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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

53. Biennale Arte Venedig 2009 (9) – Roman Ondák: Verweigerung

Von Erhard Metz

Die Tschechische und die Slowakische Republik haben in den Giardini Pubblici einen gemeinsamen Pavillon. Er soll leicht aufzufinden sein, entnehmen wir dem Ausstellungsplan, einfach schräg gegenüber dem Haus der Deutschen.

Wir sind gespannt auf das, was es zu sehen gibt. Erwartungsvoll gehen wir über den bekiesten Platz in Richtung üppig wuchernden Grüns der Bäume und Sträucher.

Aber wo ist eine Eingangstür? Und wo ist denn überhaupt dieser Pavillon?

Ja, Wände und Dach sind wohl vorhanden, aber … Wir versuchen, uns zu orientieren.

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Innerhalb der vier Wände: ist dies denn ein Gewächshaus? Der Kiesweg verläuft geradewegs durch den Pavillon. Rechts und links dieses Wegs setzt sich die Vegetation des Gartens fort.

Und die Ausstellung, das Kunstwerk?

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Mittendrin, ja, wir sind mittendrin.

Besucherinnen und Besucher des Pavillons schlendern durch das angenehme Grün. Kopfschütteln, auch Lachen und Scherzen. Es ist ein Gag, so hören wir sagen, warum nicht? Die Stimmung ist heiter.

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Die Giardini setzen sich im Pavillon fort, wachsen durch ihn hindurch. Vor dem, was vormals der gegenüberliegende Ein- und Ausgang war, erhebt sich ein mächtiger Baum. Dahinter wieder das Grün der abgeblühten Rhododendren.

Roman Ondák wurde 1966 im slovakischen Zilina geboren. Der in den unterschiedlichsten Medien wie Skulptur, Zeichnung, Fotografie, Video oder Installation tätige, weltweit ausstellende Konzept-Künstler lebt und arbeitet in Bratislava.

In Venedig lässt er jetzt in seiner von der Österreicherin Kathrin Rhomberg kuratierten Arbeit „Loop“ die Grenzen zwischen Innen und Aussen, zwischen dem für Kunst vorgesehenen Raum und dem diesen umgebenden Park verwischen. Ein Gegner nationaler Pavillons, negiert er so auf konsequente Weise deren Existenz. Der Künstler hatte sich dabei nach eigenem Bekunden allerdings mit der besonderen Situation auseinanderzusetzen, dass sich aus der früheren Tschechoslowakei die beiden heutigen Staaten Tschechische und Slowakische Republik gebildet haben, die den Pavillon derzeit (noch) gemeinsam bespielen.

Uns scheint deshalb ein weiterer künstlerische Ansatz für Ondáks Arbeit noch plausibler zu sein: die Verweigerung gegenüber einer Auftragskunst, gegenüber dem biennalen Kunstbetrieb. Sogar dessen Negierung.

Eine der, wie wir meinen, grandiosesten Arbeiten dieser Biennale.

(Installation © Roman Ondák; Fotos: Erhard Metz)

→ 53. Biennale Arte Venedig 2009 (10) – Haegue Yang: Transparenz und Intimität

 

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