home

FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Gott und der Teufel oder: Wer sich um unsere Gesundheit kümmert

Am Anfang bedeckte Gott die Erde mit Brokkoli, Blumenkohl und Spinat, grünem, gelbem und rotem Gemüse aller Art, damit Mann und Frau lange und gesund leben mögen.

Der Teufel schuf Mövenpick und Bahlsen und er fragte: „Noch ein paar Kirschen zum Eis?“ Der Mann antwortete: „Gerne.“ Die Frau fügte hinzu: „Bitte noch eine heiße Waffel mit Sahne.“ Schwupps hatten beide fünf Kilo zugenommen.

Da schuf Gott den Joghurt, damit sich die Frau die Figur erhalten möge, die der Mann so liebte.

Der Teufel aber erfand das weisse Mehl und den Zucker und kombinierte sie. Die Frau änderte ihre Konfektionsgröße von 38 auf 46.

Gott sprach: „Versuch doch einmal einen knackigen Gartensalat!“

Der Teufel schuf das Sahnedressing und dazu den Knoblauchtoast als Beilage. Schon bald öffneten Mann und Frau ihre Gürtel um ein bis zwei Löcher.

Gott verkündete: „Ich habe Euch frisches Gemüse gegeben und dazu Olivenöl, damit ihr es darin garen möget.“

Nicht faul, steuerte der Teufel üppiges Bries und Camembert bei. Und in Butter geschwenkte Hummerstücke und Flugentenbrust, so dass man in aller Regel einen zweiten Teller benötigte. Die Cholesterinwerte der Menschen schossen in schwindelerregende Höhen.

Also erschuf Gott den Laufanzug und das Joggen, damit seine Kinder Sport treiben sollten und dabei ein paar der überschüssigen Pfunde verlören.

Der Teufel, nicht faul, erfand dafür das Kabelfernsehen und die Fernbedienung, damit die Menschheit satt und zufrieden verharre. Mann und Weib verbrachten viele Stunden vor dem flackernden Schirm und begannen, sich in Anzüge aus Stretchmaterial zu kleiden.

Gott schuf die Kartoffel, welche arm an Fett und reich an Nährstoffen war und vor Kalium nur so strotzte.

Der Teufel entfernte die gesunde Schale und zerteilte das Innere in Chips, die er in triefendem Fett briet und mit Kochsalz bestreute. Der Mensch legte weitere Pfunde zu.

Dann schuf Gott das magere Fleisch, auf dass seine Kinder weniger Kalorien verzehren und trotzdem satt würden.

Der Teufel aber erfand McDonalds und den Cheeseburger für 99 Cent und fragte den Menschen: „Mit Pommes?“ Der Mensch sprach: „Ja, und doppelt Majo!“, und der Mensch erlitt einen Herzinfarkt.

Gott seufzte und schuf den Herzkatheter und die vierfache Bypass-Operation.

Was machte der Teufel? Er erfand die gesetzliche Krankenversicherung.

(Autor unbekannt)

2 Kommentare zu “Gott und der Teufel oder: Wer sich um unsere Gesundheit kümmert”

  1. Ursula Günther
    1. März 2008 13:32
    1

    Auch auf die Gefahr hin als „moralinsauer“ geächtet zu werden steuere ich einen Tischspruch bei, den ich kürzlich gehört habe:

    Bevor wir essen, laßt uns innehalten und bedenken:
    Jede Speise ist eine Gabe von Himmel und Erde. Viele Kräfte wirken zusammen,
    bis Nahrung gewachsen und zubereitet ist.
    Wir wollen diese Speise mit Achtung und Ruhe zu uns nehmen, im Wissen, daß sie der Erneuerung unserer Körper- und Geisteskraft dient
    und nicht unserem Verlangen nach Sinnesgenuß.
    Wir essen so viel wie wir brauchen und nicht wie wir begehren.
    Nichts, was uns gegeben wird, ist unser Eigentum.
    richtiges Nehmen und richtiges Geben soll unsere Übung sein.

    (Autor unbekannt)
    (Das Essen war vegetarisch und Klasse!)

  2. claudia johann
    2. März 2008 14:10
    2

    Es soll ja nun etwas Neues geben: Die „XXL-Restaurants“! Dort werden dem Fresser widerlich große Mengen an Schnitzel und Pommes, eingematscht in die obligatorische Fast-Food-Soße, aufgetischt.
    So macht man aus abnormen Fressgelüsten ein lukratives Geschäft!

    Seltsam, wenn ich satt bin, bin ich satt. Ich könnt‘ ja ein paar Pfund mehr vertragen, aber ich käm‘ nie auf die Idee, sie mir durch Junk-Food zuzulegen… ich mag halt Salat und das ist mein Problem. ;-)
    LG