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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Mit Tradition und Renommee: der Frankfurter Cäcilien-Chor

1818 – ein für die Frankfurter Musikgeschichte folgenreiches Jahr: Johann Nepomuk Schelble gründet an der dortigen Musikakademie einen Chor, den er 1821 Cäcilienverein nennt. Dieser Chor – was man den Frankfurtern wie den Musikinteressierten in aller Welt nicht mehr zu sagen braucht – zählt auch heute zu den herausragenden Frankfurter Klangkörpern.

Der Frankfurter Cäcilienchor (Foto: Uwe Nölke)

Wer war Johann Nepomuk Schelble? 1789 in einem kleinen Ort in der Nähe von Donaueschingen geboren, wirkte er zunächst als Operntenor und Musikpädagoge in Stuttgart, bevor ihn nach einigen Engagements unter anderem in Berlin und Wien 1816 die Frankfurter Musikakademie als Dirigent berief. Nach besagter Gründung des Chors widmete er diesem alsbald seine ganze Arbeitskraft und schrieb für ihn eine Reihe von Kompositionen. Grosse Verdienste erwarb sich Schelble bei der Wiederentdeckung der Werke von Johann Sebastian Bach. Im Alter von nur 48 Jahren starb Schelble, der dem Cäcilienverein bis zu seinem Tod als Leiter verbunden blieb, in seinem Heimatort.

Auch der Cäcilienverein – heute Cäcilien-Chor – machte sich um Johann Sebastian Bach verdient. Mitte des 19. Jahrhunderts führte er im Rahmen der Bach-Renaissance die Matthäus-Passion sowie die h-moll – Messe und das Weihnachtsoratorium auf. Felix Mendelssohn Bartholdy komponierte für den Chor das Oratorium Paulus. Und 1937 wirkte der Cäcilienverein an der Uraufführung der Carmina Burana von Carl Orff an der Frankfurter Oper mit.

Erinnern wir uns an die Namensgeberin des Chors: die Heilige Cäcilia, der Überlieferung nach im 3. Jahrhundert Märtyrerin in Rom, Patronin der Musik. Zahlreiche Komponisten widmeten ihr zu den Cäcilienfeiern am 22. November Messen und vergleichbare Kompositionen.

Auch in diesen Tagen stand der Cäcilien-Chor wieder vor einem grossen musikalischen Ereignis: der Frankfurter Erstaufführung der Kirchenoper Augustinus des Orff-Schülers Wilfried Hiller. Das Werk zeichnet in sieben Bildern den Lebensweg des Heiligen Augustinus (354 bis 430) nach. Diese Erstaufführung fand am Samstag, 5. Mai 2007, in der Heiliggeist-Kirche (Dominikanerkloster) zu Frankfurt am Main statt.

(Bildnachweis: Cäcilienchor)

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