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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Alle Artikel zu Reisen & Lebensart

„Holbein und die Renaissance im Norden“ im Frankfurter Städel (1)

2023, November 1.

Wiedersehen mit der Holbein-Madonna, und das in bester Gesellschaft

Man gehe über den Holbein-Steg in Richtung Städel Museum, das nun nach aufwendiger Restaurierung ohne Gerüst wieder in voller Pracht am Schaumainkai steht. Im Inneren des Frankfurter Schatzkästchens Städel ist ab dem 2. November 2023  und bis zum 18. Februar 2024 nach mehr als 10 Jahren das berühmte Gemälde Die Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen (1526–1528) von Hans Holbein dem Jüngeren wieder zu sehen und zwar in einer großartigen Ausstellung „Holbein und die Renaissance im Norden“. Eine faszinierende Schau, für die man sich etwas Zeit nehmen sollte. Man kommt auf der künstlerischen Reise zwischen Augsburg, Antwerpen und Venedig aus dem Staunen nicht heraus …

Die berühmte „Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen“ Hans Holbeins d. J. – eine Leihgabe aus der Sammlung Würth – ist nach mehr als zehn Jahren wieder in Frankfurt zu sehen. Ausstellungsansicht „Holbein und die Renaissance im Norden“, Foto: Städel Museum – Norbert Miguletz

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Lyonel Feininger. Retrospektive in der Frankfurter Schirn (1)

2023, Oktober 29.

Feininger revisited.

Sprünge, Rückgriffe und eine große Kontinuität zwischen deutscher Romantik, Bauhaus und Amerika

Von Petra Kammann

Eigentlich glaubten wir Lyonel Feininger längst zu kennen, gehört er doch mit seinen prismatisch aufgelösten Architekturdarstellungen zu den bekanntesten Vertretern der „Klassischen Moderne“ in Deutschland und zählte zu den Vorreitern des Bauhauses, während seine Werke schon bald als „entartet“ verfemt wurden. Nun werden 160 Werke aus verschiedenen Schaffensperioden dieses so vielseitig begabten Künstlers in der Schirn präsentiert, u.a. mit selten gesehenen Hauptwerken wie Die Radfahrer (Radrennen) (1912), das Selbstbildnis (1915), Zirchow VII (1918), Gelmeroda XIII (1936) oder Manhattan I (1940). Aber auch weniger bekannte Arbeiten wie die Karikaturen, die erst vor einigen Jahren wiederentdeckten Fotografien des Künstlers oder das Kinderspielzeug aus seiner Hand kann man nun in der faszinierenden Schirn-Schau entdecken.

Feininger-Enkel Conrad Feininger mit der Schirn-Kuratorin Dr. Ingrid Pfeiffer vor dem Selbstporträt des Großvaters Lyonel, Foto: Petra Kammann

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„HAP Grieshaber — FORM|SPRACHE“ im Museum Wiesbaden

2023, Oktober 1.

Holzschnitte als Sprachrohr gegen soziale Missstände

Von Hans-Bernd Heier

Der deutsche Grafiker und Holzschneider HAP Grieshaber revolutionierte die Technik des Holzschnitts im Deutschland der Nachkriegszeit. Seine großformatigen Arbeiten in abstrahiertem, jedoch figurativem Duktus thematisieren essentielle Fragestellungen unserer Gesellschaft, die bis heute nichts an Aktualität eingebüßt haben – von Naturschutz bis hin zu sozialer Gerechtigkeit. In der sehenswerten Sonderausstellung „HAP Grieshaber — FORM|SPRACHE“ versammelt das Museum Wiesbaden über 70 Grafiken des umfassenden Œuvres Grieshabers.

Ausstellungsansicht; Foto: Museum Wiesbaden/Christoph Boeckheler

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„The Visitors“ auf der Ruhrtriennale

2023, September 18.

Getanzte Selbstermächtung: das bunte und zugleich verstörende Leben in Hillbrow, Johannesburg

Von Simone Hamm

Sie tragen silberne Kleider und rote Schuluniformen, blonde Perücken. Sie laufen über den Catwalk in Batik-T-Shirts und pompösen Abendroben. Sie zeigen Spaß und Lust und dann wieder den schieren Horror. Die jungen Tänzer und Tänzerinnen kommen aus Hillbrow, einem einst sehr angesagten, mittlerweile aber ziemlich gefährlichen Stadtteil im südafrikanischen Johannesburg, in dem die Armen wohnen. Die Hillbrower auf der Ruhrtriennale zeigen ihren Stadtteil, wie sie ihn sehen. Extrem, verstörend, aber auch bunt und prall und schön.

The Visitors, Constanza Macras / Dorky Park © Ursula Kaufmann / Ruhrtriennale 2023

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„Frankreich entschlüsseln“: ein Standardwerk zum Verständnis

2023, August 12.

Die renommierte Publizistin Isabelle Bourgeois über das Nachbarland Frankreich unter vielfältigen Vorzeichen

Von Uwe Kammann

Vor kurzem berichtete die FAZ im Lokalteil – mit einiger Sorge oder mit nüchternem Tenor? –, dass der Finanzplatz Frankfurt in allen Belangen von Paris überholt worden sei, ganz anders als nach dem Brexit vorhergesagt. In französischen Zeitungen wie „Le Monde“ ist zuletzt – nicht ohne Genugtuung, Stolz oder gar Häme? – hervorgehoben worden, dass die französische Wirtschaft der globalen Krisensituation trotze, dass sie standhalte und sogar leicht wachse.

