Städel, Liebieghaus und Schirn … ein Aufschub!
Die Frankfurter Museumslandschaft ist, wenn wir von den ganz grossen Häusern und Sammlungen in Berlin und München absehen, einzigartig in Deutschland. Das weiss auch Max Hollein, der überwältigend erfolgreiche Chef der drei genannten Institutionen. „Generaldirektor“ ist er de facto schon seit langem. Nun will er den spektakulären wie genialen Erweiterungsbau für das Städel Museum begleiten und bis zum Jahr 2010 vollenden.
(Bildnachweis: Städel Museum; Foto: Norbert Miguletz)
Wir wissen aber auch: Die österreichische Ministerin für Kunst und Kultur Claudia Schmied persönlich – im Verein mit politischen und kulturellen Kräften in Wien – bot Hollein die Generaldirektion des dortigen Kunsthistorischen Museums mit seinen unermesslichen Kunstschätzen des Hauses Habsburg sowie seinen Dependancen und angegliederten weiteren Museen an. Es war nicht und es wird nicht das einzige Angebot an den profilierten Kulturmanager für derartige Spitzenpositionen bleiben: Ein Mann wie Hollein wird sich auf Dauer kaum mit auf Frankfurt am Main begrenzten Aufgaben begnügen können.
Zunächst sind wir dankbar, dass Hollein unlängst vor einer Fachöffentlichkeit erklärt hat, dem Erweiterungsbau des Städel seine „ganze Energie“, wie er sagte, zu widmen und bis auf weiteres – will wohl heissen bis zum Ablauf seines Vertrages im genannten Jahr 2010 – in seinen Häusern am Main zu bleiben. Und da wir uns im Bereich von Kunst und Kultur und nicht von Politik bewegen, können wir dem Dementi Glauben schenken. Aber wir kennen das weise Sprichwort: Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben! Und selbst Wien ist nicht allein die ganz, ganz grosse Museumswelt.