
Pisa von innen
Eine authentische Erzählung
von © Salias I.
Zweiter Teil (13)
Zwischenbemerkung des Herausgebers:
Nach einer Pause setzen wir, liebe Leserinnen und Leser, die authentische Erzählung „Pisa von innen“ mit einer zweiten Staffel fort. In der ersten, zwölf Folgen umfassenden Staffel beschrieb der – dem Herausgeber persönlich bekannte, uns jedoch nach wie vor aus guten Gründen unter Pseudonym begegnende – Autor Salias I. einen Berufsschul-Alltag in Gestalt einer Unterrichtswoche von Montag bis Freitag: Aus Sicht des Herausgebers eine Lektüre, die er – Nichtpädagoge – durchaus der Rubrik „Hardcore“ zuzurechnen geneigt wäre.
Nun fügt es sich nicht unbeabsichtigt, dass just am heutigen 7. Dezember 2010, dem Start der zweiten Staffel also, die Ergebnisse der neuesten Erhebungsrunde „Pisa 2009“ der OECD-Studie der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Ein jeder möge sich dazu seine eigenen Gedanken machen. Blicken wir kurz zurück: 2001 wies die erste Pisa-Studie aus, dass sich Deutschland im internationalen Vergleich in allen Testbereichen unterhalb des Durchschnittswertes aller OECD-Staaten widerfand. Und die Ergebnisse heute, insbesondere zur Lesekompetenz? Von einem Lichtblick, gar einem Durchbruch kann wohl kaum die Rede sein.
Nun aber überlassen wir wieder Salias I. das Wort:
Fortsetzungen
Neues aus der 10 X1
Am Dienstag, den 11.3., um 15.00 komme ich zum Chemieraum, um mit dem H die Elektroanlage zu überprüfen, aber der H lässt sich nicht blicken.
13.3., Donnerstagmorgen, als ich den Klassenraum aufschließe, steht der H neben mir.
„Warum sind Sie denn am Dienstag nicht gekommen“, frag ich ihn.
H antwortet lapidar: „Weil ich keine Lust hatte.“
Meine Wut lenke ich in Worte: „Dann gehen Sie jetzt zum Schulleiter und klären das weitere Vorgehen. Ich kann Sie doch nicht hier im Chemieraum sitzen lassen, wenn solche Sachen passieren!“
H widerspricht: Er wisse doch, dass mit der Elektro-Anlage alles in Ordnung sei, er sei ja nicht blöd! – Ich bestehe darauf, schreibe einen Zettel mit Kurzprotokoll und schicke ihn herunter.
Kurz darauf ist H zurück, mit einem Vermerk der Sekretärin: Weiterlesen