Drunter und drüber, drüber und drunter im Frankfurter Portikus
„manche meinen,
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern.
werch ein illtum!“
dichtete einst der unvergessene Ernst Jandl.
Realität, Spiegelung, Abbild? Was ist oben, was ist unten, was links, was rechts, was ist Realität, was Spiegelung, was Abbild im Frankfurter Portikus ?
(Bildnachweis: Portikus, Foto: Katrin Schilling; © Morgan Fisher)
Morgan Fisher, 1942 in Washington geborener Künstler und Filmemacher, hat im Portikus eine raumausfüllende Installation geschaffen: „Portikus looks at itself“.
Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, das sich einstellt, betritt man den Ausstellungsraum des Portikus. Man balanciert auf den Trägern der Deckenkonstruktion, tastet sich Schritt für Schritt behutsam vorwärts, Orientierung suchend. Erst langsam gewinnt man sie. Die Schritte werden sicherer.
Der Blick von der mittig der Raumhöhe angeordneten Empore der Halle: Hier steht man auf festerem Boden, findet Vergnügen an dem Wechselspiel.
Der Raum betrachtet sich selbst? Die Kunst betrachtet sich selbst, manifestiert sich zugleich im Objekt der Betrachtung. Was aber geschieht mit uns, dem Betrachter?
„Die Umkehrung, etwas auf den Kopf zu stellen, ist eine formale Operation, die in diesem Fall eine räumliche Symmetrie produziert, die darüber hinaus vertikal ist. Die Arbeit besteht nicht nur aus den verdoppelten Elementen, sondern aus der Gesamtheit der Bezüge zwischen den ursprünglichen Elementen in der oberen Hälfte der Architektur und den Elementen in der unteren, als deren Duplikate“, schreibt Fisher. Und weiter: „Wie der Titel der Arbeit schon andeutet, ist der Bezug zwischen der oberen Hälfte und ihrem Duplikat in der unteren der einer Spiegelung. Es ist, als würde die obere Hälfte sich in einem Spiegel betrachten. Doch statt nur ein Bild zu sein, wäre die Spiegelung so stofflich wie ihr Original.“
(Foto: FeuilletonFrankfurt; © Morgan Fisher)
Die Installation im Portikus ist noch bis zum 15. März 2009 zu sehen.