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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Sommerfest der Künstler im Nebbienschen Gartenhaus

Von Erhard Metz

Es ist ein sonnendurchfluteter und doch nicht zu warmer Sonntagvormittag im frühen Juli, fleissige Mitglieder und Helfer des Frankfurter Künstlerclubs haben im Renaissancebrunnen-Garten neben dem Nebbienschen Gartenhaus mehrere Stuhlreihen im Halbkeis aufgestellt, es geht gegen 11 Uhr und die Gäste nehmen unter den hohen Bäumen der Bockenheimer Anlage Platz.

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Ernst-Dietrich Haberland, Vorsitzender des Frankfurter Künstlerclubs, eröffnet das Sommerfest der Künstler, und nicht nur dieses: Es ist zugleich Vernissage, der Künstlerclub präsentiert seine „Gemeinschaftliche Sommerausstellung“. Dieses Jahr gilt sie dem Thema „Städel“. Viele der im Club organisierten Künstlerinnen und Künstler haben sich an ihr beteiligt, 41 Exponate schmücken die Wände und finden rege Aufmerksamkeit beim Eröffnungspublikum.

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Es sind höchst unterschiedliche Arbeiten in Öl und Acryl, manche der Künstler haben Aquarelle, Kollagen und grafische Werke eingereicht. Das Spektrum reicht vom Gegenständlichen bis zum Abstrakten, von nach der Natur empfundenen Darstellungen des Städel Museums, des Städel-Gartens oder der den Städel-Komplex umgebenden Stadtlandschaft über freiere Assoziationen bis hin zum ironisch-hintersinnigen Zitat eines der Frankfurter Publikumslieblinge im Museum, des berühmten Werkes „Liegender Hund im Schnee“, von Franz Marc um 1910/1911 gemalt.

Eine fünfköpfige Jury des Clubs prämierte inzwischen drei der ausgestellten Arbeiten: Den ersten Preis erhielt Karl Blum mit „Bilderstreit“. Maria von Stülpnagel kam mit „Städelmuseum“ auf Platz zwei, und „Bronze“ erhielt Elena Saalig mit „Städeltrümmer 1948“. Die Auszeichnungen nebst den Preisgeldern werden im Rahmen der Weihnachtsveranstaltung den Preisträgern übergeben.

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Zum Auftakt von Vernissage und Sommerfest sagt Haberland eine musikalische Besonderheit an: Ein Trio unter der Leitung des Klarinettisten Roman Kuperschmidt spielt hingebungsvoll wie mitreissend Klezmermusik, mit von der Partie sind ein Akkordeonist und ein Perkussionist. „Jüdische Musik mit Herz und Seele“ heisst das Motto der Musikanten. Das Publikum ist begeistert. Spaziergänger in der Grünanlage horchen auf, bleiben stehen oder treten näher.

Klezmer – nicht zu verwechseln mit den Klesmer, den die ganze Welt bereisenden Wandermusikanten aus Salzgitter – ist eine aus dem aschkenasischen Judentum stammende Volksmusiktradition. Immer mischen sich in ihr Lebensbejahung und virtuose Spielfreude mit Melancholie und Wehmütigkeit. Kamen früher primär Violine, Cello oder Kontrabass sowie das Klavier zum Einsatz, so dominieren heute als Musikinstrumente Klarinette und Akkordeon, was einer mobilen Aufführungspraxis der Klezmermusik besser entspricht.

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Zum Sommerfest haben die Künstlerinnen und Künstler wie auch zahlreiche Freunde des Clubs ein reichhaltiges Kaltes Buffet zusammengetragen, das im Gartenhaus unter den Exponaten arrangiert wird. Es geht an diesem Sonntagmorgen bei allem Appetit, den die Besucher mitbringen, friedlich zu vor all den Speisen und Getränken, keine Spur von einer anderenorts manchmal zu beobachtenden unduldsamen „Schlacht am Kalten Buffet“. Es ist ein feiner Zirkel, dieser Frankfurter Künstlerclub!

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Die „Gemeinschaftliche Sommerausstellung“ ist bis zum 27. Juli 2008 täglich – ausser am Montag – von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Frankfurter Künstlerclub im Nebbienschen Gartenhaus, Bockenheimer Anlage (gegenüber dem Hilton-Hotel)

(Bildnachweis: Frankfurter Künstlerclub)

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