsentationen zur Verfügung. Da kam man im Städel auf die geniale Idee, einen repräsentativen Teil der Sammlung von Meisterwerken europäischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart – nämlich rund 300 bekannte wie auch dem einen oder anderen vielleicht weniger bekannte Werke – losgelöst von dem sonst üblichen Kontext regionaler oder nationaler Schulen rein chronologisch nach dem Entstehungsjahr oder -zeitraum vorzustellen – den räumlichen Verhältnissen geschuldet in strengster „Petersburger Hängung“, oft also fast Stoss an Stoss. Weiterlesen