Farbe – Form – Licht: Arthur Kostner in der Frankfurter Westend Galerie
Von Erhard Metz
Arthur Kostner und Salvatore A. Sanna, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Italienischen Vereinigung und Galerist
Liebhaber der zeitgenössischen und klassischen abstrakten italienischen Malerei finden in der Frankfurter Westend Galerie zumeist das Richtige, so derzeit in der Ausstellung „Farbe – Form – Licht“ mit Arbeiten von Arthur Kostner.
Kostner wurde 1954 in Appiano (Eppan) südlich von Bozen geboren, wo der Künstler auch heute lebt und arbeitet. Das Spektrum seiner Werke reicht von Zeichnungen und Malerei in verschiedenen Techniken auf Papier und Leinwand bis hin zu Reliefs und Skulpturen aus Holz oder diversen Metallen in mitunter monumentalen Dimensionen.
Oft verbinden sich in Kostners Arbeiten Skulptur und Malerei, so auch in den jetzt in der Westend Galerie ausgestellten Exponaten: Quadraten und Rechtecken, Tondos und sogenannten Curvas. Es sind die geometrischen Grundformen, die diese jüngsten Arbeiten Kostners, sämtlich aus den Jahren 2008 und 2009, bestimmen.
Ausgangsmaterial ist, der kunsthandwerklichen Tradition Südtirols folgend, Holz, das der Künstler jedoch aus industrieller Fertigung bezieht. Mit den Verrundungen an ihren Kanten erhalten die Holztafeln eine spezifische Körperhaftigkeit. Farbauftrag und Lackierung erfolgen mit der Sprühpistole. Anders als bei früheren Arbeiten lässt jetzt der Prozess des Lackierens jedwede Maserung des Naturstoffes Holz verschwinden.
Es entstehen gleichsam hochglänzend polierte Oberflächen, in denen sich die räumliche Umgebung ebenso wie die Betrachter selbst spiegeln. Die Position des Betrachters sowie der jeweilige Lichteinfall bestimmen die Wahrnehmung der leuchtkräftigen, expressiven Farben. Vielfach hat man Arthur Kostner in einen Zusammenhang mit der Farbfeldmalerei beispielsweise eines Mark Rothko gebracht.
Kostners Wandtafeln eignet in ihrer Objekthaftigkeit und ihrer durch die Spiegelungen verstärkten Ausstrahlung in den Raum ein architektonischer Charakter, der sich mit manchen reliefartigen Strukturen noch verstärkt. In den derart dreidimensional betonten Arbeiten vereinigen sich vitale farbliche Expressivität und strenge geometrische Gestaltung in volumenhaften Gebilden von ästhetischen Proportionen und einer spezifischen, von italienischem Formgefühl geprägten Eleganz.
Arthur Kostners Arbeiten waren in einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten, in seiner südtiroler Heimat sowie in den norditalienischen Städten Genua, Mailand, Mantua, Padua, Venedig, Verona oder Turin. In Österreich stellte er unter anderem in Innsbruck, Salzburg und Wien aus, in Deutschland in Freiburg, Gelsenkirchen, Köln, Mannheim, München und Speyer. Seit langen Jahren ist Kostner mit seinem Werk regelmässig in der Frankfurter Westend Galerie vertreten, zuletzt 2004 und 2007.
Die Ausstellung in der Frankfurter Westend Galerie im Haus der Deutsch-Italienischen Vereinigung läuft bis zum 23. Januar 2010.
Abgebildete Werke © VG Bild-Kunst, Bonn; Fotos: Erhard Metz