Hans Traxler zum 80. Geburtstag
„Herrn Löhleins Katze hat einen starken Charakter“ (Bildnachweis: caricatura museum frankfurt; © Hans Traxler)
FeuilletonFrankfurt übermittelt Hans Traxler seine herzlichen Glückwünsche!
Hans Traxler, am 21. Mai 1929 geboren: Was wären Frankfurt am Main, was die Neue Frankfurter Schule – mit ihren berühmtesten Mitstreitern F. W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Friedrich Karl Wächter – ohne ihn?
Hans Traxler – einer der ganz grossen Karikaturisten unserer Zeit. „pardon“, „Titanic“ – wir erinnern uns an unsere Studentenzeit – wären ohne ihn nicht denkbar, und jene besagte Studentenzeit nicht ohne diese Magazine. Wer hätte F. W. Bernsteins „Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche“ kongenialer visualisieren können als Traxler? Was alles verdanken „ZEIT“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Süddeutsche Zeitung“ Traxlers Cartoons! Und: Kann man sich Altbundeskanzler Helmut Kohl ohne die Karikaturen von Hans Traxler und Peter Knorr – den Erfindern der „Birne“ – überhaupt vorstellen?
Traxler gelingt es immer wieder, mit wenigen Strichen, mit einem, höchstens zwei Sätzen eine aktuelle gesellschaftliche Befindlichkeit auf den Punkt hin zu formulieren, in einen öffentlichen Fokus zu stellen und bewusst zu machen. Dass dies für den Betrachter und Leser, auch wenn er sich auf eine gewisse Weise ertappt und entlarvt fühlen muss, dennoch mit einigem Lustgewinn verbunden ist, verrät Traxlers hohe Meisterschaft. Der „Deutsche Karikaturenpreis“ und der „Göttinger Elch“ schmücken sich mit dem Namen ihres Preisträgers Hans Traxler. Dieser aber schreibt in Selbstbescheidenheit: „Ich bin Karikaturist. Als solcher denke ich mir Bilder und dazugehörige Texte aus, mit denen ich komische Wirkungen zu erzielen hoffe. Nicht unbedingt das brüllende Gelächter …“
(Bildnachweis: caricatura museum frankfurt; © Hans Traxler)
(Bildnachweis: caricatura museum frankfurt; © Hans Traxler)
„Noch sind sie eine Seltenheit – Schweizer Bettler in unseren Innenstädten. Aber sie sind ein Alarmzeichen!“ (Bildnachweis: caricatura museum frankfurt; © Hans Traxler)
Dank gebührt der Stadt Frankfurt am Main, die im Jahr 2006 rund 7000 Originalzeichnungen von F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Hans Traxler und Chlodwig Poth erwarb und dem caricatura museum frankfurt zur Verfügung stellte.
Zum 80. Geburtstag beschert das Museum (O-Ton seines Chefs Achim Frenz: „das schönste Museum der Welt“) dem Künstler eine Ausstellung, die vor allem dem Cartoonisten Traxler gewidmet ist. Daneben zeigt es kleinformatige Ölgemälde, „ganz ohne Pointenzwang“, die zumeist erstmals ausgestellt werden, sowie Skizzen- und Ideenbücher. Ein fantastisch bebilderter, 384 Seiten starker Katalog ist zu einem – im Blick auf die Ausstattung nur als symbolisch zu bezeichnenden – Preis von 20 Euro erhältlich. Er gehört in jeden Frankfurter Bücherschrank.
Die Austellung, ein „Muss“ für alle Liebhaber der anspruchsvollen Karikatur, läuft bis zum 26.Juli 2009.
Und noch einmal Herrn Löhleins Katze: als lebensgrosse Installation © Henner Drescher / Hans Traxler im caricatura museum frankfurt (Foto: FeuilletonFrankfurt)