Blick auf das Centre Pompidou – Paris vereint Tradition und Moderne, Foto: Petra Kammann

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Wider den bedrohten Garten Eden – 20 Jahre Fotofestival La Gacilly in der Bretagne

2023, August 11.

Visionen unseres Naturerbes

Impressionen von Petra Kammann

2004 eröffnete Yves Rochers Sohn Jacques Rocher in seinem Heimatdorf La Gacilly ein Festival für Fotografen wie Franck Horvat, Arnaud Baumann, Sanna Kannisto und andere talentierte Foto-Pioniere, die lediglich die Schönheit der Natur zeigen wollten. 20 Jahre später ist die Natur bedrohter denn je. Allüberal in La Gacilly hängen diesmal großformatige Fotografien von zeitgenössischen Fotografen wie Beth Moon, Luca Locatelli, Nazli Abbaspour oder Lucas Lenci, die sich mit dem Thema „La nature en Héritage“ beschäftigen. Teils erleben wir die Bilder in freier dschungelhafter Natur, teils in einer verlassenen Autowerkstätte, teils an den graugranitenen Fassaden der Häuser. Die Plein Air-Schau ist noch bis zum 1. Oktober für jedermann und jedefrau frei zugängig.

Wunsch nach Schutz und Erhaltung. Ein Stillleben mit der Welt der Vögel meditierend, Foto: Petra Kammann

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Der Luberon und seine Dörfer voller Charme

2023, August 5.

Der Geschmack von Glück auf Erden

Von Petra Kammann

Der Luberon, die zwischen Alpen und Mittelmeer gelegene vielgestaltige Region im Süden Frankreichs, bietet  unterschiedlichste Sinneseindrücke. Hier reiht sich ein charmantes Dörfchen ans andere, zum Beispiel: Lourmarin, mit seinem malerischen Markt oder seinem Renaissanceschloss. Auf dem dortigen Friedhof befindet sich das Grab des Schriftstellers Albert Camus. Und ganz  in der Nähe, in Cadenet, bittet in der  Auberge de la Fenière die Sterneköchin Nadia Sammut glutenfrei zu Tisch. In Ménerbes wiederum lebte in einem majestätischen Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert Dora Maar, die surrealistische Fotografin und einstige Muse Picassos, zurückgezogen und einsam, während in einer bestens restaurierten und modernisierten Bastide bei Gordes, in Joucas, Sternekoch Xavier Matthieu alte provenzalische Gerichte ganz neu interpretiert ….

Typisch provenzalische Vegetation: der Vorgarten des Schlosses von Lourmarin, Foto: Petra Kammann

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Boomtown Bordeaux – Weltkulturerbe und Zeitgenossenschaft einer alten Handelsstadt

2023, Juli 26.

Dynamische Metropole an der Garonne

Von Petra Kammann

Bordeaux ist bekannt für seine UNESCO-geschützten Monumente und seine erlesenen Weine. Viele Reisende sehen zunächst nur die Highlights wie das Grand Théâtre aus dem 18. Jahrhundert, die Kathedrale, das historische Sklavenhandelsgebiet oder den Fluss. Natürlich spielen die Geschichte, die Kultur, die Mythen, die Architektur eine gewichtige Rolle in der alten Handelsstadt. Heute kann man dort dank einer absolut modernen Infrastruktur auch einfach nur flanieren, unbekanntere Viertel entdecken und fast überall bestens essen, trinken und einkaufen. In Bordeaux ist die sprichwörtliche französische Lebensart zuhaus, auch für junge Menschen.

Einer der größten Plätze Europas liegt im Zentrum der Stadt: die Place des Quinconces an der Stelle des ehemaligen Schlosses Château Trompette mit dem Denkmal für die Girondisten, Foto: Petra Kammann

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Von Märkten und Graffiti, unheimlichen Prophezeiungen und feiner Küche

2023, Juli 2.

Eine Fahrradtour und ein Spaziergang durch London.

von Simone Hamm

Unendliche viele Autos quälen sich durch London. Dennoch hat Katie hat mich davon überzeugt, eine Fahrradtour durch London zu machen. Und dass, obwohl ich hier nicht auf der rechten, sondern auf der linken Seite fahren muss. Katie trägt einen flotten Strohhut statt eines Helms. ..

Katie zeigt, wie man in London bremst, Fotos: Simone Campbell

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Verleihung des „Prix AbiBac“ 2023 des Deutsch-Französischen Kreises Düsseldorf

2023, Juni 30.

Ausgezeichnet: Junge zweisprachige Botschafter und Botschafterinnen

Von Petra Kammann

Am letzten Schultag in NRW wurde, bevor es in die Ferien ging, am Spätnachmittag zum elften Mal der „Prix AbiBac“ vom Deutsch-Französischen Kreis (DFK) an herausragende bilinguale Abiturientinnen und Abiturienten, Schüler und Schülerinnen des Lycée français international Simone Veil  und des Luisen-Gymnasiums, im Jan-Wellem-Saal des Düsseldorfer Rathauses verliehen.

Preisträgerin Véronique Benkler dankte allen, die sie auf dem Weg zum AbiBac begleitet haben, Foto: Petra Kammann

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