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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Gerechte Milchpreise – ja!

Möchten Sie etwa gerne umsonst arbeiten? Also, zum Beispiel als Milchbauer die Molkereibetriebe beliefern, ohne einigermassen angemessen davon leben zu können?

Ich jedenfalls nicht. Und ich möchte auch in Zukunft heimatliche Molkereiprodukte geniessen, die Milchkühe auf den Vogelsberger Weiden und den Almen im Allgäu und in Oberbayern grasen sehen und auch ruhig einmal mit dem Auto mitten im Almabtrieb steckenbleiben. Auf Molkereiprodukte von Weiss-der-Teufel-woher verzichte ich gerne. Deshalb sehe ich den Lieferboykott der heimischen Milchbauern mit Sympathie! Kein Bauer vergiesst gerne die Milch auf dem Acker. Es geht nicht um die Vernichtung wertvoller Lebensmittel, sondern um eine Art von Notwehr gegenüber der Molkereiwirtschaft.

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Kranzkuh bei der Obermaiselsteiner Viehscheid

(Foto: Rudi Kaserer wikimedia commons GFDL)

3 Kommentare zu “Gerechte Milchpreise – ja!”

  1. Ursula Günther
    4. Juni 2008 21:47
    1

    Wie wäre es mit „Gerechtigkeit für Kühe“?? In dem einzigen „Milchhof“ an dem ich vorbeikomme, wenn ich mit dem Rad durch die hiesigen Felder fahre, stehen etwa 100 Rinder, (geschätzt, länger hinsehen ist unerträglich) Tag und Nacht angekettet, durch eiserne Barren getrennt. Unter einem Dach. Freier Einblick. Ganz ungeniert. Daß denen die Milch nicht sauer wird, wundert mich. Ein Schild vorn an der Straße verkündet: „Wertvoller Rinderbestand“. Stehen stimmt zumindest. Beständiges Stehen. Auf Ausbeutung und Vernutzung hin „angeschafft“. Ihre romantischen Bilder, lieber Herr Metz, verstehe ich als gewollte Provokation, oder?
    Natürlich wird den Rindern der gesetzlich vorgeschriebene „Auslauf“ gewährt! Sie dürfen -ich weiß nicht wie lange – einzeln oder zu zweien sich in einem badetuchgroßen Areal im Matsch tummeln. Garantiert kein Grashalm.(Was für ein Schwein angenehm wäre, dürfte für eine Kuh eine Zumutung sein!).

  2. Autor
    4. Juni 2008 22:34
    2

    Gerechtigkeit für Kühe – ja!

    Danke, ein guter Kommentar, der ein neues Feld eröffnet. Wenn man die Verbrechen der Menschen an den Tieren reflektiert, müsste man sofort zum Vegetarier werden einschliesslich vieler Produkte der Milchwirtschaft. Provokation: ja und nein. Es gibt viele Fragezeichen zu sehr viel Fragwürdigem.

  3. Ursula Günther
    5. Juni 2008 14:53
    3

    Stimmt. Tut mir leid, wenn ich das Thema allzu weit gefaßt habe. U.G.