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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Ein neuer musikalischer Leckerbissen auf RAMÉE

Ein neuer musikalischer Leckerbissen wartet auf Sie: Léon Berben spielt auf der historischen Orgel (ca. 1521) in Oosthuizen (Niederlande) unter dem Titel „Clarifica me“ Werke von William Byrd. Fast überflüssig zu sagen, dass diese Einspielung bei RAMÉE erschienen ist.

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Bildnachweis: wikimedia commons

WILLIAM BYRD (um 1543 bis 1623) gehörte zu einer Generation von Musikern, die viel Neues hervorbrachten. Zu seinen Zeitgenossen zählten u. a. Claudio Monteverdi, Jan Pieterszoon Sweelinck, Girolamo Frescobaldi und Fransisco Correa de Arauxo.

In Byrds Werk sticht insbesondere die Vielfalt an Gattungen und Strukturprinzipien hervor. Zwar nahm Byrd regen Anteil an den Entwicklungen auf dem Festland und schöpfte in Ansätzen aus dem stilistischen Reservoir ausländischer Kollegen. Seine Gattungen sind aber von einer hohen Individualität geprägt und zeigen wenig Ähnlichkeit mit den kontinentalen Genres. Vielmehr bezieht sich sein Schaffen auf heimische Traditionen, die er grundlegend erneuerte, was besonders in seiner Instrumentalmusik deutlich wird. Byrds Fantasien etwa zeigen das Genre von einer neuen, unvergleichlich abwechslungsreichen Seite. Imitatorische Abschnitte wechseln hier mit toccaten- und canzonenhaften Momenten oder sogar tänzerischen Segmenten. Gelegentlich verwendet er in einzelnen Phrasen zugleich mehrere Tonarten, was man nach dem Urteil seines Kollegen Thomas Morley in Fantasien niemals tun dürfe

LÉON BERBEN wurde 1970 in Heerlen (Niederlande) geboren und wohnt seit mehreren Jahren in Köln. Er studierte in Den Haag (Koninklijk Conservatorium) und Amsterdam (Sweelinck Conservatorium) bei Rienk Jiskoot, Bob van Asperen, Ton Koopman und Gustav Leonhardt Cembalo und Orgel und schloss sein Studium mit dem Solisten-Diplom ab. Seit März 2000 war er Cembalist von Musica Antiqua Köln (Reinhard Goebel). In dieser Eigenschaft gastierte er in Europa, Asien, Nord- und Südamerika und spielte CDs für Deutsche Grammophon / Archiv Produktion ein. Ende November 2006 löste sich Musica Antiqua Köln auf.

Léon Berben hat sich seitdem in seiner Arbeit neben der Kammermusik insbesondere dem Solo-Repertoire gewidmet. Er gibt Solokonzerte auf Cembalo und Orgel. Seine Solo-CD-Aufnahmen auf historischen Orgeln und Cembali – hauptsächlich für die Label Ramée und Aeolus – wurden in der Presse hoch gelobt und mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und dem „Choc“ von Le Monde de la Musique. Neben seiner Tätigkeit als ausübender Musiker beschäftigt er sich auch mit Musikgeschichte und -theorie. Er veröffentlicht u. a. Artikel zur historischen Aufführungspraxis und zeichnet als Co-Autor für Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Sein Repertoire umfasst Klavierwerke zwischen 1550 und 1750, wobei sein Hauptinteresse der deutschen Musik, den Virginalisten und Sweelinck gilt.

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(Bildnachweis: RAMÉE)

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