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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Frankfurter Heussenstamm-Galerie beginnt das Ausstellungsjahr 2009 mit Dickenberger-Retrospektive

Die Galerie der Heussenstamm-Stiftung – einer unselbständigen Stiftung der Stadt Frankfurt am Main – , kurz Heussenstamm-Galerie, erinnert unter dem Titel „Expressive Energie“ an das Werk des in Frankfurt am Main und Hessen weitbekannten Malers, Grafikers, Kritikers und Hörfunkautors Georg Dickenberger.

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Studie zum Wald, 1966

Der 1913 in Frankfurt am Main geborene Georg Dickenberger hielt sich schon als Jugendlicher in den Frankfurter Ateliers auf und veröffentlichte als Siebzehnjähriger erste literarische Arbeiten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann er – einer der Pioniere der Frankfurter Kunstszene der Nachkriegszeit – seine aktive Arbeit als Maler, Grafiker und Illustrator. Marksteine seines künstlerischen Weges sind die Mitgründung der Gruppe „Junge Kunst“(1946), sein Engagement im Berufsverband Bildender Künstler sowie in der Frankfurter Künstlergesellschaft. Seit 1949 war er zusätzlich als Kunstkritiker und Hörfunkautor tätig. Seine im Rundfunk ausgestrahlten Sendungen machten ihn weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt. Zahlreiche Studienaufenthalte führten ihn nach Nord- und Südfrankreich, Irland und Spanien. Dickenberger verstarb 2004 in Frankfurt am Main.

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Sonnenaufgang, 1972

Dickenbergers Arbeiten fanden in zahlreichen Ausstellungen ein breites Publikum, über Frankfurt am Main hinaus in Bensheim, Giessen, Herborn, Ludwigshafen, Kronberg, München und Wiesbaden. Im Ausland wurden seine Werke in Boston, Dublin, Provo (Utah), San Francisco und Toronto gezeigt.

Die Stadt Frankfurt am Main, das Land Hessen, die Staatlichen Museen zu Kassel, das Oberhessische Museum in Giessen und die Städtische Kunstsammlung Ludwigshafen erwarben, ebenso wie zahlreiche private Sammler, seine Werke.

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Felsenlandschaft, 1987

Dickenbergers Arbeiten liegen überwiegend Erinnerungen an Landschaften zugrunde. Erinnerungen, die er von seinen zahlreichen Reisen in sein heimisches Atelier trägt. Zumeist gestaltet er seine Bilder von einer Mitte aus, um einen Mittelpunkt herum. Es ist die Natur, die ihn fasziniert, es sind Steine und Felsen, Bäume und Wälder, Hölzer und Wurzeln, es sind die Farben und Anmutungen der Landschaften in den wechselnden Tageszeiten, von den Gebirgen bis hin zu den Dünen, die er, an die Traditionen des Expressionismus anknüpfend, in seinem Inneren verarbeitet, bewältigt und in seiner Kunst spiegelt. Mal sind die Bilder von pastoser Farbgebung, meist aber in kräftig-vitalen, leuchtenden Farben gestaltet.

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Bei Westport, 1992

„Was mit der Natur möglich ist“, schreibt Friedhelm Häring über den Künstler, „zeigen seine gleissenden Sonnen, Wasserfälle, Vulkane, jahreszeitlichen Stimmungen, Berge, Schluchten, Dünenlandschaften. All dies sind nicht Ansichten, die er übernimmt, sondern Einsichten, die er aufnimmt. Vielleicht zog es ihn darum in unverstellte, unverbrauchte Landschaften, vor allem an Irlands Westküste … Und dieser Erinnerungsprozess schafft die Summe aus Energie, Vitalität und Formkraft, die sich auf dem Blatt niederschreibt.“

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Erinnerung 3, 1999

Die Ausstellung in der Heussenstamm-Galerie läuft noch bis zum 6. Februar 2009.

(Bildnachweis: Georg Dickenberger Nachlass / Barbara Dickenberger, © VG Bild-Kunst, Bonn)

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