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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Ein Frankfurter Adventskalender: 1. Dezember 2010

Die Chronologie der Bilder
Städel-Werke vom 14. bis 21. Jahrhundert

im Ausstellungshaus des Städel Museums (Holbeinstrasse)

Es ging nicht darum, aus der Not eine Tugend zu machen, jedenfalls nicht allein.  Zwar befindet sich das Städel Museum bekanntlich im Aus- und Umbau, und lediglich das Ausstellungshaus steht für räumlich beschränkte Präsentationen zur Verfügung. Da kam man im Städel auf die geniale Idee, einen repräsentativen Teil der Sammlung von Meisterwerken europäischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart – nämlich rund 300 bekannte wie auch dem einen oder anderen vielleicht weniger bekannte Werke – losgelöst von dem sonst üblichen Kontext regionaler oder nationaler Schulen rein chronologisch nach dem Entstehungsjahr oder -zeitraum vorzustellen – den räumlichen Verhältnissen geschuldet in strengster „Petersburger Hängung“, oft also fast Stoss an Stoss.

Das Ergebnis ist so verblüffend wie spannend: Arbeiten aus Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, den damaligen Niederlanden – nebeneinander gereiht und sämtlich jeweils in einem eng umrissenen Zeitraum enststanden – weisen Gemeinsames wie Trennendes auf, harmonieren oder kontrastieren mit- und gegeneinander, zeigen Wege der Rezeption und Aneignung wie auch von Jahrzehnte währender Weiterentwicklung und Überwindung von Vergangenem auf. Sie eröffnen dem Betrachter eine völlig neue Perspektive auf das – fast wollen wir sagen dynamische – Kunstgeschehen in den verschiedenen Regionen und kulturellen Epochen dessen, was wir heute als ein einheitliches Europa verstehen wollen.

Einzigartig die in Deckenhöhe jeweils über den Gemälden angebrachte, wegen ihrer Blässe jedoch etwas mühsam zu lesende Zeitleiste, die die darunter befindlichen Exponate wegweisenden gesellschaftlichen, politischen, geistes- und naturwissenschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen zeitlich zuordnet. Eine Zeitreise, wie wir sie bislang noch nicht erlebt haben, entsteht längs der Entwicklung der europäisch-christlich-abendländischen Kultur.

Die erste Zeitschiene widmet sich den Alten Meistern (1300 bis 1800), eine zweite der Moderne (1800 bis 1945) und eine letzte der Kunst nach 1945.

Eine derartige Präsentation von Kunstschätzen der europäischen Malerei wird es in aller absehbaren Zeit in Frankfurt am Main kaum wieder geben.

Just 23 Pressebilder bietet das Städel Museum ausserordentlich grosszügig zur Veröffentlichung an. Ein Zufall diese Zahl? Oder eine Ermunterung, daraus einen Adventskalender zu gestalten, vom 1. bis zum 23. Dezember.

Beginnen wir, in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge, mit dem dritten Ausstellungsabschnitt und verfolgen den Weg zurück, bis wir am Tag vor Heiligabend enden mit einem der ersten Werke der Epoche Alter Meister des 14. Jahrhunderts.

Eine einzigartige Ausstellung im
Städel Museum Frankfurt am Main

Ausstellungsdauer: 28. Oktober 2010 bis 26. Juni 2011

s. 2. Dezember 2010

⇒ ⇒ ⇒ Ein Frankfurter Adventskalender


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