home

FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Backen und Basteln für den guten Zweck: Weihnachtsbasar des ZONTA Clubs Frankfurt II Rhein-Main zugunsten des Mädchenbüros Bockenheim

Von Erhard Metz

Es gab alles, was man sich auf Tischen und Tresen eines veritablen Weihnachtsmarktes vorstellen kann, auch wenn es erst Anfang November war: So möchten wir lieber von einem Benefiz-Basar sprechen, zu dem der ZONTA Club Frankfurt II Rhein-Main lange vor Beginn der Adventszeit seine Mitgliedschaft nebst deren Gästen in die bekannte „Fabrik“ in Frankfurt-Sachsenhausen eingeladen hatte. Dennoch liessen sich die Damen des Clubs bei der Vorbereitung der Veranstaltung offensichtlich von vorweihnachtlichen Gefühlen leiten, gab es doch ein reichhaltiges Angebot an selbstgebackenen und selbstkonfektionierten jahreszeitlichen Köstlichkeiten aller Art (noch heute schwärmt der Autor von der herrlichen Schweizer Nusstorte einer Clubschwester und Frankfurter Künstlerin, deren Arbeiten demnächst in diesem Magazin Raum gegeben wird). Ebenso wenig fehlte es an allerlei weihnachtlichem dekorativem Schmuck, den die Clubdamen zum Teil selbst gebastelt hatten. Und nicht zu vergessen einige Bilder von jungen Hobby-Künstlerinnen des Mädchenbüros Bockenheim, von dem noch zu sprechen sein wird. Fast alles wurde verkauft.

Im Mittelpunkt des Benefiz-Abends standen ein Lichtbildvortrag der bekannten Altmeisterin der Fotografie Barbara Klemm (über die Näheres auszuführen Eulen nach Athen tragen hiesse), vor allem aber die Versteigerung einer ihrer Fotografien vom im Jahre 1995 von Christo und Jeanne-Claude künstlerisch verhüllten Berliner Reichstagsgebäude, die sie zum guten Zweck gespendet hatte. Am Ende erteilte die Frankfurter Stadträtin Elisabeth Haindl – die dabei bemerkenswerte Fähigkeiten als Benefiz-Auktionatorin unter Beweis stellte – bei 1450 Euro den Zuschlag.

Barbara Klemm neben dem für die ZONTA-Benefiz-Auktion ausgewählten Foto des verhüllten Reichstagsgebäudes (Foto: Claus-Dieter Knöchel)

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Jazz- und Salsa-Flötistin Isabelle Bodenseh, Dozentin an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, die auf Quer- und Altquerflöte Fetziges und Lyrisches vortrug.

Isabelle Bodenseh an der Querflöte (Foto: Claus-Dieter Knöchel)

Der Erlös des Abends – aus Versteigerung und Weihnachtsbasar zusammen rund 5000 Euro – kommt ein weiteres Mal dem Mädchenbüro Bockenheim zugute. Die vom Nachbarschaftsheim Frankfurt am Main-Bockenheim e.V., einer Quäkereinrichtung, getragene Institution betreut rund 30 Mädchen, grossenteils mit Migrationsbiografie. Es bietet den Mädchen ab einem Alter von 10 Jahren gleichsam ein zweites Zuhause mit gemeinsamem Kochen und Essen nach der Schule, Betreuung und Unterstützung bei den Hausaufgaben, gemeinsamem Lernen, Diskutieren, Spielen und natürlich auch Feiern. Alle verstehen sich als eine grosse Familie, in der trotz unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion jeder auf den anderen Rücksicht nimmt. Füreinander dasein – so lautet das Motto.

(Bildnachweis: Mädchenbüro)

Die Mädchen erhalten Hilfe bei der Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsplätzen sowie Beratung für die Wahl eines Berufes, zur Erstellung von Bewerbungsunterlagen oder zur Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche. In einem „Mädchenparlament“ werden gemeinsame Projekte besprochen und über sie abgestimmt oder auch eventuelle Konflikte diskutiert, in einer eigenen Mädchenzeitung „AWAS“ gemeinsam interessierende Fragen behandelt.

Grossen Wert legt das „Büro“ auch auf die musische Bildung der Mädchen: So werden beispielsweise Klavierunterricht erteilt oder Kurse in Zeichnen und Malen angeboten.

2005 erhielt die Einrichtung den Integrationspreis der Stadt Frankfurt am Main.

(Bildnachweis: Mädchenbüro)

Ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger lädt das Mädchenbüro gerne zu tatkräftiger pädagogischer Unterstützung und Mitarbeit ein. Ferner bietet es Studentinnen und Studenten die Möglichkeit, dort ein berufsvorbereitendes Praktikum zu leisten.

→  Unterwegs im Kongo: Mobile Klinik Lisungi

Comments are closed.